Vor mittlerweile über 20 Jahren hat ein von mir damals durchaus geschätzter Künstler anlässlich eines erschütternden Zwischenfalls getitelt: „Nichts wird jemals mehr so sein, wie es war ...“ Darin liegt nun einerseits die Natur der Sache der Weiterentwicklung. Andererseits kommt es ja auch darauf an, wie und von bzw. für wen etwas herbeigeführt wird. Georg Danzer hat einmal gesungen: „(...) Waunsd frei sei wüst, dann tua was, nur pass hoid auf dabei, dass ned auf Kosten von wem aundan geht (...).“ Das ist und bleibt für mich der Kern des Ganzen – man kann in (s)einem Leben viel bewegen – wie sehr sich das auf andere auswirken kann und soll, muss allerdings sehr gut abgewogen werden.
„Unsere Normalität hat ausgedient“ habe ich gerade in einem interessanten Kommentar gelesen. Das kann sowohl positiv als auch negativ interpretiert werden. Geht es um Themen wie das Aufbrechen starrer Geschlechterrollen, faire und ausgeglichene Einkommen oder Klimakatastrophen und im wahrsten Sinne des Wortes „explodierende“ Krisenherde ...? Und überhaupt: Was ist schon „normal“ und wer ist dieses „wir“ eigentlich? Altersgruppe, Geschlecht, Nationalität ...?! Nichts ist „normal“, eigentlich – oder alles sollte es sein, theoretisch ... Von einer „Ökonomie der Großzügigkeit“ schreibt Ökonom Fred Luks in einem Gastkommentar in der Tageszeitung „Der Standard“. Der Bogen, den er inhaltlich in seinem Beitrag spannt, gefällt mir sehr.
Änderungen, seien diese nun gesellschaftlicher oder wirtschaftlicher Art, hat es immer schon gegeben, wird es immer geben und sind unbestreitbar notwendig. So auch Änderungen gesetzlicher Art. Auch das neue Erneuerbare-Wärme-Paket (EWP) sieht nun als neue Version des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG) kein Gasheizungs-Verbot in bestehenden Bauten vor. Dafür werden finanzielle Anreize zum Tausch geschaffen. Einzig in Neubauten soll es ab 2024 ein Verbot von fossilem Gas geben.
Förderungen statt Verbote also – klingt doch gut! Das findet die Bundesinnung der Gebäudetechniker ebenso wie die Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten. In seinem Kommentar schreibt BIM Manfred Denk (auf Seite 7 der aktuellen Ausgabe): „Bei uns kann man ein Leben lang sinnstiftend bei gutem Verdienst in einem „Green Job“ arbeiten, das soll weiterhin so bleiben.“ Möge dieses Leben lang, gesund und glücklich sein, möchte ich an dieser Stelle noch hinzufügen. Nun aber darf ich im Namen des gesamten Teams, in gewohnter „Normalität“ und an eben dieser Stelle gute Lektüre mit der vorliegenden Ausgabe 11/2023 wünschen. Was sonst noch alles kommt? Wir werden es sehen ...
MARTIN PECHAL
Chefredakteur
Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 3 in der aktuellen Ausgabe 11/2023!