Neben dieser subjektiven Wahrnehmung durch die einzelnen Teilnehmer wurden auch Messungen mit der sogenannten Sensorjacke durchgeführt, die man aus der Weltraumforschung kennt. Dabei entspannen sich die Versuchspersonen in Liegen und werden anschließend rasch aufgerichtet. Ein solcher Vorgang stellt für den Organismus eine extreme Belastung dar. Üblicherweise reagiert er mit einem sprunghaften Anstieg der Pulsfrequenz. Die Ergebnisse zeigten eindeutig, dass diese Erhöhung beim Kachelofen merklich geringer ausfiel als beim Vergleichsheizkörper. Schließlich wurde nach dem Belastungsvorgang in der Erholungsphase weiter gemessen. Dabei konnte gezeigt werden, dass sich die Versuchsgruppe beim Kachelofen rascher entspannte. Parameter dafür war der Puls-Atem-Quotient, der das Verhältnis der Pulsschläge zur Atemfrequenz definiert. Gesundes Heizen ist somit eindeutig beweisbar.
Dauerhafte Wärmeabgabe
Der Grund für die kontinuierliche Wärmeabgabe liegt im Wärmespeicher, der sich unter hohen Temperaturen in kurzer Zeit schnell auflädt, aber die Wärme langsam abstrahlt. So sorgt der Kachelofen dann für stundenlange Wärme. Diese Strahlungswärme erwärmt nicht die Luft, sondern Oberflächen in den Räumen und wird als sehr angenehm empfunden. „Gerade für Allergiker oder in der Erkältungszeit ist die milde Strahlungswärme ideal, da die Raumluft nicht ausgetrocknet wird“, erklärt Thomas Schiffert, Geschäftsführer des Österreichischen Kachelofenverbands. Bei einem Kachelofen dauert es nach dem Einheizen etwa zwei Stunden, bis er seine maximale Wärme abgibt und die Ofentür geschlossen werden darf. „Moderne Kachelofentüren verfügen über eine automatische Absperrautomatik, bei der im richtigen Moment die Zuluft abgesperrt wird. Somit kann man das Haus auch unmittelbar nach dem Einheizen sicher verlassen“, so Schiffert. Je nach Wärmebedarf reicht ein Nachlegen der Holzscheite 1 – 3 Mal pro Tag völlig aus.
So nah am Feuer
Der Kachelofen hat eine lange Tradition in Österreich, vielen ist er in grüner Kacheloptik in Skihütten ein Begriff. Heute sind sämtliche Formen, mit Rundungen oder mit Liegeflächen möglich. Ursprünglich waren beim Kachelofen keine Sichtfenster vorhanden. Ein Trend geht derzeit klar in Richtung Feuer schauen und Kachelöfen mit kleinem Sichtfenster. Nichts unterstreicht den Aspekt zurück zu ursprünglichen Formen mehr als ein Kachelofen. Das Knistern des Feuers, das Spiel der Flammen und die warmen Farben sind Garant für Behaglichkeit.
Am 18. Oktober 2019 organisiert der Kachelofenverband heuer zum 8. Mal den Aktionstag „Tag des Kachelofens“, an dem rund 200 Hafnerbetriebe in Österreich teilnehmen. Unter allen Besuchern wird ein Kachelofen im Wert von € 10.000,- verlost. www.tagdeskachelofens.at