Die österreichischen Gaskunden sind mit den Leistungen ihrer Gasnetzbetreiber trotz der angespannten Lage auf dem Gasmarkt und der stark gestiegenen Energiepreise weiterhin sehr zufrieden. Dies zeigt aktuell die jährlich durchgeführte Meinungsumfrage des Marktforschungsunternehmens marketmind GmbH im Auftrag der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW).
Österreichweit wurden mehr als 2.000 Interviews mit Zufallsstichproben von Haushalts- und Gewerbekunden durchgeführt. Die Gasnetzbetreiber werden laut der Umfrage als ausgesprochen zuverlässig (Mittelwert 1,34 auf einer Schulnotenskala von 1 bis 5) eingestuft. Auch die gebotene Sicherheit (Mittelwert 1,43) und die Qualität der Serviceleistungen (Mittelwert 1,5) werden sehr positiv beurteilt.
„Heuer freuen wir uns besonders über das weiterhin sehr gute Ergebnis, das zeigt, dass unsere Kunden sehr wohl unterscheiden zwischen unseren Leistungen und den derzeitigen hohen Energiepreisen. Unser Einsatz für eine sichere Versorgung mit Gas und die hohe Versorgungsqualität wird von den Kunden besonders geschätzt“, erklärt Dipl.-Ing. Michael Haselauer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH und Präsident der ÖVGW, die positiven Ergebnisse.
Zuverlässig, sicher, kompetent
Gas steht aus Sicht der Befragten jederzeit störungsfrei zur Verfügung (Mittelwert 1,28). Die technische Kompetenz des Gasnetzbetreibers in Bezug auf die Sicherheit des Gasnetzes (Mittelwert 1,35) wird hoch eingeschätzt. Termine für Zählerablesung und -montage oder Wartungsarbeiten werden verlässlich eingehalten (Mittelwert 1,34).
Grünes Gas – Bekanntheitsgrad steigt
Seit 2019 werden auch Fragen zum Thema erneuerbares beziehungsweise Grünes Gas gestellt. Heuer gaben immerhin 40 Prozent der Befragten an, schon davon gehört zu haben, dass Grünes Gas im Gasnetz vorhanden ist (2020 waren es erst 25 Prozent, 2021 dann 36 Prozent) und wie im Vorjahr wird es von neun Prozent bereits im eigenen Haushalt genützt. Als Vorteile von Grünem Gas nennen die Befragten vor allem Umweltfreundlichkeit und Klimaschutz, aufgrund der aktuellen Situation ist auch die Produktion in Österreich und speziell die Unabhängigkeit von Russland von Bedeutung. Als Nachteil wird wie im Vorjahr vor allem der höhere Preis genannt, auch bezüglich der Verfügbarkeit von Grünem Gas gibt es Bedenken. Zu Recht, denn noch immer fehlt ein verlässlicher Rechtsrahmen für Grünes Gas, der die notwendigen langfristigen Investitionen in Biogasanlagen ermöglicht. Und das in einer Krisensituation, in der durch die massive Berichterstattung nicht nur der Politik, sondern auch der Bevölkerung ins Bewusstsein gerufen wurde, dass Gas mittelfristig in der Raumwärme und in vielen industriellen Prozessen auch langfristig nicht ersetzt werden kann. „Heuer wurde uns schmerzvoll vor Augen geführt, wie wichtig eine Diversifizierung unserer Gasversorgung ist. Dafür ist auch die Errichtung von Biogasanlagen dringend notwendig. Doch obwohl sich Förderungen auch volkswirtschaftlich durch Investitionen in die heimische Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze mehr als lohnen, fehlen noch immer die rechtlichen Voraussetzungen für Investitionssicherheit“, betont Haselauer.
Noch immer erreichen die Informationen über Grünes Gas die Verbraucher nicht im gewünschten Ausmaß: Die Mehrheit der Befragten fühlt sich weiterhin (zu) wenig über Grünes Gas informiert. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der subjektive Informationsstand zwar leicht verbessert (Mittelwert 3,79 im Vergleich zu 3,86), trotz des positiven Trends gibt es hier aber „viel Luft nach oben“. Neben den laufenden und geplanten Info-Kampagnen zu Grünem Gas des Fachverbands Gas Wärme und der ÖVGW können hier die Mitgliedsunternehmen durch ihre Kundenkontakte eine wichtige Informationsfunktion übernehmen.