Das Thema Schullüftung führte viele Jahre ein Mauerblümchendasein im Schatten stetig knapper werdender Mittel der Schulerhalter, zumeist der öffentlichen Hand, also Bund, Land und Kommunen. Eine Lüftung stellte da – wenn überhaupt – oft ein „nice-to-have“ dar, wurde aber schnell aus dem Projektbudget gestrichen.
Kontrolliert lüften heißt die Antwort
Gegen solche negativen Tendenzen führen die Wissenschaft und Hersteller von Lüftungssystemen – wie z. B. drexel und weiss, energieeffiziente Haustechniksysteme GmbH – seit vielen Jahren einen mühseligen Kampf. Dass Fensterlüftung selbst in Form des häufig propagierten Stoßlüftens in Klassenzimmern keine Abhilfe gegen schlechte, unhygienische Luft schaffen kann, weiß man aber nicht erst, seit die Gebäude immer dichter werden. Ausgelöst durch das Corona-Virus, beklagt man die fehlenden Lüftungsmöglichkeiten in Klassenräumen und sucht nach schnellen und vor allem effizienten Lösungen.
Gespräch mit dem Profi
Klima- und Umweltschutz sowie Energieeffizienz in Kindergärten und Schulen sind nur mit einer praxisgerechten Lüftungslösung erreichbar. Sollen Bildungseinrichtungen saniert, modernisiert oder neu gebaut werden, so ist eine Planung mit dem Ziel höchster Energieeffizienz unumgänglich.
Mag. Bernd Kramer, Vertrieb drexel und weiss energieeffiziente Haustechniksysteme GmbH und Schullüftungsexperte, im Gespräch über moderne Lüftungsanlagen in Schulen, Vorurteile und nachweisbare Vorteile für Schüler, Lehrer und Schulerhalter.
Herr Mag. Kramer, wie steht es um effiziente Lösungen im Bereich Klassenlüftung?
Mag. Bernd Kramer: Bewährte technische Lösungen für die Belüftung in Schulen und Kindergärten gibt es seit vielen Jahren. Diese müssen nicht erst „erfunden“ werden wie eine Impfung gegen ein Virus. Die Lüftungssysteme sind seit Jahren auf dem Markt, und Schullüftungsgeräte wie die von drexel und weiss sind ohne großen Aufwand im Gebäudebestand einfach und schnell nachrüstbar.
Welche Anforderngen muss ein modernes Klassenzimmer erfüllen?
Kramer: Ein Klassenraum benötigt eine energieeffiziente Beheizung und zunehmend auch Kühlung, eine hohe Luftqualität wie auch gute visuelle und auditive Bedingungen. Hierzu gehört die Vermeidung von Blendung durch einfallendes Sonnenlicht und der Schutz vor Lärmeinträgen aus der Umwelt oder aus Nachbarklassen. Ebenso erfoderlich sind optimale akustische Bedingungen, wie z.B. kurze Nachhallzeiten für eine gute Sprachverständlichkeit.
Können Sie die Anfoderungen an die Luftqualität näher erklären?
Kramer: Anfallende Luftschadstoffe müssen störungsfrei abgeleitet werden. Eine Klasse mit 30 Schülern produziert pro Stunde 2,3 bis 2,7 kWh Wärme und ca. 500 Liter CO2. Dieses ist dabei der lufthygienische Leitparameter. Liegen die Werte hoch, zeigt das meist auch eine hohe Schadstoffbelastung an. Deshalb benötigt eine Schulklasse pro Stunde zwischen 500 und 900 m3 Frischluft. Alle Lüftungskonzepte müssen diesen Kontext berücksichtigen.
Welche zusätzlichen Parameter tragen zu einer Verschlechterung der Raumluft bei?
Kramer: Luftschadstoffe entweichen auch aus Baumaterialien, Möblierung, Raumausstattung, technischen Einrichtungen, Bekleidung und Kosmetik. Letztendlich sorgt der Anstieg von Mikroorganismen für eine gesundheitliche Belastung. Alleine die erhöhte CO2-Raumluftkonzentration reduziert nachweislich das Konzentrationsvermögen von Schülern und Lehrern. Die relative Luftfeuchtigkeit im Klassenraum soll zwischen 35 und 60 Prozent betragen.
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 46 der aktuellen Ausgabe 9/2021!