Die EU-Kommission stuft Investitionen in Atomkraft und Erdgas im Rahmen der Taxonomie-Verordnung als nachhaltig ein. „Während Atomkraft und fossiles Erdgas im Green New Deal ein grünes Mascherl bekommen, versucht man der Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen untaugliche bürokratische Hürden in den Weg zu legen. Die Kommission sollte den Ausbau der Holzenergie nicht bremsen, sondern beschleunigen!“, fordert Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Mit dem Ausbau der Holzenergie ist es gelungen, ohne Atomkraft aus Kohlekraftwerken auszusteigen. Holz liefert verlässlich sowie regelbar Strom&Wärme und reduziert so die Importabhängigkeit von Erdgas. Die Atomkraft und fossiles Gas sind im Gegensatz zur Nutzung unserer Wälder teuer, weder nachhaltig noch zukunftsfähig – deshalb ein entschiedenes Nein zum Greenwashing und ein klares Ja zu erneuerbaren Energien.“
Bioenergie in Österreich
Mehr als die Hälfte der verbrauchten erneuerbaren Energie in Österreich, Europa und weltweit stellt die Bioenergie bereit. Dank des Bioenergie-Ausbaus kann Österreich auf Kohleund Atomkraftwerke verzichten. Die Kapazität der in den vergangenen Jahren errichteten Holzenergie-Anlagen übersteigt die sämtlicher abgeschalteter Kohlekraftwerke inklusive jener des AKW-Zwentendorf. Die installierte Leistung, die an kalten Tagen für die Wärmeund Stromerzeugung abgerufen werden kann, beträgt rund 28 GW. Das entspricht einer Leistung von etwa 39 Atomkraftwerken der Marke Zwentendorf. Holzbrennstoffe basieren auf Reststoffen und Koppelprodukten, die im Wald bei der Waldpflege und bei der Produktion von Holzprodukten anfallen. Diese würden sonst ungenutzt verrotten und dabei CO2 freisetzen. Damit ist Bioenergie der günstigste nachhaltige Brennstoff für erneuerbare Fernwärme. Die Beheizung von Haushalten, KWK-Anlagen, die Energieversorgung der Holzindustrie benötigt die mit Abstand geringsten Förderhöhen. Für einen Kubikmeter verbautes Holz fallen sechs Kubikmeter Nebenprodukte an, die auch energetisch verwertet werden können. Die energetische Nutzung dieser Nebenprodukte generiert die mit Abstand höchsten CO2-Einsparungen in der Nebenprodukte-Verwertung. Die Nutzung von Bioenergie in KWK-Anlagen ist laut IPCC die Grundlage zur Erreichung negativer Emissionen (BIOCCS, Biokohle), die für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles notwendig sind und unterstützt gleichzeitig den Kohlenstoff-Vorratsaufbau im Wald (Klimawandelanpassung, Waldpflege, Forstschutz).