Das zweite Gespräch der Interview-Serie mit den Landesinnungsmeistern 2022.
Ein Rückblick, ein Ausblick – wie hat die Branche die vergangenen zwei Jahre gemeistert? Was kommt auf sie zu?
Pech: Unsere Branche hat die beiden letzten Jahre gut gemeistert. Da wir zu den sogenannten „Schlüsselbranchen“ gehören, konnte der Großteil unserer Betriebe so gut wie durchgehend arbeiten – lediglich der Handel, welcher für einige Kollegen eine wichtige zusätzliche Einklommensquelle darstellt, war einige Zeit von Schließungen betroffen.
Gröbere Probleme hatten einige EPU, die eingeschränkte Tätigkeiten ausüben. Diese wurden jedoch von diversen Stellen unterstützt.
Generell kann man sagen, dass wir als Gebäudetechniker gut und zukunftssicher aufgestellt sind. In Österreich und in den meisten Ländern werden große Anstrengungen unternommen, um einen Ausstieg aus fossilen Energieformen zu gewährleisten. Damit ist unseren Betrieben ein großes und zukunftssicheres Tätigkeitsfeld gesichert.
Die größten Herausforderungen während der Pandemie?
Pech: Herausfordernd war für die Innungsarbeit, dass wir in den letzten beiden Jahren viele Ausschusssitzungen und Weiterbildungskurse nur per Video durchführen konnten. Auch die laufende Büroarbeit war durch diverse Beschränkungen nicht immer einfach. Die Lehrlingsausbildung in unserer Berufsschule, aber auch viele Qualifizierungskurse und Vorbereitungen auf die Meisterprüfungen konnten im Wesentlichen wie geplant durchgeführt werden. Natürlich wurde auch der Online-Unterricht stark ausgeweitet.
Es gibt eine aktuelle Studie zur Lehrlingssituation – was für ein Bild zeichnet sich diesbezüglich für die Installateure Niederösterreichs ab?
Pech: Bei den Lehrlingen hat sich die Situation in unserer Berufsschule leicht gebessert. Durch diverse Maßnahmen, Öffentlichkeitsarbeit, Werbung in den Schulen usw. konnte der Negativ-Trend gestoppt werden. Wir müssen unser Berufsbild verstärkt als innovativen und technologischen Beruf in der Öffentlichkeit präsentieren, um noch mehr Interesse zu wecken. Wir sind DIE Branche um die Herausforderungen der Zukunft im Form einer Klimawende durch erneuerbare Energieformen zu bewältigen!
Wie sind die Berufsschüler durch die letzten beiden Pandemie-Jahre gekommen?
Pech: Bei der Ausbildung unserer Lehrlinge sind wir ganz vorne dabei. Wir bieten in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer und der Innung viele Möglichkeiten einer Top-Ausbildung. Bei den Staatsmeisterschaften, die im Jänner in Salzburg durchgeführt wurden, hat Niederösterreich den 3. Platz hinter zwei Tirolern erreicht.
Wie steht Ihr Bundesland – in Sachen Ausbildung und Lehrlingserfolgen – im Vergleich zu den anderen da? Wie hat sich das in den letzten Jahren verändert?
Pech: Wir haben mit unserer Berufsschule in Zistersdorf nach wie vor ein Topniveau – sämtliche junge Nachwuchskollegen sind nach der abgeschlossenen Lehre sehr gefragt und können sich ihren Wunschbetrieb quasi aussuchen.
Betrachtet man die unterschiedlichen Bewerbe und Wettkämpfe, so ist Niederösterreich konstant auf höchstem Niveau unterwegs. Da diese Bewerbe – vor allem an der Spitze – extrem herausfordernd sind, entscheiden lediglich Nuancen. Deshalb mussten wir uns in den letzten Jahren leider immer wieder Tirol und Vorarlberg geschlagen geben. Wir arbeiten aber weiterhin sehr zielstrebig an weiteren Verbesserungen und wenn wir zudem das nötige Quäntchen Glück haben (was bei solchen Bewerben auf Topniveau immer mitentscheidet), dann kann es uns wieder gelingen, die eine oder andere Gold- oder Silbermedaille zu holen.
Wann ist der nächste wichtige Termin für Lehrlings-Meisterschaften?
Pech: Der nächste wichtige Bewerb ist schon vom 24. bis 26.März in der Bundeshauptstadt Wien im Ausbildungszentrum in der Marksteinergasse 3 in 1210 Wien geplant! Das ist dann jener Bewerb, im Zuge dessen sich die Kandidaten bereits für die nächste Staatsmeisterschaft im November 2023 in Salzburg qualifizieren können.
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 3/2022!