Stefan Gesing, Vorstandsvorsitzender der
Dornbracht AG & Co. KG und Mitgesellschafter.
Quelle: Dornbracht
Im Zuge dieser Veränderung gaben Andreas und Matthias Dornbracht die Führung an den neuen Vorstandsvorsitzenden Stefan Gesing ab. Dieser war zuletzt CFO und Mitglied des Vorstands der Grohe AG und davor CFO von Thyssen-Krupp Industrial Solutions. „Stefan Gesing hat einschlägige Erfahrungen in der erfolgreichen Transformation von Unternehmen, er ist ein besonnener Manager undidentifiziert sich mit der DNA des Familienunternehmens,“ so Andreas Dornbracht.
„Der österreichische Installateur“ bat Gesing als frisch gebackenen Vorstandsvorsitzenden und Mitgesellschafter zum Interview:
Sind Sie als Vorstandsvorsitzender auch operativer Geschäftsleiter?
Gesing: Als Vorstandsvorsitzender der AG führe ich den Gesamtvorstand und bin selbstverständlich auch als operativer Geschäftsleiter des Unternehmens tätig.
Was sind Ihre wichtigsten Anliegen und Pläne, die Sie umsetzen möchten?
Gesing: Dornbracht hat enormes Potenzial, und ich bin überzeugt, dass wir stärker an der Marktdynamik teilhaben können, wenn wir das Unternehmen in Richtung Digitalisierung, Kunden- und Serviceorientierung neu aufstellen. Daran arbeiten wir intensiv im Rahmen einer langfristig angelegten Transformation.
Quelle: Dornbracht
Wie sehr hat die noch andauernde Corona-Pandemie sämtliche Pläne des Unternehmens verzögert?
Gesing: Die Transformation des Unternehmens haben wir schon unter den Vorzeichen der Pandemie eingeläutet, so dass uns klar war, dass mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist. Dennoch sind wir gut vorangekommen. Ich erhalte bereits sehr positives Feedback von einzelnen Kunden. Unser Ziel ist es aber, dass alle unsere Kunden 2021 die Veränderung deutlich spüren werden.
Anders gefragt: Man hört von vielen österreichischen Handwerkern, dass sie ganz gut durch die Krise gekommen sind – wie gestaltete sich das letzte Jahr für ein großes Industrieunternehmen wie Dornbracht?
Gesing: Natürlich haben wir auch bei Dornbracht die Corona-bedingten Einschränkungen gespürt. Da wir aber im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern bei der Beschaffung stark regional geprägt sind und die wesentlichen Produktionsprozesse an unserem deutschen Standort Iserlohn stattfinden, haben wir rückblickend von der Stabilität unserer Lieferketten und damit einer uneingeschränkten, guten Lieferfähigkeit profitiert.
Ist es geplant, neue Wege zu gehen – sei dies nun unternehmerisch oder in Sachen Produktwelten?
Gesing: Natürlich müssen wir uns als Unternehmen weiterentwickeln und dabei auch neue Wege gehen. Dornbracht steht für führendes Design und Technologie in Badezimmer und Küche. Das wird sich auch in Zukunft nicht verändern. Wir ergänzen unsere Design- und Technologieführerschaft aber noch stärker durch Service- und Kundenorientierung – Eigenschaften, die mir persönlich sehr wichtig sind.
Können Sie unseren Lesern bereits die eine oder andere Produktneuheit des Jahres 2021 verraten?
Gesing: Eigentlich kann ich es kaum erwarten, über all unsere Neuheiten zu sprechen, an denen wir gerade mit Hochdruck arbeiten. Aber das wäre heute noch zu verfrüht. Die Messen finden ja nun im Frühjahr komplett digital statt. Wir prüfen gerade, wie wir dort erste Einblicke in neue Entwicklungen geben können.
Inwieweit müssen Sie sich mit der ebenfalls noch relativ neu im Aufsichtsrat befindlichen Familie Knauf abstimmen bzw. in welchem Intervall tun Sie dies?
Gesing: Der Aufsichtsrat mit Matthias Dornbracht an der Spitze und den Vertretern der Eigentümer kommt mindestens vier Mal im Jahr zusammen. Das operative Management wird durch mich und Jochen Wilms als Vorstand geführt. Wir legen vor dem Aufsichtsrat Rechenschaft ab und stellen dort unsere Strategien vor.
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab der Seite 22 der aktuellenAusgabe 1-2/2021!