Frauenthal stellt Haustechnik-Bereich neu auf

03.10.2025 | Branchenmeldungen, Slider

Die Frauenthal Handel Gruppe stellt die Weichen für die Zukunft: mit neuer Struktur will man noch näher an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden sein, der Haustechnik-Bereich wird dafür neu aufgestellt. Mehr zu den Hintergründen und Details erklären COO Robert Just und das neue Vorstandsmitglied CSO Florian Bouchal im Interview.

Mit einer neuen Struktur startet die Frauenthal Handel Gruppe in den Herbst. Im Mittelpunkt der Neuausrichtung steht eine klare Fokussierung auf Kundengruppen und deren Bedürfnisse, die künftig noch stärker in den Vordergrund rückt und die bisherige Einteilung nach ÖAG- und SHT-Partnerunternehmen ergänzt und weiterentwickelt.

CSO Florian Bouchal (l.) und COO Robert Just im Exklusivinterview
(c) BF

Die Frauenthal Handel Gruppe erweitert den Vorstand, der Haustechnik-Bereich wird massiv umstrukturiert – aus welchen Überlegungen heraus?

ROBERT JUST: Wir arbeiten seit mehr als einem Jahr an einem neuen Vertriebsansatz, sehr schnell hat sich gezeigt, wir müssen „back to basics“ und brauchen mehr Fokus auf unser Vertriebs-Kerngeschäft.

Das heißt konkret?

JUST: Es gibt jetzt mit Erika Hochrieser, Florian Bouchal und mir einen Dreier-Vorstand. Wir führen den Vorstandsbereich Haustechnik neu ein, mit Florian Bouchal haben wir einen Experten für die Position des CSO gefunden. Unsere langjährige CFO Erika Hochrieser übernimmt zusätzlich als Sprecherin des Vorstandes die Rolle der CEO.

Der Vertrieb lag bisher in Ihrer alleinigen Verantwortung, welche Agenden übergeben Sie an Herrn Bouchal?

JUST: Mein Aufgabenbereich bleibt Einkauf, Logistik, Marketing und der Vertrieb der Kontinentale und der Elektroplattform mit Kontinentale Elektro, sowie elektromaterial.at. Florian Bouchal übernimmt den Bereich Haustechnik, da es gerade jetzt einen klaren Fokus darauf braucht. Wir unterstreichen das durch einen eigenen Vorstandsbereich.

Sie haben von einem neuen Vertriebsansatz gesprochen, dem diese personelle Weichenstellung im Vorstand zu Grunde liegt. Wie wird der Vertrieb Haustechnik künftig organisiert?

FLORIAN BOUCHAL: Es geht uns darum noch näher an den Kundenbedürfnissen zu sein, im Sinne unserer Kunden noch effizienter zu arbeiten. Kern der Neuausrichtung ist eine klare Struktur nach Kundengruppen und deren Anforderungen, die die Markenperspektive um eine neue Dimension erweitert. Wir schaffen den sogenannten Profi-Bereich für klassische Installateure, die vorrangig den Endkunden ansprechen und den KAM/Großkundenbereich für Installateure, die ihre Kompetenz im Projektbereich haben und vorwiegend im B2B-Bereich tätig sind.

JUST: Die Bedürfnisse dieser beiden Kundengruppen sind sehr unterschiedlich, unsere neue Struktur hat sich zum Ziel gesetzt sie noch besser und treffsicherer unterstützen zu können. Wir optimieren unsere Strukturen und Prozesse dementsprechend.

Ist die Neuausrichtung so zu verstehen, dass die bisherige Einteilung des Vertriebs nach den Partnerunternehmen ÖAG und SHT in eine kundenorientierte Struktur weiterentwickelt wird?

JUST: Unsere neue Struktur zielt auch darauf ab, dass wir uns gesellschaftsrechtlich verschlanken, um künftig intern noch effizienter aufgestellt zu sein. Im Großhandel ist es eine absolut notwendige Tugend die eigene Effizienz nie aus den Augen zu verlieren, um weiter leistungsfähig für unsere Kunden und Lieferanten zu bleiben.

BOUCHAL: An unseren beiden Marken ÖAG und SHT wird nicht gerüttelt, sie bleiben selbstverständlich erhalten! Es sind die beiden stärksten Marken, mit der besten Mannschaft der Branche! Wir rücken jedoch unseren Kunden mit all seinen Bedürfnissen noch stärker ins Zentrum unseres täglichen Handelns.

