Kooperationen stärken im Kampf gegen den Klimawandel
Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft dienen nicht nur dazu, Theorie und der Praxis zu verbinden. In Partnerschaften wie diesen können Schulen globalen Herausforderungen der Ressourcenknappheit lokal mit Alternativen begegnen. Damit bietet die Schule den Auszubildenden Handlungsstrategien an und ermächtigt sie, ins Handeln zu kommen, anstatt dem Klimawandel tatenlos zuzusehen.
Die Kooperation zwischen der Berufsschule für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Wien (BS-SHT) und der Firma Wieland Moellersdorf Ges.m.b.H im Bereich des Kupferrecyclings ist in dieser Hinsicht ein Vorzeigeprojekt besonderer Art, das zum nachhaltigen Einsatz von Ressourcen einlädt. Durch diese Zusammenarbeit wird effizient Kupfer aus Altmaterialien zurückgewonnen. So werden Ressourcen geschont und die Idee des Recyclings tatsächlich gelebt.
Die Wiederverwertung von Kupfer ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Es verringert den Energiebedarf zur Gewinnung von neuem Kupfer und reduziert somit die Treibhausgasemissionen. Zudem kann rezykliertes Kupfer mehrfach verwendet werden, was die Lebensdauer des Materials verlängert, und seine Wirtschaftlichkeit steigert.
Kupfer und seine Qualitäten
Kupfer zählt zu den am häufigsten rezyklierten Metallen weltweit und spielt eine entscheidende Rolle in der Kreislauf-wirtschaft. Es findet in verschiedenen Sektoren wie Elektronik, Bauwesen, hier vor allem in der Installations-, Gebäude-, Heizungs-, Kälte- und Wärmepumpentechnik und der Automobilindustrie Anwendung. Kuppeln denkmalgeschützter Gebäude, wie die der Karlskirche in Wien wurden im 18. Jahrhundert aus Kupfer gefertigt.
Energiebedarf zur Primärkupfer-erzeugung aus sulfidischen Erzen
Für die Herstellung einer Tonne Primärkupfer aus sulfidischen Erzen werden etwa 100 GJ benötigt, wobei 70 GJ für Bergbau, Mahlung und Flotation, 20 GJ für Transport und Schmelzprozesse und 10 GJ für die elektrolytische Reinigung aufgewendet werden. Kupfererz wird vor Ort gemahlen und über Flotation angereichert, bevor es durch Schmelz- und Konverterprozesse zu Blisterkupfer (mit einem Kupfergehalt von 98%) weiter-verarbeitet wird. Autogene Schmelzverfahren, die Röst- und Schmelzprozesse vereinen, verbrauchen weniger Energie als traditionelle Badschmelzverfahren und tragen zur Hälfte der weltweiten Primärkupferproduktion bei.
Sekundärkupfererzeugung
Für die Sekundärkupfererzeugung wird nur 10 bis 30 % des Energiebedarfs der Primärkupfererzeugung benötigt, also 10 bis 30 GJ pro Tonne. In Deutschland werden etwa 40 % des benötigten Kupfers durch Recycling gewonnen, wobei die Recyclingquote bei 80 % liegt, jedoch durch die Sammelquote limitiert wird. Ein modernes Verfahren im Recycling ist der kombinierte Schmelz- und Konverterprozess in einem Isa-Ofen, der verschiedene Rückstände wie Galvanikschlämme und Katalysatoren zu Schwarzkupfer aufschmelzt.