Vom Gebäude zum Energiesystem

24.11.2025 | Gewerkeübergreifend, Slider

Interview mit DI Dr. Markus Leeb zur Speichertechnik

Mit dem Start von DI Dr. Markus Leeb als Geschäftsführer bei LINK3 beginnt ein neues Kapitel in der Unternehmensentwicklung: vom Technologieführer zum Systemarchitekten der Wärmewende. Als international vernetzter Experte für klimaneutrale Gebäude, Energieflexibilität und thermisches Speichern bringt der promovierte Diplom-Ingenieur (DI) das systemische Denken mit, das die Branche dringend braucht. Im Interview spricht Markus Leeb über intelligente Speicher, die neue Rolle der Hydraulik und die Bedeutsamkeit der Sektorenkopplung.

Herr Leeb, was hat Sie bewogen, von der Hochschule in ein Technologieunternehmen zu wechseln?

Nach vielen Jahren in Forschung und Lehre hat sich für mich die Frage gestellt: Wie kann ich meine Expertise einsetzen, wo sie direkt Wirkung entfaltet? LINK3 arbeitet an einer Schlüsseltechnologie für die Wärmewende, der effizienten, hydraulisch intelligenten Speicherung von Energie. Diese Technologie läutet in der Schichtspeichertechnik einen Paradigmenwechsel ein und hat das Potenzial, hydraulische Systeme zu verändern und ganz neu zu gestalten. Das motiviert mich, mein Wissen nun gezielt in die Praxis zu bringen und gemeinsam mit dem Team unsere Technologien weiterzuentwickeln.

Was zeichnet aus Ihrer Sicht die LINK3-Technologie besonders aus?

LINK3 hat eine Speichertechnologie entwickelt, die nicht nur Energie „puffert“, sondern aktiv ins Gesamtsystem eingebunden ist. Sie ist damit der hydraulische Regisseur in der Gebäudetechnik. Sie bewirkt, dass Wärmeerzeuger optimal arbeiten, Verluste minimiert und Lastspitzen geglättet werden. Diese ganzheitliche Sichtweise auf Speicherhydraulik als intelligente Schaltzentrale ist für mich der entscheidende Unterschied. Hinzu kommt, dass Hygiene- und Versorgungssicherheit und Energieeffizienz keine „nice to haves“ sind, sondern Grundvoraussetzungen. Gerade bei steigenden Energiekosten und weniger Fachkräften für Wartung und Betrieb ist das sehr wichtig.

Wo sehen Sie die größten Potenziale für LINK3 in der Praxis?

In Zukunft wollen wir die systemische Stärke der Speichertechnik noch konsequenter in anspruchsvollen Anwendungsfeldern zur Geltung bringen: bei Wärmepumpen, Fernwärmesystemen und Biomasseanlagen sowie in der Sanierung von Bestandsgebäuden in allen Größen. Unsere Technologie kann hier sowohl große Effizienzreserven heben und intelligente Sektorenkopplung ermöglichen als auch den Wartungsaufwand spürbar reduzieren – das sind drei Faktoren, die wirtschaftlich und ökologisch entscheidend sind.

Mit dem Start von DI Dr. Markus Leeb als Geschäftsführer bei LINK3 beginnt ein neues Kapitel in der Unternehmensentwicklung: vom Technologieführer zum Systemarchitekten der Wärmewende. Als international vernetzter Experte für klimaneutrale Gebäude, Energieflexibilität und thermisches Speichern bringt der promovierte Diplom-Ingenieur (DI) das systemische Denken mit, das die Branche dringend braucht. Im Interview spricht Markus Leeb über intelligente Speicher, die neue Rolle der Hydraulik und die Bedeutsamkeit der Sektorenkopplung.

Sie kommen aus der Forschung. Wie wollen Sie Ihr Wissen in der Unternehmenspraxis einsetzen?

Mein Ziel ist es, die technologische Tiefe von LINK3 weiter auszubauen. Dies geschieht insbesondere durch Kooperationen mit Hochschulen, durch Monitoring realer Anlagen und durch die Weiterentwicklung der Produkte anhand von Nutzungsdaten. Die Bauteilaktivierung, Energieflexibilität und das Zusammenspiel von Speicher und Gebäudehülle sind Themen, die wir gemeinsam in marktfähige Anwendungen überführen wollen.

Sie sprechen häufig von „intelligenter Sektorenkopplung“. Was meinen Sie konkret?

Sektorenkopplung bedeutet, dass die bisher oft getrennt arbeitenden Energiesektoren – Strom, Wärme, Verkehr und Industrie – technisch und organisatorisch miteinander vernetzt werden. Ziel ist es, erneuerbare Energien optimal zu nutzen und fossile Brennstoffe Schritt für Schritt zu ersetzen. Durch den intelligenten Austausch von Energie zwischen den Sektoren kann überschüssiger Strom aus Wind- oder Solaranlagen beispielsweise für die Wärmeerzeugung genutzt werden. So entsteht ein flexibleres, effizienteres und klimafreundlicheres Gesamtsystem. Unsere Speichertechnik kann genau das ermöglichen, weil sie die Brücke schlägt zwischen erneuerbarer Wärmeerzeugung und den Nutzerprofilen. In Zukunft wird es normal sein, dass Wärmesysteme auf Einspeisesignale, Wetterprognosen und Strompreisschwankungen reagieren. LINK3 wird hier die führende Rolle in der thermischen Speichertechnik einnehmen und sich in weiterer Folge auch um die digitalisierte Optimierung kümmern.

