Als Bauherr des Komplexes fungierte die türkische Peker Holding. Sie setzte auf dem rund 1,2 Hektar großen Grundstück einen Entwurf des Architekturbüros RKW Architektur+ um. Dabei stellte die Form des Geländes eine Herausforderung dar, denn es ist lang und schmal. Gestalterisch gelöst wurde dies unter anderem durch eine auffällige Fassadengestaltung sowie verschiedene Höhen und Vor- wie Rücksprünge. Etwa 60 Millionen Euro waren für dieses als „Northgate“ bezeichnete Gebäude veranschlagt. Die ca. 16.000 m2 der Baufläche teilen sich der Nutzung entsprechend in drei Abschnitte: Ein Bereich von etwa 15 Prozent ist für Büros, die von der Peker Holding selbst genutzt werden. Damit realisiert man einen Standort im deutschen Markt.
Der größere Bereich steht dem Hotel „the niu Hub“ zur Verfügung. 427 Zimmer teilen sich in reine Hotelzimmer sowie in Mini-Apartments inklusive Küchenecke auf. Hier ist an Gäste gedacht, die einen längeren Aufenthalt planen und dadurch im „Boardinghouse“-Teil wohnen möchten. Das familiengeführte Unternehmen NOVUM Hospitality mit der Marke „the niu“ hat den Hotelteil auf 25 Jahre gemietet. So fügt sie einen weiteren Standort zum Portfolio von 17 deutschen Städten hinzu. Europaweit zählen 150 Hotels im 3- und 4-Sterne-Segment an 60 Standorten zum Konzern.
Haustechnik-Daten
Die technische Ausstattung und Installation waren bis September 2021 abgeschlossen. Danach begann die Gestaltung der Räumlichkeiten mit dem Ziel, das Hotel im Frühjahr 2022 zu eröffnen. In den Zimmern wurden bereits alle Heiz-/Kühlaggregate installiert und angeschlossen. Die Verrohrung liegt komplett in einer Zwischendecke. Bis auf zwei Revisionsöffnungen ist die Technik somit unsichtbar.
Die Anbindung der Geräte erfolgte mit dem Sanha-System NiroTherm aus Edelstahl. Ausgehend von den Steigleitungen in DN 54 wurden jeweils zwei Räume erschlossen. Der Schacht für diese Rohrführung, in dem noch weitere Energie- und Versorgungsleitungen platziert sind, befindet sich jeweils neben der Zimmertür, er wurde später verkleidet. Dort ließen sich unter anderem die Wasser- und Abwasseranschlüsse für die Küchenecke und den Sanitärbereich unterbringen.
Rohrleitungen
NiroTherm ist ein Rohrleitungssystem gemäß DIN EN 10312, bestehend aus dem Werkstoff 1.4301. Die Pressfittings sind mit schwarzen Formteildichtungen aus EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk) ausgestattet. Damit fertigt Sanha ein korrosionsbeständiges System für Heizungsinstallationen. Ein entscheidender Vorteil der Serie NiroTherm gegenüber klassischen Werkstoffen für die Heizungsinstallation, wie etwa C-Stahl, liegt in der deutlich höheren Korrosionsbeständigkeit des eingesetzten Edelstahls. Insbesondere gegenüber Außenkorrosion – etwa bei Schwitzwasser aus Kühlanlagen, im Estrich o. Ä. – sind weder eine Ummantelung im Kunststoffrohr noch aufwendige doppelte Schutzanstriche nach AGI Q 151 notwendig. Das wirkt sich spürbar auf den Arbeitsaufwand aus und erhöht die Wirtschaftlichkeit durch eine schnellere Installation. Auch die Erfüllung der Brandschutzvorgaben lässt sich mit dem Rohrleitungssystem ohne Einschränkungen realisieren. Das nicht brennbare Material kann problemlos für Schächte sowie für Mauer- und Wanddurchbrüche zwischen verschiedenen Brandschutzabschnitten nach MBO/MLAR eingesetzt werden. In Kombination mit der entsprechenden Brandschutzdämmung und Brandschutzmanschetten (Conlit) entsteht so ein sicheres, zuverlässiges Rohrleitungssystem. Der renommierte Hersteller aus Essen unterstützte den Bauherrn bei Detailfragen zur Heizungsverrohrung.
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