LIM KR Robert Breitschopf ist sicher kein Zweckoptimist – dennoch geht er positiv gestimmt in das vor uns liegende Jahr, freut sich darauf sich Herausforderungen stellen zu können und sieht auch gute Chancen für unsere Branche.
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Einstiegsfrage: Die wichtigsten Neujahrsvorsätze?
Robert Breitschopf: Grundsätzlich gilt es, alte Vorsätze Revue passieren zu lassen, diese zu evaluieren und frisch durchzustarten. Scherz beiseite; für mich gilt der Vorsatz einen guten Neustart in 2025 hinzulegen und damit einhergehend mich auch ein bisschen mehr auf mich selbst zu konzentrieren.
Persönlich möchte ich stärker auf meine Fitness fokussieren – übrigens ein Vorsatz, der mich schon mein Leben lang begleitet.
Wie beurteilen Sie Chancen und Risiken des Jahres 2025?
Breitschopf: Die Risken sind allgemein bekannt, etwa die wirtschaftlich schwierige Situation in Europa und der Welt. Wer kritisiert muss auch Lösungen anbieten. Wir müssen mit den aktuellen Begebenheiten leben und das geht, zumindest hier in Österreich und trotz sämtlicher politischer Begebenheiten, nach wie vor mehr als gut. Die Chancen sind für die Installateure konstant gut – „uns“ braucht man und auch die Energiewende ist nicht aufzuhalten.
Was sind die wichtigsten Herausforderungen der Landesinnung dieses Jahr?
Breitschopf: Man muss der Branche und der Bevölkerung Gehör schenken. Viele Heizungen sind am Ende ihres Lebenszyklus angelangt. Diese gilt es nun sinnvoll zu tauschen. Hierfür gilt es wieder Förderungen bereit zu stellen.
Eine weitere Herausforderung wird es sein, die Nutzung erneuerbarer Gase zu forcieren (Stichwort: Methan-Nutzung und Einsparung von Importen). Zusätzlich ist auf die Nutzung von Wärmepumpen zu setzen – allerdings dort wo es sinnvoll ist, nämlich im Neubau bei geringem Wärmebedarf. Essenziell ist ein sinnvoller Mix der Möglichkeiten.
Ein dritter wichtiger Punkt dieses Jahr, ist die Wirtschaftskammer-Wahl (siehe auch Infokasten weiter unten); es ist mir ein großes Anliegen, dass sämtliche Mitglieder zur Wahl gehen, um die Stimmen ihrer Vertreter zu stärken. Auch ich möchte mich dieser Wahl gerne wieder stellen. Die Unternehmer zahlen in Österreich verpflichtende Beiträge – diese sollen auch sinnvoll genutzt werden; deshalb ist die Wahl so wichtig!
Wirtschaftskrise und Baukonjunktur – wie wird sich das in Ihrem Bundesland entwickeln?
Breitschopf: Der Neubau wird noch etwas Zeit brauchen. Die Zinsentwicklung geht nach unten (was positiv ist), aber in der Baubranche greift derartiges nur zeitverzögert. Es gilt vor allem die Wiener Landtagwahlen abzuwarten.
Größere Chancen sehe ich im Sanierungsbereich: Reparaturen, neue Bäder und auch neue Wärmeerzeuger (bzw. deren Tausch) bringen kleinen und mittleren Installateurs-Unternehmen gute Auslastung.
Worauf kann sich die Branche freuen?
Breitschopf: Ich bin vorsichtig optimistisch. Wir Installateure werden weiterhin gebraucht und halten alles im Fluss.
Wie eng arbeitet Ihre Landesinnung mit anderen Bundesländern zusammen bzw. was kann man bei einem Blick über den Tellerrand lernen?
Breitschopf: Dank der Bundesinnung gibt einen guten und regelmäßigen Austausch unter den einzelnen Ländern. Natürlich schaut man auch auf seine „Nachbarn“ – aber es gibt hier kein Konkurrenzdenken.
Gibt es Vernetzungen mit anderen Innungen (Metaller, Rauchfangkehrer, Fliesenleger o. ä.)? Wenn ja, welche?
Breitschopf: Es gibt regelmäße Treffen „branchenverwandter“ Innungen – dazu zähle ich etwa die Rauchfangkehrer, Fliesenleger, Hafner und Mechatroniker (Stichw.: Kältetechnik) und auch. Hier ist der Austausch sehr gut.
Die wichtigsten Förderungen für das Bundesland Wien bzw. Österreich? Was wackelt, was bleibt, was kommt wieder?
Breitschopf: Aktuell können wir noch nichts Konkretes sagen – das steht und fällt mit der neuen Bundesregierung; die Landesförderung ist wiederrum von der Wien-Wahl abhängig. Ich gehe davon aus, dass die Förderung für Wärmepumpen – wohl abgespeckt – aufrechterhalten wird (bzw. wieder kommt). Die Landes-Förderung für das barrierefreie Bad wird aus meiner Sicht hoffentlich bestehen bleiben. Die Chance, dass die Förderung „Raus aus Öl und Gas“ im selben Umfang wieder aufgenommen wird, sehe ich als eher gering an. Nichtsdestotrotz denke ich die Investition in CO2-sparsmame Techniken ist sinnvoller als (bei Nicht-Erreichen der EU-Ziele) Strafzahlungen leisten zu müssen, ohne dass dem CO2-Verbrauch entgegengewirkt wird.
WK-Wahl und Termine
Sämtliche Infos zu WK-Wahl unter www.wko.at
- Wiener-Wahl: von 11. bis 13.03.2025
- 10. bis 13.03.2025: Urwahlen – die konkreten Wahltage und -zeiten in den einzelnen Bundesländern finden sich in den jeweiligen Wahlkundmachungen
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Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 1-2/2025 (ab 17.01.)!