Die Täter checken zuerst Schwachstellen im www. um in weiterer Folge daraus Kapital schlagen zu können. Credit: Strobl
Ein Supermarkt wird digital erpresst und mit Lösegeldforderungen konfrontiert, um sein Heizungs-, Lüftungs-, Eingangs- oder Kassensystem wieder in Betrieb nehmen zu dürfen. Schadsoftware, die Daten auf Computern, Tablets und Smartphones verschlüsselt oder blockiert, breitet sich auch in Österreich immer weiter aus. Aufgrund des Anstiegs der Erpressungen durch Ransomware wurde Anfang Juni 2016 die Sonderkommission SOKO Clavis im Cybercrime-Competence-Center des Bundeskriminalamts eingerichtet. Zurzeit besteht das Team aus vier Mitarbeitern. Diese übernehmen seit der Gründung alle bundesweit angezeigten Ransomware-Fälle.Erst wenn man ein Bild von der Bedrohung hat, ist es möglich, die Ermittlungsrichtung festzulegen. Eine weitere Aufgabe der SOKO ist es, rasch Angriffe mit Schadsoftware zu erkennen und die Öffentlichkeit rechtzeitig davor zu warnen. Die Ermittler des Bundeskriminalamts bearbeiten in Österreich etwa 30 neue Fälle pro Woche. Die Spuren führen meistens ins Ausland. Dadurch sind nicht nur Anordnungen heimischer Staatsanwaltschaften und Gerichte erforderlich, sondern auch eine intensive Kooperation mit ausländischen Strafverfolgungsbehörden. Aktuell sind mehr als 120 verschiedene Formen von Ransomware bekannt.Ing. Erhard Friessnik, MSc, Referatsleiter im Cybercrime-Competence-Center – C4: "Das Fachhandwerk ist in Zukunft verstärkt gefordert, zu den Produkten auch die entsprechende Sicherheit mitzuliefern. Hierzu ist natürlich die permanente Schulung der Mitarbeiter erfoderlich, um am letzten Stand der Technik zu bleiben." Natürlich werden vernetzte Geräte ihren Beitrag dazu leisten, Energie zu sparen, die Bequemlichkeit zu fördern und die Sicherheit in vielen Bereichen zu erhöhen. Wenn sich genügend Anlagen am Markt befinden, werden Kriminelle verstärkt nach möglichen Schwachstellen suchen, um auch Kapital aus Smart Home lukrieren zu können. Das Risiko besteht, dass die Kostenersparnis durch Energieeffizienz wieder in erhöhten Service- und Sicherheitsaufwand investiert werden muss. In Zukunft werden nur noch topgeschulte Haustechnik-Mechatroniker anstehende Probleme im Smart Home erfolgreich beheben können – oder Installateur und Elektrotechniker besuchen immer zu zweit ihre Smart-Home-Kunden.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 46 der aktuellen Ausgabe 4/2017!