Rechtzeitig vor Fertigstellung des aktuellen Badplaners erreichten die Redaktion mehrere für diese Ausgabe relevante Übersichten zu Zahlen und zum Markt –
ein „trockenes“ Editorial also? Möglich, aber lesen Sie bis zum Ende, weil, was weiß man …?!
Branchenradar und KMU Forschung Austria bilden ebenso regelmäßige wie verlässliche Quellen und bieten interessante (Markt-)Einblicke. Gleich zwei passende Analysen kamen aktuell von Branchenradar: Im Jahr 2023 schrumpfte der Markt für Whirlpools und Swim Spa in Österreich (bereits das zweite Jahr in Folge) substanziell, hieß es da zunächst. Im selben Zeitraum schwächelte auch der Markt für Duschtassen und Sanitärabläufe in Österreich.
Der Trend zur Barrierefreiheit blieb aber ungebrochen, wissen die Fachleute von Branchenradar zu berichten. „Win some, lose some“ könnte man also sagen. Noch detaillierter, obwohl breiter gefächert, liest sich die Studie von KMU Forschung Austria: 41 Prozent der Betriebe meldeten für 2023 Umsatzsteigerungen gegenüber 2022. Die Entwicklung war damit schlechter als im Vorjahr. Im Vergleich dazu ist die gesamte Wirtschaftsleistung Österreichs (Anm: das Bruttoinlandsprodukt) nominell um 6,7 Prozent gestiegen. Noch eindrucksvoller ist folgende Zahl: 96 Prozent der Betriebe konnten bzw. mussten die Verkaufspreise 2023 verglichen mit 2022 erhöhen. Nach Berücksichtigung der Veränderung der Verkaufspreise ist der Branchenumsatz der Installateure mengenmäßig um 6,6 Prozent gesunken.
39 Prozent der Betriebe planen, im Jahr 2024 dennoch Investitionen vorzunehmen, obwohl 77 Prozent der Betriebe im laufenden Jahr 2024 durch Preissteigerungen bei Rohstoffen und Materialien in ihrer Geschäftstätigkeit beeinträchtigt sind. Im ersten Quartal 2024 beurteilten 25 Prozent der Betriebe die Geschäftslage mit „gut“ und 49 Prozent mit „saisonüblich“ – das ist in beiden Fällen eine schlechtere Bewertung als 2023. Im Branchendurchschnitt sichert der Auftragsbestand eine Vollauslastung für 14 Wochen; im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ist der durchschnittliche Auftragsbestand damit um 12 Prozent gesunken. 55 Prozent der Betriebe könnten sofort zusätzliche Aufträge ausführen. Für das zweite Quartal 2024 erwarten 24 Prozent der Betriebe Steigerungen der Auftragseingänge gegenüber dem zweiten Quartal 2023 – 35 Prozent sehen keine Veränderung am Horizont. Für den Zeitraum April bis Juni 2024 beabsichtigen 40 Prozent der Betriebe, den Beschäftigtenstand zu erhöhen; 54 Prozent der Betriebe wollen den Personalstand konstant halten.
Hier noch eine kleine Auswahl an Zitat-Highlights zum Thema Statistik, auf dass nicht zu viel der Trockenheit den Boden meines klimagebeutelten Editorials aufbricht: Lytton Strachey (1880–1932), englischer Schriftsteller desillusionierender Romanbiographien (Anm.: m.M.n. an sich schon ein Schenkelklopfer!) schrieb etwa „Statistiken sind verlogene Wahrheiten.“ Denke ich eigentlich nicht, aber jeder kennt den Spruch „Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.“ Grund für zumindest milden Zweifel also … Schöner, vor allem für die Statistik, ist folgendes Zitat: „Die unbedingte Wahrhaftigkeit gegen sich selbst und gegen andere ist die Grundlage, auf welcher die Statistik basiert.“ von Christian Albert Theodor Billroth 1829–1894), wichtiger Mediziner und bedeutender Chirurg.
Na bitte: Ein Hoch auf die Statistik also und damit im Namen des gesamten Teams
gute Lektüre der aktuellen Ausgabe 5a/2024!
MARTIN PECHAL
Chefredakteur