Das bereits siebte Interview unserer Gesprächsserie mit den Landesinnungsmeistern 2022 führt uns nach Tirol.
Ein Rückblick, ein Ausblick – wie hat die Branche die vergangenen zwei Jahre gemeistert? Was kommt auf sie zu?
Veronika Opbacher: In den letzten beiden Pandemie-Jahren waren unsere Mitgliedsbetriebe täglich mit unterschiedlichsten Problematiken konfrontiert. Kurzarbeit, Auftragslage, Materiallieferschwierigkeiten, Preissteigerungen, wöchentlich geänderte Coronamaßnahmen etc. Unsere Mitgliedsbetriebe haben mit ihren Betrieben und Mitarbeitern stark dazu beigetragen die Bauwirtschaft in Österreich am Laufen zu halten und somit unsere Wirtschaft zu stärken. Ich ziehe meinen Hut vor all den Unternehmern, die in dieser schwierigen Zeit täglich für unser Handwerk gekämpft haben!
Der Zukunft sehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen. Das Thema Fachkräftemangel ist in jedem Unternehmen zurzeit das Thema Nummer 1. Gleichzeitig kämpfen wir täglich mit einer hohen Auftragslage und noch höheren Preissteigerungen und Lieferengpässen. Auf Grund der aktuellen Weltmarktsituation werden sich diese Themen auch in den nächsten Monaten nicht großartig verändern und wir müssen uns als Unternehmen darauf einstellen.
Wie sind die Berufsschüler durch die Pandemie-Jahre gekommen?
Opbacher: Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die sozialen Aspekte in der Schule für die Berufsschüler sind. Die Rückkehr in den Präsenzunterricht war ein wichtiger Schritt, vor allem für Schüler mit bevorstehenden Lehrabschlussprüfungen. Um unsere Lehrlinge auf die Lehrabschlussprüfungen besser vorzubereiten, haben wir als Landesinnung Tirol, zusammen mit dem WIFI Tirol, unseren Vorbereitungskurs von einem Tag auf drei Tage ausgeweitet. Damit wollen wir die Lehrlinge nach dieser schwierigen Zeit noch besser auf die Lehrabschlussprüfung vorbereiten und sie verstärkt unterstützen.
Was für ein Bild zeichnet sich in Bezug auf die Lehrlingssituation generell ab?
Opbacher: Die Pandemie war stark spürbar und hat einen Rückgang bei den Lehrlingszahlen bewirkt. Es gibt derzeit genügend freie Lehrstellen und die Betriebe suchen händeringend nach Lehrlingen.
Ein kurzer Rückblick auf Ihre Lehrzeit – wo lagen die größten Schwierigkeiten? Was waren die schönsten Erlebnisse?
Opbacher: Nachdem ich selbst keine Lehrzeit durchleben durfte, kann ich diese Frage leider nicht direkt beantworten. Ich besuchte die HTL Jenbach für Gebäudetechnik und blicke dankend auf diese schöne Zeit zurück. Für mich persönlich war das Zusammenspiel zwischen theoretischem und praktischem Unterricht in den Bereichen HSL die beste Investition in die Zukunft.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 7-8/2022 oder am AustriaKiosk!