SHT-Vorstandssprecherin Beatrix Pollak über die Veränderungen der Branche: Das Verschwinden von Allibert, die Neustrukturierung im Großhandel, warum die SHT beim Umsetzen von Ideen auf Geschwindigkeit setzt und wie man Kunden vom Internet in die Schauräume lockt, um ihnen Bäder vom Installateur zu verkaufen.
Bei der SHT fand ich in den letzten Jahren das Tempo, mit der Veränderungen angegangen werden, am hervorstechendsten. Innovationen werden rasch umgesetzt, durchaus auch nach dem Versuch-und-Irrtum-Prinzip. Ist es grundsätzliche Unternehmenspolitik, dass Ideen ausprobiert werden dürfen, ohne dass sie perfekt sein müssen?
Pollak: Das ist tatsächlich ein Teil der Unternehmenspolitik. Nicht jede Innovation setzt sich in der Praxis durch. Aber wir haben motivierte Mitarbeiter mit vielen Ideen. Da probieren wir gerne etwas aus, etwa 80 Prozent der bei uns entwickelten Ideen setzen wir tatsächlich um.
Die Konkurrenz der Online-Badshops für den dreistufigen Vertriebsweg wurde viele Jahre heiß diskutiert, scheint sich aber nicht über ein überschaubares Marktvolumen hinaus zu bewegen. Wurde das Thema in seinen Auswirkungen auf die Branche überschätzt?
Pollak: Nein, das wurde nicht überschätzt. Wir wissen, dass heute jede Bad- und Küchenplanung im Internet beginnt. Unsere Herausforderung ist es, den Weg des Endkunden dabei zu begleiten und ihn in die Schauräume zu holen. Wir müssen unsere Strategie so gestalten, dass er zwar zu Beginn ein Produkt sucht, aber bei der SHT landet und das Bad am Ende von unseren Installateur-Partnern realisieren lässt. In einem Punkt haben Sie aber recht, die Zeit der zweistelligen Wachstumsraten von Online-Shops dürfte vorbei sein. Badshops wachsen auch nur mehr einstellig.
Seit heuer bieten Sie gemeinsam mit den 1a-Installateuren in den Schauräumen ja auch Abholprodukte an, die der Kunde über einen Touchscreen auswählen, an der Kassa zahlen und gleich mitnehmen kann. Ist das eine der Antworten auf den angesprochenen Facharbeitermangel?
Pollak: Das ist Teil der Strategie, den Kunden vom Internet weg in unsere Schauräume zu holen und ihm auch dort etwas anzubieten, was ihn beim dreistufigen Vertriebsweg hält. Dazu gehören auch die virtuelle Badplanung und die Visualisierung des neuen Bads mit der 3D-Brille. Wir wollen die Dreistufigkeit nicht verlassen.
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 8 der aktuellen Ausgabe 9/2016!