Inflation und gestiegene Energiepreise haben vielen Gas- und Fernwärme-Haushalten deutlich höhere Energiekosten beschert. Insbesondere finanzschwache Haushalte konnten und können ihre Heizkostenrechnung für Gas oder Fernwärme nicht zeitgerecht und vollständig bezahlen.
DI Peter Weinelt, Obmann vom Fachverband Gas Wärme (FGW) sagt: „Für unsere sozial schwächeren Kundinnen und Kunden sind die gestiegenen Energiekosten eine Belastung. Langfristige und vor allem umsetzbare Lösungen für jene zu finden, die es derzeit besonders schwer haben, ist uns wichtig.“
Ratenplan und Abschaltverzicht für warme Wohnungen
Die Energieanbieter haben deshalb folgendes vereinbart:
1. Abschaltverzicht: Die österreichischen Gas- und Fernwärmeversorger verzichten in der Zeit von 1. Dezember 2023 bis 31. März 2024 auf Abschaltungen bei Haushaltskundinnen und -kunden aufgrund von Zahlungsverzug.
2. Unterstützungsmaßnahmen: Die Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen setzen eine Reihe von sozialen Unterstützungsmaßnahmen. Diese Maßnahmen werden auch im kommenden Winter fortgeführt.
3. Ratenzahlungsvereinbarung: Um Kundinnen und Kunden bei Zahlungsschwierigkeiten zu unterstützen, bieten die Gas- und Fernwärmeversorger individuelle Ratenvereinbarungen, im Rahmen der umfangreichen gesetzlichen Vorgaben an. Die Verrechnung von Zinsen bei Ratenzahlungen von Haushaltskundinnen und -kunden wird in der Zeit von 1. Dezember 2023 bis 31. März 2024 ausgesetzt.
4. Energieberatung: Die Gas- und Wärmeversorger informieren über die Möglichkeiten den eigenen Verbrauch zu reduzieren, etwa durch Energiespartipps oder Energieberatungen.
Diese Maßnahmen der Mitglieder des Fachverbands erfolgen freiwillig und sind ein Zusatzangebot zu den bereits von Energieunternehmen umgesetzten gesetzlichen Entlastungsmaßnahmen.
In der Praxis bedeutet dies, dass der Fachverband Gas Wärme betroffene Menschen dabei unterstützen wird, indem die geplanten Maßnahmen zur Abfederung im Rahmen einer Verbandsempfehlung rasch umgesetzt werden. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit diesem langfristigen Angebot mehr als nur ein starkes Signal senden, um Härtefälle zu vermeiden. Aufgrund der anhaltend hohen Inflation in Österreich müssen derzeit noch immer viele Kundinnen und Kunden jeden Euro mehrmals umdrehen, ehe sie ihn ausgeben. Es ist uns daher besonders wichtig, dass sie trotz dieser aktuell schwierigen Lebenssituation leichter über die Runden kommen können“, betont Weinelt abschließend.