Eigentümer Volker Hansen erklärt: „Die Kälteanlage liefert mit 165 kW sogar deutlich mehr Abwärme als die Öfen. Allerdings fällt diese Wärme auf einem niedrigen Temperaturniveau von 45 Grad Celsius an." Zu schade zum Verschwenden, aber doch zu kühl zum Heizen oder für die Warmwasserbereitung. Ein Kessel könnte die Temperatur anheben, aber die mit dem Erdgaseinsatz verbundenen CO2-Emissionen wollte der Bäckermeister vermeiden. Er setzt daher die eXergiemaschine von varmeco als klimafreundlichen „Wärme-Booster" ein.
Aus brachliegender Energie wird Exergie – gut nutzbare Wärme
Die Empfehlung für die eXergiemaschine kam von der Geerts GmbH, Schleswig, die seine Wärmeanlage geplant und installiert hat. Denn die eXergiemaschine macht aus brachliegender Energie (wie Abwärme auf zu niedrigem Temperaturniveau) Exergie, also nutzbare Wärme. Dazu benötigt die Maschine noch einen Wärme-Pufferspeicher, wie er ohnehin in den meisten Wärmezentralen steht. Diesem Speicher entnimmt die eXergiemaschine Wasser auf mittlerem Temperaturniveau, heizt einen Teil davon auf und speist ihn oben in den Speicher. Den anderen Teil des entnommenen Wassers kühlt die Maschine ab, bevor er unten in den Speicher fließt. Dies führt zu einer optimalen Temperaturschichtung im Speicher. Bei Bäcker Hansen gibt es eine Besonderheit: Um die Abwärme der Kälteanlage nutzbar zu machen, empfahl das Team von Geerts, die eXergiemaschine mit einem zweiten, separaten Niedertemperaturspeicher (2000 l) zu kombinieren. Die eXergiemaschine ist so eingestellt, dass sie die in der Speichermitte herrschende Temperatur von ungefähr 45 °C auf etwa 70 °C anhebt. Erst dann gelangt die Wärme in den 3000 l großen Hochtemperaturspeicher, der auch die Abwärme der Öfen (bei ca. 70 °C) aufnimmt.
Heißer Vorlauf, kühler Rücklauf – so klappt's auch mit der Wärmequelle besser
Dass die eXergiemaschine systembedingt zugleich heizt und kühlt, ist äußerst willkommen, denn so kühlt sie den Rücklauf zur Kälteanlage. Und die Kältetechnik arbeitet umso besser, je wirkungsvoller ihr Verflüssiger gekühlt wird. Auf diese Weise spart Hansen neben Erdgas auf der Wärmeseite auch Strom bei der Kälteanlage. Genau genommen spart er noch mehr Strom, weil die Abwärme der Kälteanlage, wenn sie anderweitig genutzt werden kann, nicht mit elektrisch angetriebenen Ventilatoren an die Umgebungsluft abgeführt werden muss. Da der Erdgaskessel nur noch sehr selten laufen muss und Hansen grünen Strom einsetzt, sieht die CO2-Bilanz seines Betriebs nun viel besser aus als früher. Alleine durch das Nutzen von Wärme aus der Kälteanlage konnte er den CO2-Ausstoß im ersten halben Jahr nach Inbetriebnahme der eXergiemaschine um über 20 t CO2 senken.
Schont das Klima und den Geldbeutel
Hansen freut sich, dass sein Betrieb noch „grüner" geworden ist. Und wirtschaftlich attraktiv ist die Abwärmenutzung auch. „Natürlich kostet eine Anlage wie die eXergiemaschine erst einmal Geld, aber nach fünf Jahren hat die Energieeinsparung diese Kosten kompensiert. Ab dann sparen wir nicht nur CO2, sondern auch Geld." Möglicherweise ist die Einsparung sogar größer als geplant und die Abwärme der Backstube genügt auch, um das Nachbargebäude mit der Bäckerei-Filiale zu heizen. Der kommende Winter wird es zeigen.