„Diese Investitionen stellen einen weiteren, starken Impuls für das Südburgenland dar“, betonte Landeshauptmann Doskozil: „Sie schaffen neue Arbeitsplätze in der Region und treiben Innovation weiter voran. Zudem sind sie eine Einladung an Betriebe, sich in diesem Brennpunkt von hochqualitativer Ausbildung und verschiedenen Forschungs-Leistungen anzusiedeln.“ Das Projekt bringe dem Burgenland weiteres „kluges Wachstum“: „In die erste Ausbaustufe werden 11,8 Mio. Euro investiert, insgesamt werden es 25,1 Mio. Euro sein“, gab Doskozil bekannt.
Doskozil: „Themen der Zukunft im Mittelpunkt“
Der Landeshauptmann verwies zudem auf die aktuell brennenden Themen, die nicht nur in Österreich, sondern weltweit Wissenschaft, Wirtschaft und Politik bewegten: „Erneuerbare Energie und Klimaschutz, Gesundheit und Pflege, Digitalisierung und Informatik. – Das sind die großen zentralen Herausforderungen, die wir gemeinsam zu lösen haben“, erläuterte Doskozil. In allen drei Bereichen habe jedoch die
FH Burgenland gemeinsam mit ihrer Forschungsgesellschaft bemerkenswerte Kompetenzen aufgebaut und erfolgreiche Studiengänge entwickelt. „Wenn wir nun Ausbildung und Forschung in diesen Bereichen durch bessere Rahmenbedingungen weiter stärken, dann machen wir damit auch einen großen Schritt in die Zukunft und in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“ Er freue sich zudem, dass sich mit dem Ausbau auch sein Vorschlag verwirklichen lasse, künftig auch am Campus Pinkafeld einen Studiengang im Bereich Informatik anzubieten. Der bereits genehmigte neue Studiengang „Softwareentwicklung und intelligente Systeme“ soll im September 2020 mit 25 Studienplätzen starten und im Vollausbau 75 Studienplätze bieten. „Damit erhalten Maturanten der HTL eine ‚logische‘ Fortsetzung ihrer Ausbildung und regionale IT-Unternehmen die Chance auf bestens ausgebildete Fachkräfte“, sagte Doskozil.
Dorner: „Lückenschluss ermöglicht große Lösung“
Für Landesrat Dorner stellt der Ausbau des Campus Pinkafeld ein weiteres, bedeutendes Infrastruktur-Projekt im Burgenland dar. „Jeder Euro, den wir hier einsetzen, wird sich langfristig rechnen.“ Durch den Ankauf des angrenzenden Grundstücks und der Gebäude des Unternehmens Pöll sei nunmehr eine „große Lösung“ möglich geworden, erläuterte Dorner: „Mit diesem Lückenschluss werden die Gestaltungsmöglichkeiten für die Immobilienentwicklung breiter und der Standort dadurch aufgewertet.“ Man habe die Gunst der Stunde genutzt und eine Gesamtlösung erzielen können, in die im Gegenzug vom Land nicht mehr benötigte Liegenschaften in Oberwart und Unterwart eingebracht wurden. „Eine sinnvolle Lösung für das Land und unsere Zielsetzungen“, sagte Dorner. Der Ausbau werde in zwei Bauphasen stattfinden, erläuterte Dorner. In der ersten Phase würden nun zwei Projekte in Angriff genommen werden. Der Wettbewerb für das sogenannte „Lowergetikum“ sei bereits gestartet worden und werde in den nächsten Wochen abgeschlossen. „Dieses Gebäude soll bereits Ende Juni 2020 als erstes Projekt realisiert sein und neuen Raum für Forschung, Entwicklung und Innovation schaffen“, sagte Dorner. In diese erste Bauphase werde man rund 11,8 Mio. Euro investieren und damit eine Fläche von rund 4.800 m² neu schaffen sowie das Technologiezentrum mit über 1.600 m² „fit für die Zukunft“ machen. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2022 geplant. „Die zusätzlichen Flächen am Campus schaffen Platz für Bibliothek, Mensa, Labore sowie Seminar- und Lehrräume“, sagte Dorner. Die Phase II starte je nach Planungs- und Baufortschritt.
Maczek: „Pinkafeld ist innovativster Platz im Burgenland“
Der Bürgermeister von Pinkafeld sieht diese Gelder „als Kraftimpuls für die Stadt und die Region“. Der Campus, das Technologiezentrum und der Wirtschaftspark seien eine echte Erfolgsstory. „Pinkafeld hat sich zum wirtschaftlichen Leuchtturmprojekt für das Südburgenland entwickelt“, betonte der Stadtchef: „Der Ausbau wird nun über die Hochschule hinaus eine besondere Schubkraft entwickeln und die Stellung von Pinkafeld als innovativsten Platz im Burgenland festigen.“ Eines der Erfolgsgeheimnisse bisher sei das Zusammenwirken von hochqualitativer Ausbildung in der HTL, den anwendungsorientierten Studienrichtungen in der Fachhochschule und den Forschungseinheiten gewesen. „Das ist ein hochattraktives Biotop für Unternehmen“, unterstrich Maczek: „Ich freue mich, dass dieser Erfolgsstory nun weitere Kapiteln hinzugefügt werden.“
Pehm: „Für Fachhochschule ein immens wichtiger Schritt“
FH-Geschäftsführer Pehm sprach von einer „immens wichtigen Entscheidung“ für die Zukunft der Hochschule am Standort Pinkafeld. „Für uns wird diese bauliche Erweiterung neue Perspektiven im Studium und in der Forschung möglich machen,“ sagte Pehm. „Vor allem wird Studieren in Pinkafeld noch spannender, attraktiver und zukunftsweisender.“
Notwendig sei die Raumerweiterung geworden, weil man bereits an absolute Kapazitätsgrenzen gestoßen sei, erläuterte Pehm. Aktuell seien am Campus rund 100 Mitarbeiter beschäftigt und über 1.000 Studierende inskribiert – allein für die letzten acht Jahre entspreche das einer Steigerung um über 70 Prozent. „Der Campus hat sich auch inhaltlich von damals sieben auf heute 13 Studiengänge beeindruckend weiterentwickelt“, legte der Geschäftsführer dar. „Die Forschungsleistung ist in dieser Zeit sogar um das Zweieinhalbfache gestiegen.“ Nicht zuletzt biete man über die Akademie Burgenland jährlich zusätzlich 50 Seminare für mehr als 1.000 Teilnehmer an. Für die nächsten Jahre rechne man mit weiteren 200 Studierenden – im Bereich Digitalisierung und Informatik, in der Technik und im Gesundheitsbereich, sagte Pehm. Auch die Forschungsleistungen in diesen Bereichen sollen nochmals gesteigert werden. Zudem werde der Ausbau die positive Entwicklung von im Technologiezentrum und in der Region angesiedelte Unternehmen unterstützen. Die FH Burgenland-Gruppe bedanke sich ausdrücklich beim Land Burgenland, der Landesholding Burgenland, bei der Beteiligungs- und Liegenschafts-GmbH (BELIG) und der Stadtgemeinde Pinkafeld, betonte Pehm. Dieses außergewöhnliche Zusammenwirken und die investierten Gelder stellten Wertschöpfung für die Region und einen Quantensprung in Bildung, Forschung und Innovation sicher.