Bei der Veranstaltung am Flughafen Graz am 30. März teilte unter anderem Julius A. Hübner seine Expertise bezüglich Elektromobilitätslösungen im Wohnbau und Julia Karimi-Auer klärte über Förderungsmöglichkeiten des Landes Steiermark zur Wohnhaussanierung auf. Abschließend wurde ein Best-Practice-Beispiel bezüglich eines innovativen Energiesystems vorgestellt. Nach wie vor stammt ein erheblicher Teil des österreichischen Stroms aus fossilen Energieträgern, was einerseits die Abhängigkeit von Importen bedeutet und andererseits der Umwelt schadet. „Es ist notwendig, dass wir auch bezüglich Strom über den fossilen Tellerrand hinausblicken und nachhaltige, skalierbare Alternativen finden und umsetzen“, so die Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Johannes Huber-Grabenwarter (ODÖRFER HAUSTECHNIK KG). Dementsprechend lag der Schwerpunkt der ersten Veranstaltung der diesjährigen energytalk-Reihe auf den Trends und Potenzialen für Strom im Gebäude.
Elektromobilität – Trend mit Herausforderungen
Unter dem Titel „Elektromobilitätslösungen im Wohnbau“ bezog sich Julius A. Hübner von zt:hübner auf mögliche Lösungen für die elektrische Infrastruktur, vor allem im Wohnbau. „Elektromobilität kann nur funktionieren, wenn wir innovative Lösungen hinsichtlich Leistungsbereitstellung und Energieverteilung im Wohnbau finden. Dabei muss eine Balance zwischen rechtlichen Rahmenbedingungen, technischen Anforderungen, Investitionskosten und ökologischen Ansprüchen gefunden werden. Denn nur dann bleibt Elektromobilität interessant und realisierbar“, erläuterte Hübner. Außerdem stellte der staatlich befugte und beeidete Zivilingenieur für Elektrotechnik auch die Bedeutung von Abrechnungsmöglichkeiten, Lastmanagementlösungen und Betriebsführung der Ladeinfrastruktur im Planungsprozess dar.
Das Land Steiermark fördert die Zukunft
Als Leiterin des Referats für Sanierung und Ökoförderung des Amts der Steiermärkischen Landesregierung hielt Julia Karimi-Auer ihren Vortrag über Förderungsmöglichkeiten des Landes zur Wohnhaussanierung und thermischen Energieversorgung. „Unser Ziel ist es, durch gezielte Förderungen den Weg Richtung nachhaltiger Energie zu öffnen und so einen großen Beitrag zurzukunftsorientierten Energiepolitik, zum Klimaschutz und zum leistbaren Wohnen zu leisten“, so Karimi-Auer. Jährlich werden über die Abteilung 15, die Fachabteilung Energie und Wohnbau des Landes, tausende Förderungsprojekte zum Heizungstausch und zur Solarthermie, zur Wohnhaussanierung und zur Energieberatung abgewickelt und ausbezahlt.
Produktionsstandort als Vorzeigeprojekt
Für nachhaltige elektrische Energie und dadurch eine lebenswerte Zukunft braucht es nicht nur Ansätze und Lösungen im privaten Bereich, sondern insbesondere im Gewerbe. „Für uns als Winkelmann Group war klar, dass wir für mehr Nachhaltigkeit in unserer Firma sorgen wollen und planbare Energiekosten für mehr Unabhängigkeit brauchen. Durch das neue Energiekonzept am Werksstandort in Ahlen konnten wir diese Voraussetzungen erfüllen und uns im Dezember 2018 vom öffentlichen Stromnetz abkoppeln“, so Tobias Meßmann, Energiemanager der Winklemann Group GmbH + Co. KG. Dabei wurde eine Kraft-Wärme-Kopplung eingesetzt, um den deutschen Werksstandort komplett stromautark zu gestalten. Außerdem wird durch das innovative Konzept eine zuverlässige Stromversorgung sichergestellt, was für die Winkelmann WPC als Zulieferer von Motor- und Getriebekomponenten für Automobilhersteller unabdingbar ist. Alexander Sollböck, Geschäftsführer von Reflex Austria, ergänzte:„Das in Ahlen realisierte Energiekonzept hat auch Vorbildwirkung auf sämtliche Unternehmen und Standorte der Winkelmann Group.“