Günther Mertz, FGK
FGK
Die führenden deutschen Hersteller von Ventilatoren haben sich entschieden, mit der Kampagne "Ventilatortausch macht’s effizient" Impulse zu setzen für die Erschließung enormer Energieeinsparpoten-ziale in der Raumlufttechnik. Über 40 Prozent des Endenergieverbrauchs entfallen auf den -Gebäudebereich – mehr als ein Drittel davon auf Nichtwohngebäude. Ein Großteil dieser Energie wird für RLT-Anlagen aufgewendet und wiederum ein Großteil davon für den Lufttransport, sprich für die Ventilatoren. Nach europäischem Energiesparrecht müssen Klimaanlagen ab 12 kW alle zehn Jahre ener-getisch inspiziert werden. Die Auswertung von rund 700 Inspektionsberichten brachte eine desaströse Lage im Bestand der Raumlufttechnik zutage. Rund zwei Drittel der Anlagen wurden vor 1989 installiert und befinden sich wahrlich nicht auf dem Stand der Technik, was sich in einer enormen Energieverschwendung manifestiert: Die bei den Inspektionen durchschnittlich festgelegten Systemwirkungsgrade der veralteten Ventilatoren liegen unterhalb von 40 Prozent. Moderne energieeffiziente Ventilatoren können durch ihre deutlich besseren Systemwirkungsgrade Energieeinsparpotenziale von über 70 Prozent erreichen. Doch wie können diese Potenziale erschlossen werden? Mit ordnungsrechtlichen Vorgaben kommt man meist nicht weiter. Nur weniger als 3 Prozent der zu inspizierenden RLT-Anlagen wurden tatsächlich der gesetzlich vorgeschriebenen energetischen Inspektion unterzogen. Mit der Kampagne "Ventilatortausch macht’s effizient", die ideell vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt wird, wollen 17 Unternehmen durch eine intensive Informationsarbeit Anlagenbetreiber dafür sensibilisieren, ihre RLT-Anlage unter energetischen Gesichtspunkten zu untersuchen. Tragende Säulen der Kampagne sind eine Homepage (www.ventilatorentausch.de), die zwei Berechungstools bietet, Messeauftritte, Presseveranstaltungen und die Präsentation von Best-Practice-Beispielen. Diese zeigen, dass die Amortisationszeit bei einem Ventila-torentausch je nach Anlage und Gebäude durchschnittlich nur zwischen 1,5 bis 2,5 Jahre beträgt. Würden darüber hinaus alle bei energetischen Inspektionen von Klimaanlagen empfohlenen Optimierungsmaßnahmen umgesetzt, könnten in Deutschland bis zu 20,4 TWh Wärme, bis zu 12,5 TWh Strom und umgerechnet bis zu 12,9 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. Verkürzt wird der ohnehin schon kurze Amortisationszeitraum durch öffentliche Förderprogramme, denn auch der Staat hat inzwischen die positiven Effekte des Ventilatortauschs erkannt. Und wer sollte bei diesen Amortisationszeiten noch zögern? Die Argumente sind auf Seiten der Industrie, jetzt müssen gemeinsame Anstrengungen dafür sorgen, die Anlagenbetreiber zu sensibilisieren und zu überzeugen. Einen besseren Zeitpunkt als jetzt gibt es nicht.