Für die Installateure ändert sich nichts, außer der Name des Unternehmens. In der Erdberger Straße in Wien befindet sich nun nicht mehr die Zentrale des alten Gasnetzes, sondern der neuen „Wiener Netze“. Foto: Paukovits
Umstrukturierung in der Bundeshauptstadt: Die Wien Holding fasst ihre Infrastrukturtöchter, darunter auch das Gasnetz, in einem neuen Unternehmen zusammen. Für die Installateure ändert sich nichts, sagen die Geschäftsführer der neuen „Wiener Netze“, Mag. Hermann Nebel und DI Peter Weinelt. Doch was ist der Vorteil davon, Gas und Fernwärme zusammenzufassen? Im Gespräch mit „Der österreichische Installateur“ erklären sie Sinn und Strategie der neuen Struktur.
Die „Wiener Netze“ sind ein neues Unternehmen, daher gleich die Frage: Was sind die „Wiener Netze“ eigentlich?
DI Peter Weinelt: Die „Wiener Netze“ sind der größte Infrastrukturanbieter für Wien und Umgebung. Mit knapp 3.000 Mitarbeitern sind wir nach den Wiener Linien das zweitgrößte Unternehmen der Wiener Stadtwerke. Zu den Wiener Netzen gehören das Stromnetz, das Gasnetz, das Primärnetz der Fernwärme, das Telekom-Netz, soweit es unsere Anwendungszwecke für Datentransfer etc. betrifft, wobei sich beim Gasnetz – das ist die Botschaft an die Installateure – nichts geändert hat.
Wie passen diese doch sehr unterschiedlichen Netze zusammen? Welchen Vorteil bringt diese neue Struktur?
Weinelt: Bis auf kleine Teile des Stromnetzes, die oberirdisch geführt werden, sind nahezu alle unsere Netze unter den Gehsteigen und Fahrbahnen der Stadt verlegt. Dazu haben wir eine große Verbreitung, so gut wie jeder Wiener hat mindestens zwei Anschlüsse bei uns: Strom und entweder Gas oder Fernwärme. Aus Kundensicht macht es also Sinn, wenn wir geschlossen auftreten. Dazu kommt natürlich der steigende Kostendruck für Infrastrukturanbieter. Wir werden Synergieeffekte nutzen, aber immer unter der Prämisse, dass der Kunde nichts davon merkt. Wir garantieren die Versorgungssicherheit und die Qualität unserer Dienstleistung.
Synergieeffekte auf der Personalseite kann nicht nicht nur Personalreduktion heißen, sondern auch, dass ein Mitarbeiter mehr macht. Wird es den „Kombi-Monteur“ geben, der in allen Netzen gleichermaßen arbeitet?
Mag. Hermann Nebel: Der „Kombi-Monteur“ ist ein Ausbildungsthema, das Programm beginnt bereits bei der Lehrlingsausbildung. Daher wird es Jahre dauern, bis die ersten Kombi-Monteure zum Einsatz kommen, und auch da nur in bestimmten Bereichen. Im Bereich Hochspannungsnetze und Gas-Hochdruck werden immer Spezialisten arbeiten, denn Sicherheit hat Vorrang.
Lesen Sie das gesamte Interview in der aktuellen Ausgabe 9/2013 ab Seite 50.