Bergsee, Meer, Wanne oder Dusche? Soll es kalt sein, lau oder eher gemütlich warm? Leise, eventuell mit Entspannungsmusik oder gar mit Kindergeschrei? Sonnenstrahlen auf der Haut, LED-Licht-Orchester, Sonnen- oder Schlafbrille …? Fragen über Fragen, die sich da aufdrängen, in diesen verwirrend kalt-heißen Mai-Tagen beim Entstehen dieses Textes …
Apropos kalt – es gibt ja Menschen, die zum Beispiel das neue Jahr mit einem Sprung ins kühle, ach was sage ich, ins saukalte Wasser begehen. Und dies passiert nicht etwa in Finnland oder Schweden (wo die Einwohner durchaus Bezug zur Kälte hätten), nein, das passiert bei uns – etwa beim Neujahrsschwimmen in Velden am schönen Wörthersee …
In einem meiner ersten Editoriale, die ich für den Badplaner geschrieben habe, habe ich eine Lanze für das Wannenbad gebrochen. Das halte ich noch immer so. Ein gutes Buch, einen Kaffee, einen Saft oder ein Glaserl Wein … ob mit Buch oder ohne, ich kann ewig lange „weiken“! Eigentlich heißt es ja „weichen“, aber eben das will ich partout nicht – der Wanne weichen, auf keinen Fall und nie zu früh! Meistens muss zumindest einmal warmes Wasser nachgefüllt werden. Passend zum Thema Baden UND Lesen habe ich übrigens folgendes Zitat gefunden: „Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns.“ Hat Franz Kafka angeblich mal gesagt – lustig, wie sich zwei Leidenschaften in einen Satz verpacken lassen …
Ökonomisch natürlich äußerst hinterfragenswert, diese Passion. Weil Wasser eine wertvolle Ressource, Energie zum Aufwärmen desselbigen sowieso ebenso wertvoll wie teuer, und auch zeitlich muss genug an Polster da sein, um das genussvolle Ritual, in aller ihm zustehenden Muße, vollziehen zu können. Also Hudeln und Badewanne gehen auf keinen Fall zusammen. Mindestens 30 Minuten brauche ich da schon – wenn nicht das Doppelte!
Nun hat man ja in der Früh meist nicht so viel zeitliche Ressource – man muss los, auch die restliche Familie drängt ins Bad, um sich für den Tag fertig zu machen, und überhaupt – entspannt geht es in der Früh selten zu – eher verschlafen. Also eine Dusche, wenn überhaupt! Viele begnügen sich morgens mit einer „Katzenwäsche“. Ob diese nun im Kneipp-Stile durchgeführt werden soll oder nicht? Ansichtssache – auch Vorlieben-Sache … Das Warm-Kalt-Warm-Gemetzel muss man mögen – also muss man nicht, sollte man aber, damit man dennoch eine Art von Genuss daraus ziehen kann. Mir hilft‘s, den Zug zurück ins Bett abzulegen und frisch in den Tag zu starten – aber wie gesagt: jede/r, wie sie/er es will und braucht! Apropos Dusche: „Ein Sommerregen ist erfreulich, ein Regensommer ganz abscheulich.“ Hat Eugen Roth formuliert – auch irgendwie passend, finden Sie nicht?
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Übergang von einem durchwachsenen Frühling in einen strahlenden Frühsommer – ebenso wie eine gute Lektüre mit der vorliegenden Ausgabe. Fragen, Anregungen und auch Feedback zu Wasch- und Entspannungsritualen ist wie immer ausdrücklich erwünscht.
Einfach abtauchen!
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