Wohin mit PU-Schaum, Lacken und Gummiresten?

08.02.2021 | Installationstechnik, News, TOP Installationstechnik

Ein Recycling-Verantwortlicher auf Baustellen sieht, was, wie und wann am besten entsorgt wird. Das Konzept dafür entsteht am besten schon bei der Planung.

Die einzige PU-Dosen-Recycling GmbH weltweit beherbergt die Gemeinde Thurnau in Bayern. An 3.000 Stellen in ganz Deutschland ­werden die Schaumdosen dafür gesammelt und wiederverwertet. Vor mehr als 25 Jahren wurde die Anlage gebaut. Heute erreicht sie eine Recyclingquote von 80 Prozent. Flüssige Restinhaltsstoffe und Verpackungen werden zurückgewonnen. Laut Hersteller kann der in der Luft ausgehärtete PU-Schaum umweltneutral im Hausmüll entsorgt werden.
Der Kunststoffsektor zählt zurzeit in Europa ca. 1,5 Millionen ­Beschäftigte. Etwa 29 Millionen Kunststoffabfälle werden entsorgt, davon die Hälfte Kunststoffverpackungen. Wiederum etwa 30 Prozent davon können recycelt werden. Im Vergleich zu Verpackungen oder Kaffee­bechern ist natürlich die Lebensdauer eines Gebäudes (80 Jahre), eines Autos (10 bis 15 Jahre) oder eines Fensters oder Bodenbelags im zweistelligen Bereich wesentlich höher.

Wie mit Ressourcen umgehen?
Michael Steinbauer hat klare Vorstellungen, wie nachhaltig mit Ressourcen umzugehen ist und Altmaterialien entsorgt werden sollen. Der gebürtige Österreicher arbeitete 25 Jahre als Baustellenleiter, davon sechs an Baustellen weltweit: in Russland, in den USA, Brasilien und Südafrika und in Asien. Er erfuhr, dass Baustellen eine eigene Welt für sich sind, das Problemelösen zum Tagesgeschäft gehört. Steinbauer zog nach Bayern, machte sich vor 35 Jahren selbständig und erfand die Marke Baustellencoach. „Ich mache aus Bauleitern Führungskräfte“, erklärt Steinbauer. Die Seminare für Baustellenleiter leitet er in seiner eigenen Akademie selbst. Derzeit bietet er von Ingolstadt aus ein breites Angebot an ­Online-Kursen an. Ab Jänner 2021 werden in Menteroda, ­Thüringen, Fachkräfte für die ­Bereiche Heizung, Sanitär sowie Kälte, Klima und Lüftung und Rohrleitungsbau ausgebildet.
„Die Baustelle benötigt ein Re­cycling-Konzept“, ist der Bau­stellencoach sicher. Dieses sollte von der Planung erstellt werden. Steinbauer rät, sich im Vorfeld schon mit den Lieferanten zusammenzusetzen, ob bei der ­Anlieferung schon Einsparungen möglich sind. Das können zum Beispiel Verpackungsmaterial, unnötiges Werkzeug oder eine reduzierte Anzahl an Schrauben-Säcken sein.
Es muss klar sein, was getrennt wird: Wo zum Beispiel PU-Schaumdosen zurückgegeben werden können und welche Container für welche Materialien wie Lacke, Gummireste und vieles andere mehr benötigt werden. Steinbauer: „Dabei muss ich mir auch überlegen, wer dafür ein­geschult werden soll.“ Und natürlich darf in der Checkliste auch der logistische Aspekt nicht ­fehlen: Von wem und wann die Container gebracht und wieder abgeholt werden.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab der Seite 56 der aktuellen Ausgabe 1-2/2021!

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