Mit dem Salzburger LIM Andreas Rotter sprach der „Gelbe“ über den zeitgemäßen Gewinn von Nachwuchskräften, Leuchttürme in der Messelandschaft und ein starkes Heizungsgeschäft:
Wie sieht die Salzburger Innung dem Jahr 2024 entgegen?
Rotter: Alles steht im Zeichen des Klimawandels und den medial prognostizierten 75 Prozent Förderung auf ALLES!
Was könnten die größten Herausforderungen werden?
Rotter: Die Anfragen bzgl. dem Austausch der zu sanierenden Heizungsanlagen übersteigen unsere Kapazität, die Auftragslage ist stabil.
Worauf darf sich die Branche freuen?
Rotter: Die Kunden reagieren auf die neuen Förderungen, gerade jetzt, am Ende der Heizsaison, geht es richtig rund.
Die wichtigsten Förderungen für das Bundesland?
Rotter: Mit Abstand „Raus aus Öl- und Gas“ vom Bund – die Landesförderungen sind ein eher geringerer Prozentsatz, sozusagen ein Zuckerl oben drauf.
Welche sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten neuen Normen/Gesetze/Richtlinien, die in Kraft getreten sind bzw. demnächst treten werden?
Rotter: Wir würden dringend eine Novellierung der Kältemittel, insbesondere R 290 (Propan), mit einem GWP von fast null für die Aufstellung im Außen- und Innenbereich benötigen, um auf die 100-prozentige Förderfähigkeit zu kommen. Der Inhalt beträgt zwischen 0,85 und 1,5 kg von 6 bis 12 kW Wärmepumpen.
Entbürokratisierung wäre zudem ein großes Thema – allerdings, sobald man das Wort in den Mund nimmt, gibt es am nächsten Tag drei neue Formulare.
Welche sind die prägnantesten Änderungen bei den KV-Abschlüssen 2024?
Rotter: Die KV-Abschlüsse für die Metaller waren überflüssig, da sie (Anm.: die Metaller) für die Herstellung aller Waren und Produkte benötigt werden. Dadurch sind die Preise auf alle Güter gleichermaßen gestiegen! Kunden klagen über hohe Investitionskosten – vor allem in puncto Material und Montage. Wir müssen uns eher um die Wettbewerbsfähigkeit im Land kümmern; im Gegensatz zu unseren Nachbarn haben wir hohe Stundensätze!
Es wird nächstes Jahr wieder innerhalb der Bundesinnung gewählt. Welchem Bundesland bzw. welchem Kollegen rechnen Sie die größten Chancen zu? Gibt es eine/n Wunschkandidatin/en oder sind Sie personell zufrieden?
Rotter: Wir sind ein starkes dynamisches Team in der Bundesinnung. KR Pech geht in den wohl verdienten Ruhestand – hier wird ein neuer Vorstand für Oase Bad gesucht.
Welche Messe haben Sie dieses Jahr besucht bzw. auf welche Messen darf man keinesfalls vergessen?
Rotter: Die EXPO in Wien und WEBUILD in Wels waren im ersten Quartal die am besten organisierten Messen unserer Branche in Österreich. Die Baumessen konnten tendentiell kein großes Interesse der Hersteller wecken.
Haben Messeveranstaltungen wieder zu ihrer „Vor-Corona-Relevanz“ zurückgefunden?
Rotter: Ja durchaus. Jeder genießt den persönlichen Kontakt, um an Neuigkeiten zu kommen. MSTeams-Besprechungen, wenn es um etwas interessantes geht, funktionieren dafür aus meiner Sicht nicht so gut.
Wie lautet Ihre Strategie, um dem Lehrlingsmangel entgegenzutreten?
Rotter: Wir (Anm.: die Bundesinnung) setzen auf KI-generierte Modelle und lässige Slogans. Damit kann in Social-Media-Kanälen gepunktet werden. Der generelle Anspruch lautet: Aufmerksamkeit muss geweckt werden.
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Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 5/2024!