„Ich habe mich für 5GDHC-Netze entschieden, weil sie eine zukunftsorientierte Netzinfrastruktur darstellen." | © BMFWF / Martin Lusser – Photographie / martin@lusser.at
Andreas Loschy, Absolvent des Masterstudiengangs Nachhaltige Energiesysteme an der Hochschule Burgenland, erhielt die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung für seine Arbeit zu einem Wärme- und Kältenetz der nächsten Generation (5GDHC), das vollständig ohne fossile Brennstoffe auskommt.
Auszeichnung für Spitzenleistungen an Fachhochschulen
Jährlich verleiht das Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung Würdigungspreise für herausragende Diplom- und Masterabschlüsse. Von rund 16.000 Studienabschlüssen pro Jahr werden lediglich 55 Absolventinnen und Absolventen ausgezeichnet – darunter nur 15 aus Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Einer dieser Preise ging heuer an die Hochschule Burgenland.
Voraussetzung für die Auszeichnung ist nicht nur eine exzellente Abschlussarbeit, sondern auch ein durchgehend mit Bestnoten absolviertes Studium.
Der Preisträger: Gebäudetechnik mit Systemblick
Andreas Loschy, geboren 1997 und wohnhaft in Markt Allhau (Burgenland), absolvierte nach der HTL Pinkafeld das Bachelorstudium Gebäudetechnik und Gebäudeautomation sowie anschließend das Masterstudium Nachhaltige Energiesysteme an der Hochschule Burgenland – beide mit ausgezeichnetem Erfolg.
Beruflich ist er als Gebäudetechniker und Projektleiter für Energy Design bei Woschitz Engineering ZT GmbH tätig. Dort entwickelt er ganzheitliche Energiekonzepte, mit denen vor allem öffentliche Gebäude von fossilen auf nachhaltige Energiesysteme umgestellt werden.
Praxisnahes Tool für die Wärmewende
Im Fokus der ausgezeichneten Masterarbeit steht ein praxisorientiertes Entscheidungswerkzeug, das Energieversorgern und Investoren eine rasche Ersteinschätzung zur Umsetzbarkeit von 5GDHC-Netzen ermöglicht. Diese Netze basieren auf dezentralen Wärmepumpen und arbeiten mit niedrigen Temperaturniveaus.
Mit nur zwei bis drei Eingabeparametern liefert das Tool eine fundierte Beurteilung, ob ein Standort oder eine vorhandene Wärmequelle für den Aufbau eines solchen Netzes geeignet ist.
Das Werkzeug funktioniert dabei in zwei Richtungen:
Einerseits lässt sich prüfen, ob eine vorhandene Wärmequelle – inklusive ihres Temperaturniveaus – die gewünschten Effizienzanforderungen der Abnehmer erfüllt. Andererseits kann analysiert werden, wie hoch Erschließungskosten und Netzaufbau sein dürfen, damit das System im Vergleich zu dezentralen Einzellösungen, etwa Luft/Wasser-Wärmepumpen, wirtschaftlich konkurrenzfähig bleibt.
Besonders relevant für Quartierslösungen
Seine besondere Stärke entfaltet das Tool bei neuen Quartiers- und Gebietsentwicklungen, in denen unterschiedliche Gebäudetypen – vom Neubau bis zum Bestand – gemeinsam versorgt werden sollen. Es ist bewusst für heterogene Gebäudemischungen konzipiert und erlaubt eine realistische Grobabschätzung des technischen und wirtschaftlichen Potenzials.
Die Ergebnisse werden in übersichtlichen, farbcodierten Matrizen dargestellt, was eine schnelle Orientierung und Entscheidungsfindung ermöglicht.
5GDHC-Netze als Schlüsseltechnologie
Der Studienautor erklärt: „Ich habe mich für 5GDHC-Netze entschieden, weil sie eine zukunftsorientierte Netzinfrastruktur darstellen, die erneuerbare Wärmequellen ebenso wie vielfältige Abwärmequellen effizient einbindet.“
5GDHC-Netze ermöglichen eine intelligente Sektorkopplung von Wärme, Kälte und Strom, integrieren Demand- und Supply-Side-Management und basieren auf modernen Smart-Grid-Ansätzen.
„Auf diese Weise entstehen deutliche volkswirtschaftliche, ökologische und ökonomische Vorteile. Insgesamt bieten 5GDHC-Netze eine optimale Nutzung erneuerbarer Energien – sowohl wärme- als auch stromseitig – bei einer nahezu verlustfreien Verteilung und sind damit ein zentraler Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft.”
