Veronika Egger, MSc. (is-design, Informations-Designerin, Consulting für Nutzungsqualität) und Peter H. Spitaler, Bautechniker, Interior-Designer, Entwickler von barrierefreien Nutzungskonzepten, Consulter) sind beide Kapazunder auf dem Gebiet der barrierefreien Nutzbarkeit. Kein Wunder also, dass sie gemeinsam ein ebenso abwechslungsreiches wie innovatives Programm auf die Beine stellten. Wir wollten wissen, wie das Feedback ausfiel und ob bzw. wie es kommendes Jahr weitergeht.
Das Seminar-Angebot für dieses Jahr neigt sich dem Ende zu – ich bitte um ein Fazit Ihrerseits!
EGGER: Im 8. Jahr der Ausbildung „Zertifizierte/r Experte/in für barrierefreie Gebäude und Umgebungen“ haben wir einige Veränderungen eingeführt, die positiven Rückmeldungen haben uns auf diesem Weg bestätigt. SPITALER: Die Teilnehmer waren durch die Bank überrascht von der Breite des Themas, dass in eine gute inklusive Lösung so viele Gestaltungsaspekte einfließen. Auch wenn einige Teilbereiche nicht unmittelbar beruflich eingesetzt werden können, wurden sie jedenfalls persönlich als Bereicherung wahrgenommen.
EGGER: Der Lehrgang steht ja allen Berufsgruppen offen, also kommen Teilnehmer mit sehr unterschiedlichem Wissen zu uns. Das ist durchaus ein Vorteil, der genau den notwendigen transdisziplinären Zugang zu Design for All/Universal Design unterstreicht. Erfahrungsaustausch ist ein wesentlicher Faktor, der zu lebendigen Diskussionen beiträgt.
Werden Sie Ihr Angebot auch im kommenden Jahr fortführen bzw. eventuell ausweiten oder modifizieren? Gibt es schon Termine für 2020?
EGGER: Der Lehrgang ist inzwischen ein fixer Bestandteil des Bildungsangebots in Österreich und wird auf jeden Fall 2020 wieder angeboten. Er wird in seiner Kompaktheit bestehen bleiben und wir werden den einge- schlagenen Weg beibehalten, immer mit Blick auf den Nutzer im Zentrum. Der nächste Kurs beginnt mit dem ersten Modul im Mai 2020 – die genauen Termine sind auf der design for-all-Web- seite zu finden.
Welche sind Ihre wichtigsten Partner aus der Industrie oder machen Sie die Seminare völlig un- abhängig von konkreten Produkten?
SPITALER: Diese Ausbildung ist völlig produktunabhängig – das ist eine wesentliche Qualität, die wir auf jeden Fall beibehalten werden.
Was waren die relevantesten Projekte in diesem Jahr?
EGGER: Für den Verein design for all war sicher ein Meilenstein, dass wir den Design- for-All-Award ins Leben gerufen haben. Unser Anliegen ist, universelles Denken in Österreich zu platzieren. Wir reden nicht über Behinderung, sondern über Qualitäten von Architektur, Produkten und Prozessen, die uns allen zu Gute kommen.
Und wie sehen Ihre Schwerpunkte in naher Zukunft bzw. im kommenden Jahr aus?
EGGER: Im Herbst 2019 starten wir eine Design-for-all-Workshopreihe; die ersten Themen sind Universal Design, Brandschutz, Nassräume und – für Nicht-Bautechniker – Grundlagen des Planlesens. Weitere Inhalte zum ganzheitlichen Denken in der Gestaltung sind in Entwicklung.