Ich möchte diese Ausgabe so beginnen, wie ich sie enden lasse. Mit einer offenen Frage. Einer Frage, die zum jetzigen Zeitpunkt niemand 100-prozentig beantworten kann. Diese lautet: Wann wird es wieder tatsächliche physiche Veranstaltungen geben statt Webinaren, Online-Meetings und Teams-Plaudereien?
Was hat das alles mit dem Kreislauf des Lebens zu tun? werden sich vielleicht einige Leser wundern. Warum muss denn das Editorial englisch betitelt werden? werden andere murren … Nun ja – einerseits, damit Sie die Stimme von Elton John im Ohr haben – einfach so! Andererseits auch, weil ich mir beim Verfassen der ersten Zeilen Gedanken über die Lebensspanne von (Messe-)Veranstaltungen – die ja auch als Marken definiert werden können – gemacht habe … Multitasking also, und schon wieder Englisch!
Was ist nun aber das „Ende“ dieser Ausgabe? Es ergab sich, dass der Gelbe immer mit einer Heute/Gestern-Seite endet – und für den aktuellen „Gestern“-Beitrag habe ich einen Artikel zur Aquatherm 1996 gefunden. Die Aquatherm ist nun mittlerweile schon länger Geschichte. Ob andere große (Messe-)Veranstaltungen wieder physisch stattfinden können, wird die Zeit zeigen …
In der jüngsten Vergangenheit hat die Messe Frankfurt mit der digitalen ISH von sich reden gemacht. Organisation und Umsetzung waren durchaus gelungen. Sämtliche teilnehmende Firmen haben sich wirklich große Mühe gegeben, nicht „nur“ einen werblichen Auftritt hinzulegen, sondern auch mit Informationsveranstaltungen und -material zu glänzen. Das hat gut funktioniert – eigentlich wie bei einer physischen ISH.
Der Umstand des „Digitalen“ verleitete den Besucher in manchen Momenten eventuell
dazu zu glauben, dass man alles live miterleben könnte. Das geht sich natürlich für eine Person niemals aus – aber man kann ja einzelne Beiträge nachstreamen … Auch das Kontaktieren der diversen Mitarbeiter von Industrieunternehmen und die Interaktion klappten gut. Die Überlegung, in Zukunft parallel zur physischen Veranstaltung auch eine digitale ISH aufzuziehen – wie es im Eröffnungsstatement von Wolfgang Marzin, Mitglied der Geschäftsführung der Messe Frankfurt GmbH, formuliert wurde – hat auf jeden Fall ihren Reiz! Beides kann man unmöglich aktiv besuchen – als gesammelte Informationsaufbereitung ist die Online-Plattform allerdings unschätzbar wertvoll. Ein Kritikpunkt zur digitalen ISH? Eventuell die Werbevideos vor jeder Veranstaltung, die nicht geskippt bzw. nicht abgekürzt werden konnten – das hatte phasenweise etwas von Musikhören auf Youtube ohne Premium-Abonnement. Dies ist allerdings der einzige Kritikpunkt, insofern muss diese digitale Veranstaltungspremiere durchaus gelobt werden.
In diesem Sinne schließt sich der Kreis: Die Redaktion des „Gelben“ wünscht der ISH einen langen Life-Circle, nicht zuletzt um zum Beginn dieses Editorials zurückzukommen: We hope to see you soon. Until then: Stay safe! Doch nun gute Lektüre mit der aktuellen Ausgabe 4/2021!