(c) Rene Knabl
Mein Name ist Michaela Schliefni, ich führe die Wolfsberger Informationstechnik GmbH (WIT). Gegründet wurde der Betrieb im Juli 2000 von meinem Vater mit einigen Partnern. Da stand ich erst am Beginn meiner beruflichen Laufbahn und begann ein Studium der Angewandten Betriebswirtschaft an der Universität Klagenfurt. Später habe ich auch Wirtschaft und Recht studiert und beide Abschlüsse gemacht. Von Beginn an habe ich neben dem Studium im Betrieb mitgearbeitet, alle Bereiche durchlaufen und das theoretische Wissen in der Praxis angewandt, was mir viel Spaß gemacht hat.
Die Vielfalt fasziniert
Die Abwechslung in unserer Branche fasziniert mich bis heute. Wir sind ein KMU mit 20 Mitarbeitern und erledigen von einfachen Reparaturen bis hin zu Großprojekten alles. Besonders begeistert mich die Vielfalt unserer Aufgaben – stets gibt es neue Herausforderungen und Chancen für Verbesserungen. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen Stakeholdern begeistert mich ebenfalls. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind unser höchstes Gut, aber auch unsere Stammkundinnen und Stammkunden, die wir seit vielen Jahren glücklich machen dürfen, sind eine wichtige Säule für unseren Erfolg.
Respekt und Transparenz zählen
Ich hätte nie gedacht, einmal die Geschäftsführung zu übernehmen. Doch mit der Zeit wuchs ich in die Rolle hinein, lernte die Branche bis ins Detail kennen – von den Zulieferern über die Industriepartner bis zu unseren Kundinnen und Kunden. Natürlich gab es Anfangsschwierigkeiten, vor allem ältere Kolleginnen und Kollegen mussten sich erst auf neue Abläufe einstellen. Doch mit Respekt und Transparenz haben wir gemeinsam Lösungen gefunden. Und eines ist mir immer am wichtigsten: das Wohl des Teams und des Unternehmens. Digitalisierung bringt Tempo Die Digitalisierung hat auch unsere Branche umgekrempelt. Viele Prozesse wurden erleichtert, aber der Druck auf Zeit und Flexibilität ist deutlich gestiegen. Heute müssen wir schneller und agiler sein – von der schnellen Angebotserstellung bis zur pünktlichen Projektabwicklung. Dabei wünsche ich mir mehr Anerkennung für das Handwerk selbst. Viele unterschätzen, wie komplex und umfangreich unser Wissen sein muss, von Sanitär über Heizung und Klima bis Lüftung.
Freude an der Arbeit vermitteln
Mein Führungsstil verbindet klassische Handwerkswerte mit Offenheit für Neues. Wertschätzung und Anerkennung sind für mich dabei unverzichtbar. Ich höre zu, gehe auf individuelle Bedürfnisse ein und sorge für eine Arbeitsatmosphäre, in der Freude an der Arbeit für alle spürbar ist – denn nur so kann ein Unternehmen wirklich erfolgreich sein.
Die Zukunft mitgestalten
Besondere Projekte gibt es in meinem Berufsalltag immer wieder. Die Umstellung unseres Lager- und Warenwirtschaftssystems war herausfordernd, ebenso wie die Sanierung eines großen Einkaufszentrums. Besonders am Herzen liegen mir aber Projekte für Kindergärten und Tagesstätten – die Zukunft unserer Kinder mitzugestalten erfüllt mich mit großer Freude.
Wenig Frauen auf den Baustellen
Als junge Frau in einer von Männern dominierten Branche Fuß zu fassen, war nicht immer leicht. Manchmal musste ich mich beweisen. Klarheit in meinen Aufgaben, gegenseitiger Respekt und Leistungsbereitschaft halfen mir, mich durchzusetzen. Mein Tipp an Frauen: Geht eure Aufgaben mit Herz und Verstand an. Trefft mutige Entscheidungen und bleibt authentisch. Spaß an der Führungsrolle und das Wachsen in dieser Aufgabe sind wichtig. Wer an sich arbeitet, kann auch das Team mitreißen.
Ganz privat
Privat bin ich dreifache Mutter und engagiere mich als Aufsichtsrätin bei der Volksbank Kärnten eG. Meine Freizeit verbringe ich mit meinen Kindern beim Sport, Spaziergängen oder beim Lesen. Die kleinen Wunder der Natur inspirieren mich jeden Tag. Ich habe ein Kinderbuch geschrieben, das ich gerne in Schulen vorstelle. Auch Volksschulklassen in unseren Betrieb einzuladen, um jungen Menschen das SHK-Handwerk näherzubringen, gehört zu meinen Herzensprojekten.