Welche Rolle spielen die bisherigen Geschäftsführer Martin Haas, SHT, und Alexander Schmeikal, ÖAG, in Ihrer neuen Struktur?

JUST: Wir sind in der glücklichen Lage mit unseren Geschäftsleitern zwei erfahrene Branchen- Größen aus den eigenen Reihen zu haben. Martin Haas übernimmt als Geschäftsleiter den Profi-Bereich mit den endverbraucher-orientierten Haustechnik-Installateuren, während Alexander Schmeikal als Geschäftsleiter den Großkunden- Bereich mit den Projektinstallateuren übernimmten.

Zumindest nach außen wirkte es bisher als läge die Stärke der Haustechnik von Frauenthal vorrangig im am österreichischen Markt stark besetzten Bereich der klassischen Installateure, darunter sehr viele Kleinunternehmen. Spielen die Projektinstallateure für Sie eine so große Rolle um einen eigenen Bereich einzurichten?

BOUCHAL: Wir sind heute schon stark in beiden Kundensegmenten vertreten und beide Bereiche sind für uns seit Jahren wichtige Säulen im Unternehmen. Wir sehen in der noch stärkeren Fokussierung auf die unterschiedlichen Bedürfnisse die Chance noch besser für unsere Kunden da zu sein und uns als rein österreichischer Händler noch besser auf dem Markt positionieren zu können. Natürlich gehen wir auch davon aus, dass wir dadurch unsere Stellung als Marktführer weiter ausbauen können.

Noch einmal zu Ihrem neuen Profi-Bereich, in dem ja auch die 1A Installateure ihre Heimat finden. Wie geht es mit 1A weiter? – die Betriebe waren ja bisher klar der SHT zugeordnet.

JUST: Uns sind unsere 1A-Kunden sehr wichtig! Wir stehen zu 1A, das möchte ich ganz deutlich betonen. Wir sind gerade dabei auszuloten, welche Möglichkeiten es für 1A gibt, von unserer neuen Struktur künftig noch stärker zu profitieren. Bei 1A wird eine Tür aufgehen – das wird sehr positiv für alle sein.

Ist die neue Strategie die Antwort auf die extrem angespannte wirtschaftliche Lage in unserer Branche?

JUST: 2024 waren wir in einer schwierigen Phase, wir haben unsere Leistungen genau analysiert und adaptiert, uns von Relikten verabschiedet und uns verschlankt. Die neue Struktur ist aber keine Sparmaßnahme, sondern unsere proaktive Antwort auf die Herausforderungen, ganz sicher!

Sie haben im letzten Jahr auch einige Schauräume geschlossen…

JUST: Das ist richtig, wir hatten zu viele Schauräume und Abholmärkte nebeneinander. Wir investieren auf der anderen Seite auch ganz bewusst in unsere Schauräume, zum Beispiel in Wals. Wir sind die Größten in Österreich und haben auch die meisten Schauräume und Abholmärkte in Österreich – machen also schon sehr viel richtig. In Hinblick auf Verfügbarkeit unserer Waren sind wir besser als vor Corona. Unsere Lieferfähigkeit liegt bei über 99,7 Prozent. Das Wichtigste ist bei allen unseren Maßnahmen und Entscheidungen zu hinterfragen, was braucht der Kunde.

Mit welchen Erwartungen blicken Sie in die Zukunft? Sehen Sie ein Ende der Krise?

BOUCHAL: Wir gehen davon aus, dass der Wohnbau 2026 um rund 3 Prozent wachsen wird. Der Markt ist heuer nicht weiter geschrumpft, die Talsohle scheint also aus unserer Sicht durchschritten. Speziell im Wohnbau wird es Aufholeffekte geben – Wohnen ist ein Grundbedürfnis, daran haben auch die letzten Jahre nichts geändert! Im Sanierungsbereich wird es moderate Förderungen geben – davon dürfen wir ausgehen –, die uns helfen werden.

JUST: Die Zahl der Immobilienkredite ist gestiegen, es gibt durchaus positive Anzeichen, Boom zeichnet sich aber für 2026 keiner ab. Wir bekennen uns als rein österreichischer Händler zu unserem Heimatmarkt und sind davon überzeugt, weiterhin erfolgreich reüssieren zu können!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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