Anfang 2021 existierten weltweit etwa 1,2 Milliarden Klimaanlagen. Wegen der zu erwartenden globalen Erderwärmung wird diese Zahl in den nächsten 30 Jahren auf etwa 4,5 Milliarden steigen. Betroffen sind vor allem die Industrie- und Schwellenländer mit heißem und feuchten Klima. Der Mittelstand – speziell in den Schwellenländern – wird weiter wachsen. Die einkommensstärkeren Schichten werden sich entsprechende Klimaanlagen auch leisten können. Parallel zu dieser Entwicklung ist mit einem rasanten Anstieg des Stromverbrauchs zu rechnen.
Definition einer Klimaanlage
Prinzipiell könnte man eine Klimaanlage als ein System sämtlicher Bauteile definieren, die zur Luftbehandlung nötig sind, um in geschlossenen Räumen Temperatur, Frischluftzufuhr, Luftfeuchtigkeit und Luftqualität zu gewährleisten. Natürlich greifen auch Lüftungsanlagen, Heizsysteme oder Wärmerückgewinnung in das Raumklima ein. Die vier wichtigsten thermodynamischen Luftbehandlungsfunktionen sind: Heizen, Kühlen, Ent- und Befeuchten. Wenn z. B. in die Temperatur und Luftfeuchte nicht eingegriffen wird, so spricht man von Teilklimatisierung. Vollklimaanlagen bieten den Nutzern sämtliche Funktionen an.
Zentral oder dezentral?
Bei zentralen Klimaanlagen werden die wesentlichen Funktionen der Luftbehandlung wie Temperierung, Reinigung, Be- und Entfeuchtung, Wärmerückgewinnung, Lufttransport in einem zentralen Gerät durchgeführt. Von dieser Anlage aus verteilen sich Luftkanäle zu den einzelnen Räumen. Die konditionierte Luft wird von der Zentrale weggeführt und die aufzubereitende Luft von den Räumen wieder in die Zentrale rückgeführt. Zentrale Klimaanlagen ermöglichen – dank der Baugröße und der eingesetzten Komponenten – hohe Wirkungsgrade. Dezentrale Klimaanlagen werden meist nachträglich in Räumen installiert. Wegen der begrenzten Einbausituation sind die einzelnen Bauteile vergleichsweise klein gehalten. Das kann Wirkungsgrade und Wärmerückgewinnung reduzieren, Zugluft und Schallemissionen erhöhen. Dezentrale Klimageräte werden vielfach unter Flur oder in Brüstungen eingebaut.
Vor- und Nachteile
Dezentrale Klimaanlagen erleichtern die individuelle Raumnutzung und Abrechnung der Energiekosten. Die Praxis zeigt immer wieder, dass bei der Wartung dezentraler Anlagen erhöhter Zeit- und Transportaufwand erforderlich ist. Zusätzlich können die erforderlichen Wartungsarbeiten in den einzelnen Räumen auch zu Behinderungen der Nutzer führen. Bei einer dezentralen Klimaanlage in Form eines Split-Geräts erfolgt die Kompression des Kältemittels im Freien, während die Luftbehandlungen wie Temperierung, Filtration und Förderung im zu kühlenden Raum passieren.