Derzeit werden Tuberkulosepatienten auf der Station Karlshaus im Otto Wagner Spital betreut. Aufgrund der Erhöhung der Patientenanzahl und der wesentlichen Veränderung der Technik wurde eine Adaptierung des Pavillons Severin entschieden. Der Betrieb kann bis zur Übersiedelung aufrechterhalten bleiben. Der zuständige Installateurs-betrieb ist die Firma Molin Industrie-Inbetriebnahme & Montagegesellschaft m.b.H. & CO.KG. Sie erhielt den Zuschlag nach einem offenen Verfahren mit voriger Bekanntmachung. Es sind circa zehn Personen im Bereich Klima/Lüftung involviert. Die geplante Gesamtbaudauer wird in etwa 20 Monate betragen.
Die Lüftungsanlage
Für die Belüftung des Gebäudes ist im Kellergeschoss eine zentrale Lüftungsanlage vorgesehen. Die Lüftungsanlage wird auf Basis der ÖNORM H 6020 projektiert. Die Außenluftansaugung erfolgt über einen Frischluftbrunnen. Die Ausblasung der Fortluft erfolgt über das Dach. Die Hauptanlage (Fabrikat: GEA, CAIRplus) wird zu 100 Prozent mit Außenluft versorgt. Die Lüftungsanlage ist mit einer optimierten Wärmerückgewinnung ausgestattet um den Energieeinsatz zu reduzieren. Aus hygienischen Gründen wird die Lüftungsanlage in einen Zu- und einen Abluftteil realisiert. Die Wärmerückgewinnung erfolgt über ein Kreislaufverbundsystem, sodass Fehlluftströme und Leckagen von der Abluft in die Zuluft ausgeschlossen werden können.
Dezentrale Umluftanlagen
Nach Hygieneabstimmung wird in den Ein-Bett-Zimmern ein zwölffacher Luftwechsel als notwendig erachtet. Dies dient jedoch zur Raumluftreinigung und nicht einem Frischluftbedarf. Aus diesem Grund wird zum sechsfachen Außenluftwechsel ein dezentrales Umluftfiltergerät (Fabrikat: Ortner Reinraumtechnik) mit ebenfalls einem sechsfachen Luftwechsel für die Klasse-A-Betten-Zimmer vorgesehen. Die Filterung erfolgt hier zweistufig.
Besondere Herausforderungen
Bei Generalumbauten in Bestandshäusern ist und bleibt die Planung der jeweiligen Leitungsführungen (Lüftung/Klima, Sanitär, Elektro) wegen des geringen Platzbedarfs die größte Herausforderung. Hier galt es, nicht nur Wege zu finden, um Kollisionspunkte zu vermeiden, sondern auch bei sämtlichen Durchbrüchen den statischen Anforderungen mittels Unterfangungen gerecht zu werden. Dabei ist noch zu beachten, dass die Lüftungskanäle so dimensioniert bzw. angeordnet werden müssen, dass noch eine adäquate Raumhöhe zustande kommt.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 56 der aktuellen Ausgabe 10/2014!