Editorial 7-8/2014

03.07.2014 | News

Gib mir Deine Daten, und ich sage Dir, ob Du sie brauchst.

Es gibt da ein witziges App zum Beobachten von Flugzeugen. Das können Sie sich für zwei Euro aus dem App-Store runterladen, und wenn über Ihnen ein Flugzeug fliegt, reicht es, den Scanner des Apps draufzuhalten – und schon sagt Ihnen Ihr Smartphone, welcher Flieger das ist, von welcher Fluglinie, woher er kommt und wohin er fliegt, ob er Verspätung hat und wie viele Passagiere an Bord gerade ein Verdauungsschlaferl halten – na gut, letzteres hab ich erfunden, aber sonst kann dieses App alles. Sogar noch mehr: Man kann sich ins Cockpit des Fliegers setzen und bekommt auf sein Handy live 3-D-Simulationen des Ausblicks von dort oben. Man kann sich auch Rauszoomen und die Radardaten der gesamten weltweiten Luftraumüberwachung checken – und man sieht, wie viele Flugzeuge gerade wohin unterwegs sind auf der Welt, in welcher Höhe sie sich befinden und ob der Pilot sich gerade geschneuzt hat – nein, letzters hab ich auch erfunden. Aber sonst stimmt es: Für zwei Euro bekommen Sie die ganze Welt der Fliegerei in Echtzeit aufs Handy.

Können Sie sich noch an die Aufregung erinnern, als im Vorjahr herauskam, dass die Geheimdienste praktisch die gesamten Kommunikationsdaten der ganzen Welt mitschneiden und speichern? Demokratiepolitisch ist das ein Skandal, für dessen Aufdeckung die Welt Edward Snowden zu Dank verpflichtet ist. Technisch hat mich das ebenso wie den Rest der Menschheit ziemlich aus den Socken gehaut: Jedes Telefonat, jedes E-Mail, jedes gepostete Katzenvideo und jede Bestellbestätigung aus dem Online-Shop liegt gleich mehrfach auf Riesenserverfarmen herum. Dieser Skandal hat aber auch ein Schlaglicht auf die Leistungsfähigkeit der globalen Datenkommunkation geworfen, die längst jede Vorstellungskraft gesprengt hat. Siehe oben: Wir können heute die gesamte Luftraumüber­wachung der Welt auf unser Smartphone holen. Ein Besuch im App-Store und zwei Euro reichen.

In diesem Heft finden Sie zwei Beispiele dafür, wie Sie im beruflichen Alltag einen Weg durch den riesigen Datendschungel, den auch die Haustechnikbranche bietet, finden können. Ab Seite 18 berichten wir über neue Angebote im Bereich E-Business, mit dem Händler und Hersteller den Installateuren das Geschäft einfacher machen wollen. Und ab Seite 35 finden Sie das traditionelle, unverwüstliche und beliebte „Branchenverzeichnis Haustechnik“ mit den Adressen aus der Branche zum Rausnehmen, Nachschlagen und Aufhben. Gehören Sie auch zu denen, die – neben aller Begeisterung für die Möglichkeiten moderner Datenverarbeitung – das gute, alte, bedruckte Papier für unverzichtbar halten? Es hat einfach seine Vorteile, einen Baum zu fällen, Papier draus zu machen und Druckerschwärze anzubringen, statt die Daten ins
Internet-Nirvana zu schicken, meine ich – oder? Schreiben Sie mir: klaus.paukovits@bohmann.at
AUSGABE 7-8/2014 ONLINE LESEN

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