Die Schalter für die Beleuchtung befinden sich in der Eingangshalle, jeder der zehn Drucker verteilt auf drei Etagen muss einzeln eingeschaltet werden und die zahlreichen Anzeigensysteme für Besucher, die sich im ganzen Gebäude befinden, werden über eine Schaltfläche im Büro im fünften Stock gesteuert. Bis der zuständige Mitarbeiter alle Systeme in den Betriebszustand versetzt hat, hat er bereits einen Halbmarathon absolviert – und viel Zeit verloren. Damit ist jetzt Schluss: Die inSynergie GmbH hat die serverbasierte Software-Lösung NeuroomNet entwickelt, welche es ermöglicht, unterschiedliche Systeme und die dazugehörigen Schnittstellen wie die Technische Gebäudeausstattung (TGA), digitale Anzeigensysteme oder die IT-Infrastruktur in ein Gesamtsystem zu implementieren. Dadurch lässt sich alles über eine einzige Bedienoberfläche steuern und überwachen. NeuroomNet bietet zudem eine umfangreiche Rechteverwaltung und hält alle datenschutzrechtlichen Anforderungen ein. Nahezu jedes moderne Gebäude verfügt heute neben der üblichen TGA über eine vernetzte IT-Infrastruktur sowie Konferenzräume oder Veranstaltungssäle mit diverser Technik. „Bisher konnte man aber kaum von einem Gesamtsystem sprechen, denn meistens sind voneinander unabhängig implementierte Insellösungen im Einsatz“, erklärt Ulrich Hopp, Geschäftsführer der inSynergie GmbH. „Da müssen oft erst gefühlt hundert Knöpfe in verschiedenen Räumen gedrückt werden, um die gewünschten Einstellungen zu tätigen.“
Serverbasierte Software ermöglicht intuitive Gesamtsteuerung
Betriebe verlangen deshalb vermehrt nach einem Gesamtsystem mit einer einzigen Bedienoberfläche zur Überwachung und Steuerung aller Geräte, sodass die Mitarbeiter sich nicht erst in zahllose unterschiedliche Systeme einarbeiten müssen. Dies veranlasste inSynergie zu dem Schritt, die serverbasierte Softwarelösung NeuroomNet zu entwickeln. Dabei handelt es sich um ein Baukastensystem, das – abhängig von den zu steuernden Geräten – individuell an die eigenen Anforderungen angepasst werden kann. Alle Geräte und Komponenten werden über die entsprechenden Schnittstellen und Protokolle zur Hausautomation sowie zur Steuerung von Medien- und Bühnentechnik wie KNX, PJLink, DMX / ArtNet oder die von inSynergie selbst entwickelte proprietäre Exhibition API angebunden. Diese ermöglicht es Programmierern, ihre eigene Software zur Steuerung von beispielsweise Exponaten an NeuroomNet anzubinden. Mit den Schnittstellen SNMP oder MQTT lassen sich darüber hinaus Netzwerkgeräte wie Server, Switche und Drucker beziehungsweise Maschinen („Internet of Things“) zuverlässig überwachen. „In der Regel entsteht der größte Aufwand dadurch, dass nahezu jeder Monitor über ein eigenes Protokoll verfügt und für die Anbindung erst viel Programmierarbeit nötig ist“, berichtet Hopp. „Da wir Erfahrung mit zahlreichen Schnittstellen haben, ist uns ein Großteil aller genutzten Protokolle bereits bekannt. Deshalb können wir beispielsweise Netzwerkschnittstellen besonders schnell einbinden und der Programmier- und damit auch der Zeitaufwand bleibt auf ein Minimum beschränkt.“ Das System ist dabei sehr flexibel ausgelegt, sodass später weitere Geräte und entsprechende Schnittstellen problemlos hinzugefügt werden können.
