Weniger Imagepflege und mehr Lösungsorientiertheit

02.05.2022 | News

Im Gespräch mit dem ­burgenländischen LIM ­Andreas ­Karlich plauderten wir u. a. über Themen wie ­Lieferschwierigkeiten und Warenverfügbarkeit sowie ­Lösungen der Energiekrise und die Lehrlingssituation.

Das vierte Gespräch unserer Interview-Serie mit den Landesinnungs­meistern 2022 führt uns ins Burgenland:

Ein Rückblick, ein Ausblick – wie hat die Branche die vergangenen zwei Jahre gemeistert? Was kommt auf sie zu?
Andreas Karlich: Wir haben vor allem in den letzten zwei Jahren beobachten können, dass unsere Branche krisensicher ist. Mit den Auswirkungen der Pandemie UND dem Krieg in der Ukraine wird leider das Problem der fehlenden Warenverfügbarkeit auf uns zu kommen.

Wo sahen Sie im Burgenland die größten Herausforderungen während der Pandemie?
Karlich: Während der Pandemie hatten wir teilweise einen Engpass an Waren. Dies war einerseits auf das Stocken der Produktionen zurückzuführen und auf der anderen Seite hatten wir, soweit ich das beurteilen kann, auch in unserer Branche ein massives Problem mit Hamsterkäufen. Es wurden zum Teil Hallen angemietet und Materialien wurden im großen Stil eingelagert. Dies hat sich natürlich auf die Materialverfügbarkeit empfindlich ausgewirkt.

In welchen Bereichen sehen Sie die größten Herausforderungen für die Branchen in den kommenden Jahren?
Karlich: Der Umstieg von fossilen auf alternative Energiequellen birgt sicher eine große Chance, wird jedoch auch eine große Herausforderung in den kommenden Jahren darstellen. Der Fachkräftemangel und die Materialverfügbarkeit werden uns wahrscheinlich zu schaffen machen. So könnte sich folgendes Szenario abzeichnen: Viel zu viele Aufträge, die jedoch nicht bewältigt werden können.

Wie sind die Berufsschüler durch die letzten beiden Pandemie-Jahre gekommen?  
Karlich: Bei den Berufsschüler haben sicher Zukunftsängste eine große Rolle gespielt: Wie wird es weitergehen? Wie sicher ist mein Job? Was macht die Pandemie mit der Gesellschaft? … Teilweise fand der Unterricht auch online statt. Viele Schüler waren mit dieser Situation sicher überfordert und haben eine längere Zeit der Eingewöhnung benötigt. Den Jugendlichen hat bestimmt auch der Austausch mit den Mitschülern gefehlt: Der soziale Umgang, die gegenseitige Unterstützung – der praktische Unterricht ist gerade in der Berufsschule wichtig.

Was für ein Bild zeichnet sich in Bezug auf die Lehrlingssituation generell ab?
Karlich: Ich denke, dass sich das Image der Lehre generell verbessert hat. Wir haben bei der letzten Fachgruppentagung ein größeres Budget für eine Lehrlingskampagne beschlossen. Diese wurde bereits in Auftrag gegeben und umfasst neben einem Lehrlingsfolder auch die breite Nutzung der sozialen Medien. Facebook, Instagram und  individuelle Karriereplattformen zählen mittlerweile zu einer der wichtigsten und nicht zu unterschätzenden Informationsquelle. Wir hoffen, dass wir dadurch noch mehr Lehrlinge für unseren spannenden Beruf gewinnen können.   

Wie steht Ihr Bundesland – in Sachen Ausbildung und Lehrlingserfolgen – im Vergleich zu den anderen da? Wie hat sich das in den letzten Jahren verändert?
Karlich: Von Seiten der Innung stehen wir nicht nur im engen Kontakt mit der Berufsschule, sondern werden nun auch mit externen Trainern daran arbeiten, dass der Erfolg bei Lehrlingswettbewerben auch unsere tatsächliche Ausbildungsqualität widerspiegelt.  

Welche sind die wertvollsten Quellen für Neuprodukte, News und Austausch mit Kollegen?
Karlich:Ich finde die Internetplattform www.wirinstallateure.at sehr informativ und gelungen. Die Fachmessen, wie beispielsweise die Energiesparmesse in Wels, sind stets eine wertvolle Quelle für Neuprodukte und den Austausch mit der Industrie, dem Großhandel sowie auch mit der Kollegenschaft. Selbstverständlich sind auch Fachzeitschriften wie „Der österreichische Installateur“ eine unverzichtbare Informationsquelle!

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 5/2022!

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