Der Hersteller hochwertiger Armaturen, Brausen und Duschsysteme aus Schiltach/BadenWürttemberg erzielte einen Gesamtumsatz von 1,365 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (1,074 Milliarden Euro) entspricht dies einem Zuwachs von 27 Prozent. Das Betriebsergebnis stieg auf 249,7 Millionen Euro, eine Steigerung um ebenfalls 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr (197,0 Millionen Euro). Die daraus resultierende Umsatz-Ergebnisquote von 18,3 Prozent ist identisch zu 2020.
„Unser besonderer Dank gilt allen Hansgrohe Mitarbeitenden, denn sie haben dieses außergewöhnliche Ergebnis erst möglich gemacht“, sagt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Hansgrohe Vorstands. „An sämtlichen Hansgrohe Standorten haben unsere Kolleginnen und Kollegen sehr flexibel und engagiert auf die Sondersituationen reagiert“, bekräftigt der CEO. „Die außergewöhnlich hohe Nachfrage und die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten haben uns stark gefordert. Alle haben unter den anhaltenden Pandemiebedingungen Höchstleistungen erbracht, damit wir unsere Kunden mit dem gewohnten Hansgrohe Service beliefern und bedienen konnten.“
Weltweites Wachstum
Die Hansgrohe Group erwirtschaftete 2021 rund 74 Prozent ihres Umsatzes im Ausland. Der Auslandsanteil des Umsatzes erhöhte sich so gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt. Seine Armaturen und Brausen liefert das global tätige Unternehmen in 152 Länder. Den größten Umsatzanteil von rund 349 Millionen Euro generierte der Schwarzwälder Sanitärhersteller weiterhin in seinem Heimatmarkt. Im Vergleich zu 2020 (291 Millionen Euro) wächst der Umsatz in Deutschland um fast 20 Prozent, im Vergleich dazu stieg das deutsche Bruttoinlandsprodukt um 2,9 Prozent. Die Zuwächse im internationalen Geschäft lagen sogar bei knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem außerordentlichen Anstieg haben insbesondere die Umsatzentwicklungen des chinesischen als auch des US-amerikanischen Marktes beigetragen. Hinzu kommt der Umsatz durch die Mehrheitsbeteiligung des Ende 2020 akquirierten niederländischen Unternehmens Easy Sanitary Solutions (ESS).
650 neue Arbeitsplätze
Aufgrund unterschiedlicher strategischer Initiativen und des enormen Umsatzwachstums ist die Zahl der Mitarbeitenden beim international tätigen Armaturen- und Brausenhersteller stark gewachsen. Weltweit beschäftigte das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr 5.373 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2020: 4.714). Davon arbeiteten zum Stichtag am 31. Dezember 2021 in Deutschland 3.369 (2020: 2.971), an den internationalen Standorten der Hansgrohe Group 2.004 Personen (2020: 1.743). „Unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es in der Pandemiezeit geschafft, mehr als 650 neue Kolleginnen und Kollegen einzuarbeiten und in ihre Teams zu integrieren“, sagt der Hansgrohe CEO, „das ist eine unglaubliche Leistung.“ Als Anerkennung für ihren außerordentlichen Einsatz haben weltweit alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 2021 eine Erfolgsprämie von insgesamt fünf Millionen Euro erhalten.
Im vergangenen Jahr ist die Hansgrohe Group mit dem Siegel „Top Employer 2021" für herausragende Arbeitsbedingungen ausgezeichnet worden und auch 2022 wurde dem Unternehmen diese Auszeichnung bereits erneut verliehen. Hansgrohe investiert an allen Standorten fortlaufend in sichere und moderne Arbeitsplätze, sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung. Als Learning aus der Pandemie setzt das Unternehmen noch stärker auf individuelle Arbeitszeitmodelle. In denjenigen Bereichen, wo es praktikabel ist, gibt es seit Sommer 2021 keine fixen Vorgaben und keine starren Regelungen mehr, wer wann im Büro oder mobil arbeitet. Das jeweilige Team beschließt gemeinsam, wie interne Abläufe und Erreichbarkeit im Sinne der Kunden und der Kollegen am besten umgesetzt werden.
Investitionen in Wachstum, Innovation, Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Trotz der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten hält die Hansgrohe Group an ihrer geplanten Investition in einen neuen Standort in Serbien fest. Für bis zu 85 Millionen Euro will der Armaturen- und Brausenhersteller in der Stadt Valjevo ein Werk bauen, in dem Ende 2023 Armaturen hergestellt werden sollen. „Mit dieser Investition stärken wir unseren Fertigungsverbund in Europa“, sagt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands der Hansgrohe SE. „Sie ist Teil unserer globalen Fertigungsstrategie, damit Lieferketten und Transportwege kurz und sicher bleiben.“
Gleichzeitig investiert das Unternehmen in seine bisherigen deutschen Standorte. Das Schiltacher Produktionswerk wird für 12 Millionen Euro modernisiert und ab Mitte 2022 als Produktionsstätte seiner Designmarke AXOR operieren. Der Standort in Alpirsbach wird ebenfalls umgebaut und ab Sommer 2022 als Innovationspark fungieren.
Insgesamt lagen die 2021 getätigten Investitionen der Hansgrohe Group bei 51,3 Millionen Euro (2020: 46,8 Millionen Euro). Neben den Investitionen in die Modernisierung der verschiedenen Standorte flossen die Gelder in die Produktionsbereiche, insbesondere in die mechanische Bearbeitung, die Kunststoffspritzerei sowie in die Montagebereiche. Wichtige Investitionsprojekte ergeben sich auch durch die fortschreitende Digitalisierung in Produktion, Logistik und Verwaltung.
Die digitale Kommunikation ist auch bei der Vermarktung der Produktneuheiten nicht mehr wegzudenken und nimmt in Richtung der Sanitärkundinnen und -kunden einen sehr bedeutenden Part ein. Aufgrund des pandemiebedingten Ausfalls der wichtigsten Branchenmessen präsentierte die Hansgrohe Group im März 2021 ihre Innovationen für Bad und Küche virtuell auf den „Hansgrohe AquaDays“. Produktneuheiten wie die Armaturenlinie Vivenis von hansgrohe und das Design-Highlight AXOR One waren Höhepunkte des Programms. Die digitalen Events werden für die Sanitärpartnerinnen und -partner auch fortlaufend durch Online-Trainings und E-Learning Kurse ergänzt.
Die Innovationskraft des Global Players aus dem Schwarzwald wird regelmäßig von Dritten bestätigt. So ist das Unternehmen zum fünften Mal in Folge zu den Top 100 Innovatoren des deutschen Mittelstandes gekürt worden. Die Marken AXOR und hansgrohe gewannen 2021 zahlreiche Designpreise, darunter German Design Awards in Gold, iF Gold oder auch red dot winner Awards. Seit 1974 macht sich das Unternehmen mit seiner Designexpertise einen Namen und so wächst die Anzahl der gewonnenen Designpreise auf über 700.