Wärmeabgabe mit Zukunft

12.06.2013 | Heizung

Die Absenkung der Systemtemperaturen ist effizienter als
flächendeckender Passivhaus-Standard.

Niedrigenergiesysteme, Alternativenergie, Passivhausbau – all diese Trends haben die Wärmeabgabe stark beeinflusst. Im Gespräch mit „Der österreichische Installateur“ erklären Vogel&Noot-Verkaufsleiter Ing. Andreas Zottler und Marketingleiter Mag. (FH) Markus Hörtner, welche Lösungen der Komplettanbieter für Wärmeabgabe heute anbietet und welche Visionen er für morgen verfolgt.

Wie hat sich der Markt für Wärmeabgabesysteme in den letzten 20 Jahren verändert?
Ing. Andreas Zottler: Wegen der steigenden Energiepreise und den europäischen Energiesparzielen erfuhr die gesamte Bauwirtschaft ab den späten 1980ern eine tiefgreifende Veränderung. Grüne Energiequellen wie Solar, Photovoltaik, Pellets, Erdwärme wurden immer effektiver, und es war auf einmal interessant, damit günstig und umweltfreundlich Wärme zu erzeugen. Optimierte Dämmungen und moderne Bauteile ließen gleichzeitig den Heizwärmebedarf und die Systemtemperaturen auf oder unter 55 Grad sinken. Das brachte einerseits den Trend zu Flächenheizungen und andererseits im Hause von Vogel & Noot eine völlig neue Generation von Heizkörpern, wie z.B. die tieftemperaturfähige E2-Technologie. Daher kann man sich heute mit jeder Energiequelle zwischen Flächenheizung oder Heizkörper entscheiden, ohne Nachteile in Kauf zu nehmen. Die Auswahl für das eine oder andere Wärmeabgabesystem erfolgt nach Gründen der Ästhetik, der Bauvorschriften oder der Energieeffizienz.

Bis 2020 soll in Europa das „Zero Emission Building“ im Neubau Standard sein, also das Passivhaus. Braucht es da überhaupt noch wassergebundene Wärmeabgabesysteme? Oder reicht nicht ein wenig warme Luft zur Raumtemperierung?
Mag. Markus Hörtner: Theoretisch ja, aber in der Praxis glauben wir, dass der Trend in Richtung Niedrigenergiehaus geht. Denn die bedingungslose Minimierung des Heizwärmebedarfs geht über die Finanzen vieler Häuslbauer. Stattdessen ist es eher finanzierbar, die Energiegewinne über Solar, Photovoltaik oder auch Erdwärme und Biomasse zu maximieren. Dann kann man durchaus auch „Energieverluste“ durch Lüften in Kauf nehmen, die noch dazu das Komfortempfinden verbessern. Tieftemperaturheizkörper sind hier in der Lage, die geforderte Behaglichkeit schnell wieder herzustellen. Außerdem sollten wir angesichts des riesigen Altbestands an Gebäuden in Europa auch im Kontext des Denkmal- oder Stadtbildschutzes realistisch bleiben. Durchgehendes Passivhaus-Niveau ist hier ebenfalls nicht umsetzbar, wohl aber eine Absenkung der Systemtemperaturen.
Das gesamte Interview: in „Der österreichische Installateur" 6/2013 ab Seite 44

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