© Holter
Als Monika Horvath mit 20 Jahren nach Österreich zog, hatte sie einen klaren Traum: eine eigene Konditorei zu eröffnen. Aber alles kam anders. Sie lernte in Salzburg ihren Lebensgefährten kennen, der damals für die SHK-Branche tätig war. Über ihn kam sie dann zum Sanitär- und Heizungsgroßhändler Holter. Dort entdeckte sie im Baddesign die ideale Verbindung aus Kreativität, Raumgestaltung und Technik. Der Einstieg war aber nicht so einfach. „Ich verstand anfangs den österreichischen Dialekt sehr schlecht, jeder Tag fühlte sich an wie eine neue Unterrichtsstunde.“ Trotz der anfänglichen Sprachhürden war es die Freude am Gestalten, die sie bis heute jeden Tag aufs Neue begeistert.
Mut zum Neustart
2007 begann Horvath am Empfang der Holter Bad Ausstellung in Wels. Doch sie wollte mehr und absolvierte parallel eine kaufmännische Lehre. Ihr Talent für Vertrieb und Kommunikation fiel schnell auf. Der Wendepunkt in ihrer Karriere kam 2014, als sie sich freiwillig zum Aufbau einer Ausstellung meldete. Mit ihren kreativen Ideen und ihrem großen Einsatz konzipierte sie damals den Ausstellungsbau in Premstätten. Weitere sieben neue Ausstellungen sollten folgen, jede davon ein Stück ihrer beruflichen DNA. Nach der Pandemie wechselte sie in das Produktmanagement und den Einkauf, wurde 2022 Ausstellungsleiterin und stieg 2024 zur Geschäftsbereichsleiterin Bad auf. „Das Vertrauen, das ich von meinen Vorgesetzten bekommen habe, war entscheidend. Sie haben mir Räume eröffnet, in denen ich mich beweisen konnte.“
Zwischen Kulturwandel und Frauenpower
Sie musste lernen, sich in einer männerdominierten Branche zu behaupten. Integration und Sprache waren ihr aber seit jeher wichtig, was viele Barrieren abgebaut hat. Sie arbeitet mit viel Empathie und großem Verantwortungsbewusstsein. Wer in dieser Branche bestehen will, braucht Lernbereitschaft, Freude an Veränderung und einen inneren Antrieb. Stillstand ist in der SHK-Branche keine Option. Rückhalt bekam Horvath von ihrem damaligen Vorgesetzten, der sie gefördert und gefordert hat und vom privaten Umfeld: „Es gibt zwar inzwischen mehr Frauen, die den Sprung in technische Berufe wagen, aber die Anerkennung auf der Baustelle fehlt oft noch. Respekt und Wertschätzung sollten sich immer am Können, nie am Geschlecht orientieren. Ich wünsche mir auch mehr Frauen im Außendienst, denn dieser Bereich ist männerdominiert. Deshalb freut es mich umso mehr, dass wir eine engagierte Kollegin haben, die diesen Schritt gewagt hat.“
Neugier und Gestaltungsfreude
Besonders wichtig sind für sie die Momente vor der Eröffnung einer neuen Ausstellung, wenn die Kundinnen und Kunden sofort erkennen, wofür ihr Konzept steht und die Premium-Qualität sichtbar wird. Das sind die Augenblicke, die sie mit Stolz erfüllen. Auch privat bleibt Monika Horvath stets neugierig. Städtereisen und der Besuch von Designstudios inspirieren sie, und helfen ihr, Trends einzuordnen. Der Rückzug zur Familie in Ungarn gibt ihr Kraft. Ihr Appell an junge Frauen, die eine ähnliche Laufbahn anstreben: „Haltung bewahren, Ziele setzen und bei Widerstand nicht aufgeben. Definiert euch über Leistung, bleibt neugierig und übernehmt selbst Verantwortung.“
