Wieder einmal waren es die Römer, die eine neue Epoche des Heizens begründeten. Sie schufen eine einfache Fußbodenzeitung, die von Sklaven beheizt wurde, die dazu ein Feuer unter dem Boden anzünden mussten. So konnte heiße Luft durch ein System von Röhren fließen und die darüber liegenden Räume erwärmen. Mit dem Untergang des Römischen Reiches ging diese Technik leider verloren. Anschließend wurde durch die Entdeckung des Kamins das Heizen in den Häusern nicht nur effizienter, sondern vor allem auch angenehmer, da die verbrauchte Luft nun abziehen konnte. Im 19. Jahrhundert wurde in einem Schloss in Deutschland erstmals eine Dampfheizung eingebaut. Durchsetzen konnte sich diese Zentralheizung aber aus Kostengründen erst im 20. Jahrhundert.
Moderne Heizungssysteme
Die BrennwertTechnik hat auch die Wirkung von Öl- und Gas-Heizungen verbessert und sie energieeffizienter gemacht; das vollautomatische Heizen mit Pellets hat sich in den 90ern in Österreich durchgesetzt, und inzwischen ist auch die Wärmepumpe (erste Prototypen wurden schon im 19. Jahrhundert gebaut) oft zusammen mit einer PV-Anlage in vielen Häusern zu finden. Natürlich trägt auch die Solarthermie zur erneuerbaren Bereitung von Wärme in vielen Haushalten bei.
Welche Heizung für welches Haus?
Genauso schwierig, wie Mr. oder Mrs. Right zu finden, ist die Antwort auf die Frage nach der richtigen Wärmebereitung. Unzählige Techniken werden von noch viel mehr Unternehmen angeboten. Grundsätzlich sollte man wissen, welche Möglichkeiten man überhaupt hat: Gibt es einen Gasanschluss? Hat man Platz für Öl-Tanks oder einen entsprechend großen Lagerraum für Pellets? Und dann stellt sich auch noch die Frage, ob man es mit erneuerbaren Energien versuchen will – viele Systeme lassen sich hervorragend miteinander kombinieren.
Im Heizmuseum
Das Museum für Heizkultur in Wien ist das einzige in Europa, wahrscheinlich sogar auf der ganzen Welt, dass sich mit dem Thema Heizen befasst – vom Urfeuer bis zur Energie der Zukunft. Museumsdirektor Reinhard Indrak kennt sich in der Geschichte des Heizens bestens aus, er plauderte für uns aus dem Nähkästchen: "Das Badewesen erhielt in Wien zur Biedermeierzeit großen Aufschwung, als man Gebäude mit beheizbaren Schwimmhallen im Stil römischer Thermen errichtete. Weil es zu teuer gewesen wäre, diese im Winter durchzuheizen, wurden sie in der kalten Jahreszeit als Ballsaal benutzt. In der Mondscheingasse in Wien wurde übrigens 1887 das erste Tröpferlbad Europas eröffnet, in den 1920er-Jahren gab es schon mehr als 20 dieser Bäder. Damals wurden auch die ersten Versuche unternommen, Heizgase, die beim Beheizen der Räume entstanden sind, zur Vorerwärmung des Wassers zu nutzen."
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 36 in der aktuellen Ausgabe 7-8/2018!