Schwimmbäder, Sauna und Co. sind aus dem gesellschaftlichen Alltag nicht mehr wegzudenken. Nicht erst die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Sport, Gesundheit und das soziale Miteinander sind. Schwimmbäder, Spas und Saunabetriebe erfüllen dabei eine bedeutende gesellschaftliche Funktion. Nach Angaben des Deutschen Städte- und Gemeindebunds ist Schwimmen nach Radfahren und Laufen die beliebteste Sportart und über 80 Prozent der Bevölkerung halten Schwimmbäder für unverzichtbar. Auch die Saunabranche erfreut sich großer Beliebtheit. Mehr als 30 Millionen Deutsche gingen laut Deutschem Sauna-Bund vor der Pandemie regelmäßig in die Sauna. Viele wissenschaftliche Studien belegen zudem die positiven gesundheitlichen Wirkungen des Saunabadens für die Erkältungsprophylaxe, auf Herz- und Kreislauf sowie auf eine umfassende körperliche und psychische Regeneration.
Doch durch Corona wurde die Branche schwer belastet, landesweit waren Betriebe monatelang von Schließungen betroffen. Mit der aktuellen Energiekrise steht die Branche jetzt erneut vor großen Herausforderungen. Die Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden deshalb auf der interbad ganz oben auf der Agenda platziert. „Die Kombination aus Fachmesse, Kongress und attraktivem Rahmenprogramm bietet allen ausstellenden Unternehmen und Besuchenden eine einmalige Plattform, um sich zu den derzeit besonders relevanten Themen auszutauschen“, sagt Joachim Sauter, Direktor Messen und Events der Messe Stuttgart. Mit einem neuen Sustainable-Logo rückt die interbad das Thema erstmalig auch stärker visuell in den Fokus. Das Logo kennzeichnet schon im Ausstellerverzeichnis ressourcenschonende Produkte und dient als Wegweiser für die Fachbesucher auf dem Messegelände.
Vergnügen trifft Nachhaltigkeit
„Nachhaltige Ökologie und Badespaß können Hand in Hand gehen und beginnen bereits beim Bau bzw. der Sanierung von öffentlichen Bädern. Der hohe Energieverbrauch ist auf die kontinuierliche Behandlung von großen Mengen an Luft und Wasser zurückzuführen“, sagt Christian Mankel, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB). Die Wechselwirkung zwischen den beiden thermischen Massen sei der entscheidende Punkt, um Anlagen nachhaltig zu optimieren. „Konkrete Möglichkeiten, die die Technik in der Umsetzung derzeit anbietet sind Kraft-Wärme-Kopplung, Fernwärme, Photovoltaikanlagen in Kombination mit Wärmepumpen, Solarkollektoren, Geothermie und Biomassekessel. Aber Nachhaltigkeit bedeutet natürlich mehr als den Energieverbrauch und somit den CO2-Ausstoß zu reduzieren, beispielsweise die Umwelt gegen gefährliche Schadstoffe besser zu schützen. Auch dazu zeigt die interbad aktuelle Trends und Lösungen.“
Gesellschaftlich relevant
Die Energiekrise gefährdet die Existenz der deutschen Saunabetriebe: Jeder Vierten der etwa 2.100 öffentlichen Saunen in Deutschland droht angesichts explodierender Kosten und bevorstehender Energie-Engpässe das Aus. „Unsere Saunaanlagen brauchen dringend Unterstützung, um die zweite existenzielle Krise nach zwei harten Corona-Jahren zu überstehen", erklärt Martin Niederstein, Geschäftsführer des Deutschen Sauna-Bundes e.V. Preisexplosion und drohende Engpässe bei der Energieversorgung könnten vor allem jene etwa 40 Prozent der öffentlichen Saunaanlagen zur endgültigen Schließung zwingen, die in privater Trägerschaft sind.
„Es ist so, dass in kommunalen Bädern von der Politik verlangt wird, dass überall eingespart wird. Und Sauna gilt bedauerlicherweise, trotz der vielen gesundheitlichen Wirkungen, als nicht systemrelevant“, sagt Rolf Pieper, Kongressdirektor des Internationalen Sauna Kongresses, der dieses Jahr parallel zur interbad stattfindet und verschiedene, interessante Präsentationen zum Thema Nachhaltigkeit bietet.
Wie zum Beispiel der Vortrag „Energieeffizienz in öffentlichen Saunabädern“ von Markus Gäbele, Leiter Entwicklung und Konstruktion bei Klafs, Weltmarktführer der Saunahersteller. „Wir bieten bereits seit vielen Jahren mehrere innovative Lösungen, um das Saunabaden energieeffizient zu gestalten. Ein Beispiel hierfür ist unser patentierter KLAFS Klimamanager, welcher für eine automatisierte, und dadurch optimierte Frischluftzufuhr sorgt“, erläutert Gäbele. „Insbesondere in gewerblich betriebenen Saunen, in denen die Gästezahl über den Tag verteilt stark schwankt, und damit auch der Bedarf an frischer Luft, unterstützt dieses System dabei, sowohl Energie als auch Geld zu sparen. Die Energiekosten der Abluft lassen sich so um bis zu 35 Prozent senken.“ Für Klafs ist die interbad seit jeher ein wichtiger Branchentreff. „Ich bin guter Hoffnung, dass die Messen im Allgemeinen – nach dem Einbruch durch die Coronapandemie – in den kommenden Jahren wieder stark an Zulauf gewinnen werden.“