Einfache Geräteverwaltung dank Drag-&-Drop-Funktion
„Aufgerufen wird NeuroomNet über die Weboberfläche, es muss also keine zusätzliche App installiert werden“, berichtet Hopp. „Das funktioniert sowohl bei einem gewöhnlichen Desktop-PC als auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphone oder Tablet ganz einfach über jeden beliebigen Internet-Browser.“ Die Anwendung mit der dazugehörigen Bedienoberfläche selbst wurde sehr intuitiv gestaltet, sodass die Einarbeitung in das System schnell und zuverlässig erfolgt. Dabei lassen sich verschiedene Sprachen einstellen; zudem ist es auch möglich, die Modulnamen zu ändern, sodass sie dem firmeninternen Wording entsprechen. Über die Startseite kann der Nutzer auf das gewünschte Modul zu Monitoring und Verwaltung zugreifen. Falls ein entsprechendes System im Gebäude installiert wurde, ist auch der Zugriff auf die Besucherzählung oder ein Heatmap-System möglich. Insbesondere die Letzteren haben in jüngster Vergangenheit für Einkaufszentren an Bedeutung gewonnen. Die vernetzten Geräte lassen sich zunächst im Setup einfach per Drag-&-Drop-Funktion in logische Gruppen einteilen und benennen. Hier können relevante Bilder und Informationen hinzugefügt werden, etwa falls das Betriebssystem neu aufgesetzt und Festplatten oder Grafikkarten ausgetauscht wurden. Für einen Überblick über die gesamte Infrastruktur dient das Monitoring: Dort werden alle angebundenen Geräte wie Beleuchtung und PCs in einer übersichtlichen Karte inklusive Betriebsstatus dargestellt. Den Geräten lassen sich dabei auch verschiedene Prioritäten und Warnlevel mittels Ampelsystem zuordnen, damit zuständige Mitarbeiter Probleme schnell erkennen und entsprechend reagieren können. Um Medien wie Digital Signage-Anzeigen, Besucherleitsysteme oder Medieninstallationen in Ausstellungen detaillierter zu steuern, ist ein weiteres Modul enthalten. Dadurch sind die einzelnen Bereiche sauber voneinander getrennt.
Verschlüsselte Datenübertragung durch HTTPS-Protokoll
Diese Vorgehensweise bietet Vorteile bei der Rechteverwaltung: Denn jeder Nutzer, der einen Zugang zum System bekommt, kann außerdem mit bestimmten Zugriffs- und Verwaltungsrechten ausgestattet werden. So können leitende Mitarbeiter dazu berechtigt sein, grundlegende Einstellungen wie etwa bei der Zeitsteuerung von Beleuchtung und Temperaturregelung zu ändern und beispielsweise neue Geräte hinzuzufügen, während andere das System lediglich ein- und ausschalten oder den Status überwachen dürfen. Die Software ermöglicht außerdem eine Active Directory-Anbindung an die Domäne, wodurch sich ein Nutzer nur einmal mit Username und Passwort anmelden muss und diesen Schritt danach überspringen kann. Alle Datenübertragungen erfolgen generell verschlüsselt per HTTPS-Protokoll. Zusätzlich ist NeuroomNet so konzipiert, dass es alle Anforderungen der aktuellen DSGVO erfüllt. „Eine Besonderheit an unserer Lösung stellt die Möglichkeit dar, über die Software verschiedene Objekte zu verwalten“, erläutert Hopp. „So können Gebäudebetreiber Werkzeuge katalogisieren und Mitarbeiter, die beispielsweise Leiter oder Werkzeugkoffer nutzen, können kurz im System vermerken, wo sich diese gerade befinden. Das geht jedoch auch mit jedem beliebigen anderen Objekt, etwa Schlüsseln, Büchern oder Firmenfahrzeugen.“ Auf diese Weise lassen sich neben der Steuerung und Gebäudeverwaltung auch weitere tägliche Vorgänge im Arbeitsalltag erheblich effizienter gestalten und Kosten wie Arbeitszeit sparen. Die experimenta in Heilbronn verwendet ebenfalls ein System von inSynergie: Deutschlands größtes Science Center nutzt die Software von inSynergie zur zentralen Steuerung und Überwachung vieler Exponate, aber auch zur Erfassung der Besucherströme via Heatmap oder für technische Komponenten im Bereich Veranstaltungstechnik.