Vom Wasser zum Trinkwasser

30.04.2012 | Allgemein

Die Versorgung einer Stadt mit hygienisch sauberem Trinkwasser erfordert Weitblick, Know-how und eine zentrale Wasserversorgung. Die Kurstadt Baden bei Wien zeigt das seit über 100 Jahren.

Die Stadt Baden wurde bis in das 19. Jahrhundert ausschließlich aus Hausbrunnen mit Grundwasser versorgt. Da auch die Entsorgung der Abwässer über Senk- und Sickergruben erfolgte, wurde die Qualität des Trinkwassers stark beeinträchtigt. Eine zusätzliche Verunreinigung für das Trinkwasser ist in Baden das Schwefelwasser. Das für die Stadt seit der Römerzeit wertvolle Heilwasser ist im Trinkwasser natürlich unerwünscht.
Die Stadtverwaltung entschied sich, eine zentrale Trinkwasserversorgung aufzubauen, und kaufte im Jahr 1899 eine Liegenschaft der Ebenfurther Papierfabrik mit einem Brunnen, der von Tiefquellen mit ausgezeichneter Wasserqualität gespeist wurde. Seit 1830 lieferte der Brunnen täglich etwa 5.700m3 Wasser. Parallel zum Wasserleitungsbau wurde damals auch ein Kanalsystem samt Kläranlage zur Abführung und Reinigung des gebrauchten Wassers errichtet. 1902 wurde mit dem Bau der Trinkwasserleitung nach Baden begonnen, das Ortsnetz und der erste Hochbehälter mit 1.500 m3 Fassungsvermögen am Badener Berg errichtet. Die Basis für die heutige Trinkwasserversorgung in Baden war geschaffen.
Die Energie für den Transport nach Baden wurde schon damals kostengünstig von einer eigenen Wasserkraftanlage gewonnen. Auch heute erzeugt das Wasserwerk Baden den benötigten Strom im eigenen Flusskraftwerk. Bei guten Wasserverhältnissen wird mehr Strom gewonnen als benötigt wird. Dieser wird an die Wiener Stadtwerke verkauft. Wenn der Fluss – die „Warme Fischa“ – zu wenig Wasser führt, wird von den Wiener Stadtwerken Strom zugekauft. Können diese auch nicht liefern, so kommen zwei Dieselmotoren zum Einsatz, die den täglichen Wasserbedarf nach Baden befördern.

Versorgung heute
Die 28.500 Einwohner der Stadt Baden werden vom Grundwasserspeicher der Mitterndorfer Senke versorgt. Das ist ein rund 40 km langer, von Neunkirchen bis Mitterndorf-Moosbrunn reichender, tektonischer Grabenbruch, welcher in der Eiszeit mit Schottermassen aufgefüllt wurde. Die Grundwasseranreicherung der Schotterrinne erfolgt durch Versickerung der Flüsse Schwarza, Pitten und Leitha.  Der Grundwasserspeicher Mitterndorfer Senke wird seit Jahrzehnten von zentralen Wasserversorgern für die Trinkwassergewinnung genutzt. Hierzu zählen zum Beispiel die Wasserwerke Wr. Neustadt, Baden, Mödling oder die Stadt Wien.
Über drei Druckrohrstränge wird das Wasser von mehreren Brunnen aus Ebenfurth und Zillingdorf über eine Strecke von etwa 23 km in vier Wasserbehälter auf den Badener Berg, den Gamingerberg in die Behälter Weikersdorf und in den Hochbehälter Römerberg gepumpt.
Alles zum Thema im aktuellen Heft ab Seite 22.

Tags:

Anzeigen

Anzeigen

Newsletter

Aktuelle Events

  • Sommer-energytalk

    02.07.2025 | Graz Der zweite energytalk des Jahres 2025 steht ganz im Zeichen intelligenter Energieoptimierung.
    • Wie können Speichersysteme optimal genutzt und vernetzt werden?
    • Welche innovativen Ansätze und Lösungen gibt es für eine effiziente Energieverteilung?
    • Wie rüsten sich Netzbetreiber angesichts aktueller Herausforderungen?

  • Produktinstallation: 2.1 Techniktraining für Installateure

    11.09.2025 | Hornberg Moderne Bäder werden immer komfortabler – und gleichzeitig technischer. Das stellt neue Anforderungen an die Montage. Bei Duravit setzen wir auf starke Partnerschaften und unterstützen Sie mit einer praxisnahen Seminarreihe zur technischen Weiterbildung.

  • Planer Connect: Wissen. Technik. Praxis.

    17.09.2025 | Wien Teilnehmer erhalten umfassende Einblicke in die Themen Expansions- und Druckhaltetechnik, Luft- und Schlammabscheidung sowie Hydraulik.
    In praxisnahen Übungen können die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen direkt an den Geräten anwenden und verschiedene Szenarien eigenständig umsetzen. Die begrenzte Teilnehmerzahl von maximal 15 Personen ermöglichte einen intensiven Austausch und individuelle Betreuung.
    Der nächste „Planer Connect“-Workshop findet am 17. September 2025 statt. Interessierte können sich bereits jetzt über die Website von Eder Spirotech anmelden:
    https://www.eder-spirotech.at/veranstaltungen/info-planer-connect/

Melden Sie sich hier an, um laufend die aktuellsten News zu erhalten.