Neben den gewohnten Wasserspeichern wird zunehmend auch die Speichermasse von Gebäuden genutzt, um das schwankende Sonnenangebot vor Ort auszugleichen. "Ich war beeindruckt vom geringen Heizwärmebedarf von Sonnenhäusern und wollte, dass mein Haus auch so sein soll. Es ist toll, wie einfach die Energie der Solaranlage in den vorhandenen Bauteilen des Hauses gespeichert werden kann", sagt Christian Kugler aus Oberdürnbach in Niederösterreich. In dem aus Massivholz gebauten Einfamilienhaus wird seit 2014 überwiegend die Sonne genutzt; sie deckt übers Jahr rund drei Viertel des gesamten Heizbedarfs. Der niedrige Wärmeverbrauch von 26,7 Kilowattstunden pro Quadratmeter im Jahr ermöglicht, das Haus mit nur 28 Quadratmetern Kollektorfläche ganzjährig warm zu halten, die restliche Wärme liefert ein Stückholzofen. Die Wärme der Sonne wird sowohl in einem 1 200-Liter-Wasserspeicher als auch im Fundament über Betonkernaktivierung gespeichert. Der Betonkern mit 88 Kubikmeter Volumen kann 550 Kilowattstunden Wärme speichern, die langsam und stetig an den Wohnraum abgegeben wird. "Die Bauteilaktivierung ist der Speicher der Zukunft in Gebäuden, damit wird bei viel kleineren Wasserspeichern dennoch eine hohe Solardeckung erreicht", meint Roger Hackstock, Geschäftsführer des Verbandes Austria Solar. "Der Vorteil ist, dass die Bauteilaktivierung eine Strahlungsheizung ist, die den gesamten Raum inklusive aller Wände und Decken gleichmäßig temperiert." Ein Gebäude mit Bauteilaktivierung kühlt auch bei tagelangen Schlechtwetterfronten nur sehr langsam aus; selbst bei Totalausfall der Heizung würde es bis zu fünf Tage dauern, bis die Bewohner den Temperaturabfall bemerken.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 46 der aktuellen Ausgabe 6/2018