Robert Wessely zeigt, wie Aquacontrol im Keller eines Zinshauses funktioniert: Der digitale Wasserzähler, der hinter dem Zähler des Wasserwerks eingebaut ist, ist mit einem Controller verbunden, der die Verbräuche alle fünf Minuten aufzeichnet und via GPRS an den Server schickt.
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Wasser kann teuer werden. Das weiß jeder, der schon einmal einen schleichenden Wasserschaden in einem Gebäude erlebt hat. Wenn Wasser über Wochen hinweg unbemerkt aus einem undichten Rohr ins Mauerwerk sickert, bis sich der erste sichtbare Wasserfleck auszubreiten beginnt, ist der Schaden längst angerichtet. In solchen Fällen ist Aquacontrol eine wirksame Methode, rechtzeitig auf die Undichtheit aufmerksam zu werden und Maßnahmen zu ergreifen, ehe es zu spät ist. Aquacontrol ist ein Angebot des Wiener Installateurs Robert Wessely und schon seit zehn Jahren in vielen Häusern im Einsatz.
Aufzeichnung von 0,01 Litern
Die Basis von Aquacontrol ist die laufende Erfassung der Verbrauchswerte in einem Objekt. Das erfolgt über einen digitalen Wasserzähler mit Impulsgeber. Ist in dem Haus ein gewöhnlicher einzolliger Wasserzähler angebracht, wird einfach daneben der digitale Zähler eingebaut und mit dem Read-Controller, dem sogenannten „Datensafe“, verbunden. Ab einer Nennweite von DN 50 wird auf Kundenwunsch ein Wasserzähler mit Reedkontakt (Impulsgeber) zur Verfügung gestellt.
Die Aufzeichnungsintervalle für den Wasserverbrauch können frei gewählt werden – von einer Minute bis zu ganzen Tagen. Als Standardeinstellung für Mehr-familienhäuser hat sich ein Intervall von fünf Minuten bestens bewährt. In dem Datensafe ist eine SIM-Karte, die die gesammelten Daten via GPRS in einem ebenfalls frei wählbaren Abstand kabellos an den Server übermittelt. Entscheidend ist aber die Genauigkeit der Messung: Aquacontrol bietet 0,01 Liter Messgenauigkeit pro Aufzeichnung. Wählt man also einen Intervall von fünf Minuten, so ist jedes auch noch so kurze Öffnen eines Hahns auf dem Report verzeichnet. Das liefert die wesentlichen Informationen zur Überwachung und Instandhaltung eines Trinkwassersystems.
Alarm und Schadensnachweis
„Die wichtigsten Indikatoren sind Gleichmäßigkeit, Stillstand und Verbrauch“, erklärt Robert Wessely. Kommt der Zähler beispielsweise auch über Nacht nicht zur Ruhe und zeichnet zur Schlafenszeit in regelmäßigen Abständen wiederkehrende Kleinmengen auf, kann zumindest von einem tropfenden Wasserhahn oder einer rinnenden Klospülung ausgegangen werden. Dem sofort nachzugehen, hat sich in seiner langjährigen Erfahrung immer bewährt. Manchmal reichte ein Aushang, um die Mieter darauf aufmerksam zu machen, in anderen Fällen ging Wessely selbst durch die Wohnungen und tauschte schadhafte Dichtungen. Doch mit dieser Methode konnten auch kleine Undichtheiten im Rohrsystem rechtzeitig entdeckt werden, ehe ein großer Schaden am Gebäude entstand. Es sind die kleinen Gebrechen, bei denen Aquacontrol besonders effektiv ist: Bei einem echten Rohrbruch wird das auslaufende Wasser in der Regel ohnehin sofort bemerkt. Eine Ausnahme ist beispielsweise ein Einfamilienhaus, bei dem ein Rohrbruch auftritt, während die Bewohner auf Urlaub sind. Hier kann Aquacontrol helfen, den Schaden zu begrenzen, indem sofort aus der Ferne Maßnahmen ergriffen werden können.
Aquacontrol ermöglicht es, einen automatischen Alarm bei ungewöhnlichen Wasserverbräuchen zu setzen. Das kann beispielweise das Setzen eines Limits sein. Überschreitet der Wasserverbrauch die eingestellte Grenze – bewährt hat sich hier als Richtwert die statistische Größe von 145 Litern Wasserverbrauch pro Person und Tag –, weil etwa ein Wasserhahn beim Verlassen der Wohnung nicht korrekt geschlossen wurde, schlägt das System Alarm.
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