Erstmals in der Geschichte von WorldSkills fanden Wettbewerbe weltweit in 15 Destinationen an rund 25 Austragungsorten in Europa, Nordamerika und Ostasien über einen Zeitraum von zwölf Wochen als „WorldSkills Competition 2022 Special Edition“ statt.
Mehr als 1.000 Teilnehmer aus 56 Ländern und Regionen gingen in 61 Wettbewerbsberufen von Anfang September bis Ende November 2022 an den Start. Auch Österreich war, neben Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Luxemburg, Schweden, Schweiz, Südkorea, den USA und dem Vereinigten Königreich, eines der Austragungsländer – und zudem höchst erfolgreich mit sämtlichen seiner Teilnehmer!
Florian Bliem aus Ramsau im Zillertal brillierte in Lahr, Deutschland, und wurde Weltmeister im Bewerb Sanitär- und Heizungstechnik. Ein ebenso glänzendes Ergebnis lieferte sein Kollege in Nürnberg ab – Patrick Danninger holte für die rot-weiß-roten Kälte- und Klimatechniker Silber auf der Weltbühne der besten Fachkräfte.
Top-Leistungen im SHK-Bereich
Bliem setzt mit seiner Leistung die eindrucksvolle Bilanz von Tiroler Fachkräften bei Berufswelt- und Europameisterschaften in diesem Bewerb fort. 2016 holte Markus Thurnes EM-Gold in Göteborg; 2017 wurde Armin Taxer Weltmeister in Abu Dhabi und 2018 jubelte Florian Schwarzenauer als „Bester europäischer Sanitär- und Heizungstechniker“. Für Tirol war es die erste Medaille bei dieser Weltmeisterschaft, jedoch insgesamt bereits die 22. bei WorldSkills!
Der „Gelbe“ sprach mit dem Athleten und seinem Betreuer Thomas Hofer über die Vorbereitungen und wie sie den Wettkampf erlebten:
Herr Bliem, wie war der bisherige Weg zu den WorldSkills 2022 aus Ihrer Sicht – bitte um eine kurze Beschreibung der einzelnen Abschnitte (Vor-Wettbewerbe) und größten Herausforderungen!
Bliem: 2019 nahm ich nach einer internen Ausscheidung beim Bundeslehrlingswettbewerb in Spital teil und qualifizierte mich so für die Staatsmeisterschaften. Nach hartem Training setze ich mich dort durch und konnte somit bei den World Skills 2022 für Österreich antreten. Durch die ständigen Verschiebungen der Staatsmeisterschaft war es jedoch mitunter schwierig, den Fokus nicht zu verlieren. Aber ich habe es geschafft.
Ihre Motivation, sich dieser Herausforderung zu stellen?
Bliem: Der Gedanke, am Ende ganz oben am Podest zu stehen und die Goldmedaille umgehängt zu bekommen.
Wie lange wurde ca. trainiert?
Bliem: Ungefähr vier bis fünf Wochen bzw. ca. 200 Stunden.
Wie sah die Unterstützung seitens Ihres LehrBetriebs/Lehrherrn aus?
Bliem: Mir wurden von Beginn an keine Steine in den Weg gelegt und ich bekam in jeglicher Hinsicht Unterstützung – sei es in Sachen Trainigsfreistellungen, Material oder auch mentaler Support.
Ihr schönstes Highlight beim Wettkampf?
Bliem: Die letzten Sekunden vom Wettbewerb mit dem Gefühl, sein Bestmöglichstes gegeben zu haben.
Ihre nächsten Ziele und Berufs- bzw. Zukunftswünsche?
Bliem: Die Meisterprüfung ablegen und noch lange in meinem Beruf tätig sein.
Ein Tiroler Lehrling und ein oberösterreichischer Trainer – ist das üblich oder wie kam es dazu?
Bliem: Dazu kam es, weil der amtierende Staatsmeister zu den WorldSkills fährt und man da mit dem Bundestrainer trainiert, welcher aus Oberösterreich kommt – so entstand dieses unschlagbare Team.
Hofer: Da es sich bei dieser Tätigkeit als Trainer und Experte für WorldSkills um einen sehr umfangreiches Aufgabenfeld handelt, ist es nicht zielführend, bei jedem Wettbewerb einen neuen Trainer zu beauftragen. Die Qualifizierung der Teilnahme ergibt sich durch die Staatsmeisterschaft, die alle zwei Jahre stattfindet. Dadurch kommen die Teilnehmer bei den internationalen Wettbewerben aus unterschiedlichen Bundesländern. Für diese Tätigkeit als Experte für Euro- und WorldSkills wurde ich einstimmig von der Bundesinnung gewählt.
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