Wie profitieren Planer und Installateure konkret von dieser Speichertechnik?

Unsere Speichertechnik ist so konzipiert, dass sie hohe Effizienz durch die physikalisch ideale Kombination aller speicherbezogenen Abläufe erreicht und dabei auch einfache Integration bietet. Das bedeutet: vormontierte Einheiten, hydraulisch durchdacht zur bestmöglichen Anwendung und Integration vorbereiteter Regeltechnik. Das ist optimal für Planer, die Systemlösungen suchen, und Installateure, die zuverlässig und zeiteffizient arbeiten wollen. Gleichzeitig erhalten sie damit Zugang zu einem System, das auch in der digitalen Energiezukunft funktioniert.

Welche Trends prägen die SHK-Branche aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren?

Ganz klar: der massive Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung, die Verbreitung der Wärmepumpe, der Fachkräftemangel. Dazu kommt die Frage, wie sich diese Komponenten zu ganzheitlich funktionierenden Systemen vernetzen lassen. Es geht nicht mehr nur um Technik, sondern um optimierte Interaktion. Genau dafür ist LINK3 ideal aufgestellt. Diese Vision wurde bereits in der Namensgebung „LINK“ – als das englische Wort für „Bindeglied/Verbindung“ – zum Ausdruck gebracht. Dieser Unternehmung liegt von Anfang an eine große Vision zugrunde!

Die Schichtung macht den Unterschied: Der DUOLINK erreicht bei der Untersuchung des Instituts Rapperswil SPF die Bestmarke von 81,2 %, gemessen nach dem erschwerten Prüfprofil „ohne Warmwasserzeitfenster“.

Stichwort Digitalisierung: Welche Rolle wird sie künftig spielen?

Die Digitalisierung wird eine zentrale Rolle einnehmen. In den nächsten Jahren werden Systeme zunehmend regelbasiert arbeiten. Das heißt, auf Basis von Strombörsenpreisen, Wetterdaten, PV-Erzeugung und Nutzerverhalten automatisiert zu entscheiden, wann Energie gespeichert oder abgerufen wird. Damit das funktioniert, muss die hydraulische Basis fehlerfrei sein. Unsere Speicher liefern genau diese Grundlage, denn die digitale Optimierung setzt auf funktionierenden Systemen auf.

Wo steht LINK3 in zehn bis fünfzehn Jahren?

LINK3 soll sich als europäischer Markt- und Systemführer im Bereich intelligenter Speicher- und Hydrauliklösungen etablieren. Nicht im Sinne von Stückzahlen, sondern im Sinne von Wirkung: Jedes System, das wir ausliefern, soll einen konkreten Beitrag zur Energiewende und zum wirtschaftlichen Betrieb leisten. Unsere Technologie wird dann in Smart Grids, Sanierungsprojekten, Großanlagen und Neubauten selbstverständlich integriert sein.

Unser Unternehmen soll zum Benchmark für Energieeffizienz, Speicherintegration und intelligente Systemlösungen werden. Unsere Speicher werden nicht nur ein Produkt sein, sondern ein entscheidender Teil eines dezentralen, nachhaltigen Energiesystems: für Haushalte, Quartiere und ganze Versorgungsstrukturen. Diese Vision wird uns die nächsten 10 bis 15 Jahre leiten.

Was motiviert Sie persönlich an dieser Aufgabe?

Mich motiviert es, aktiv an der Lösung einer der drängendsten Fragen unserer Zeit mitzuarbeiten – dem Klimaschutz. Teil der Wärmewende zu sein, erfüllt mich mit Sinn. Und ich arbeite gerne mit einem motivierten Team, das gemeinsam etwas bewegen will.

Welche Werte möchten Sie bei LINK3 besonders verankern?

Offenheit, Pragmatismus und die Fähigkeit, auch in Unsicherheiten lösungsorientiert zu bleiben. Innovation ist immer mit Risiko verbunden. Aber wenn man gemeinsam an etwas glaubt, kann daraus etwas Großes entstehen. Dabei ist mir wichtig, Verantwortung zu teilen, Vertrauen zu geben und Entwicklung zu ermöglichen. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem Team zu wachsen.

Was tun Sie, wenn Sie nicht über Energiesysteme nachdenken?

Ich bin gerne mit meiner Familie in der Natur unterwegs, zum Wandern, Mountainbiken, Laufen. Das schafft Ausgleich und eröffnet auch neue Perspektiven.

Vielen Dank für das Gespräch!

Der Schichtenspeicher DUOLINK verbessert in einem denkmalgeschützten Haus die Effizienz – durch die gelungene Kombination mit Wärmepumpe, PV und Batteriespeicher.
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