Die HADOC Baugenossenschaft aus Telfs in Tirol entwickelte mit ihren Mehrfamilienhäusern ein intelligentes Konzept, um Käufern außerhalb der städtischen Ballungsräume Wohnraum zu günstigen Preisen anbieten zu können. Das Motto lautet: „Wohnen muss fair – Wohnen muss leistbar – Wohnen muss nachhaltig sein.“
Vorbild aus der Kfz-Fertigung
Gemeinsam mit dem Heizungsfachbetrieb Stecher Installationen aus Prutz wurden auch clevere Konzepte für Heizung und Warmwasserversorgung für die drei mehrgeschossigen Wohnanlagen HADOC 1, 2 und 3 entwickelt. Bei der Planung der Wohnanlagen nahmen sich die Techniker die Automobilindustrie zum Vorbild. Wie bei der Serienfertigung von Kraftfahrzeugen setzte man auch beim Bau der HADOC-Gebäude auf Modulbauweise, die in den verschiedensten Zusammenstellungen immer wieder genutzt werden kann.
Innovative Heizkonzepte
Die Gebäude wurden in einem ganzheitlichen Planungsprozess entwickelt. Bereits im Vorfeld der Konzeptentwicklung 2014 zog man die Spezialisten für Heiz- und Haustechnik der Stecher Installationen hinzu, um eine optimale Lösung für die Heizung und die Warmwasserbereitung zu finden.
So wurden vorab zwei Varianten verglichen. Einerseits ein zentral beheiztes Gebäude mit einer gemeinsamen Heizungsanlage im Keller. Als zweite Variante stand eine dezentrale Heizlösung mit individueller Heizung und Warmwasserbereitung, für jede einzelne Wohnung zur Diskussion, so wie es letztendlich auch bei den HADOC-Projekten umgesetzt wurde. Schließlich wurden ungefähr gleiche Investitionskosten errechnet. Denn für die zentrale Lösung wären im Mehrfamilienwohnhaus eine Vielzahl an Zählerinstallationen für Heizung und Warmwasser notwendig gewesen. Und nicht zu vergessen: Diese Zähler hätten später aufgrund der gängigen Vorschriften auch regelmäßig getauscht werden müssen.
Preiswerte Insellösung
Aus Hygienegründen hätte bei der zentralen Lösung die Warmwasserzirkulationsleitung 24 Stunden in Betrieb sein müssen und das 365 Tage im Jahr – bei Vorlauftemperaturen von 60 bis 65° Celsius, um Legionellen zu vermeiden. Bei der letztendlich umgesetzten Insellösung verfügt jede Wohnung über eine eigene Heizungsanlage. Die Warmwasserbereitung und natürlich auch die Heizungseinstellung bleiben den einzelnen Besitzern überlassen, das bedeutet: Jeder kann selbst entscheiden, wie warm er es haben möchte und wie warm die Temperatur seines Warmwassers sein soll. Da bei der Wärmepumpe die Vorlauftemperatur einen entscheidenden Einfluss auf die Effizienz der Gesamtanlage hat, kann dies auch Auswirkungen auf die Betriebskosten der eigenen Wohnung haben. Ziel des Konzepts ist es, zudem auch die Kosten für die Hausverwaltung so schlank wie möglich zu halten. Im Prinzip rechnet jeder Wohnungsbesitzer seine Strom- und Wasserkosten direkt mit dem Versorger ab.
Die passende Heizungstechnik
Bei den Projekten 1 und 2 liebäugelte man noch mit einer Gastherme. Dies musste aber schnell verworfen werden, denn um die geplante Insellösung mit einer eigenständigen Heizung und Warmwasserbereitung für jede Wohnung realisieren zu können, hätte man in jede Wohneinheit eine eigene Gasleitung legen müssen. Das wäre nicht nur sehr aufwändig gewesen – denn die Gasleitungen hätten durch das ganze Gebäude gelegt werden müssen – es hätte natürlich auch viele Sicherheitsfragen aufgeworfen. Auf der Suche nach dem einfachsten und kostengünstigsten Heizkonzept kam man schließlich auf die Wärmepumpe. Mit dieser Technik ließen sich die individuellen Heizkonzepte mit einer eigenen Heizung und einer Warmwasserbereitung in jeder Wohnung problemlos umsetzen.
Panasonic bei HADOC 3
Bei HADOC 3 kamen erstmals die Geräte von Panasonic zum Einsatz. Insbesondere das Kombi-Hydromodul war ein Argument für den Bauträger, auf Panasonic umzusteigen. Bei der Insellösung werden die Vorteile des Panasonic Kombi-Hydromoduls deutlich. Die Geräte verfügen über einen wartungsfreien Edelstahlwasserspeicher und lassen sich mit einer Stellfläche von 70 x 70 cm problemlos in den Haustechnikräumen der einzelnen Wohnungen positionieren.
Im Gegensatz zu vielen anderen Innengeräten finden im Panasonic-Kombi-Hydromodul alle für den Betrieb benötigten Komponenten Platz. So sind zum Beispiel die Sicherheitsstation mit Sicherheitsventil und Monometer bereits im Gerät integriert, genauso wie das Ausdehnungsgefäß. Das Innengerät von Panasonic ist also wirklich kompakt. Und optisch findet es problemlos zwischen Waschmaschine und Gefriertruhe Platz – ohne unnötige Staubfänger wie ein externes Ausdehnungsgefäß. Auch Pumpengruppen oder Sicherheitsventil verschwinden im Gerät. Bei den Panasonic Kombi-Hydromodulen fällt dies weg. Auch die Installation gestaltet sich sehr einfach. Klaus Stecher, Geschäftsführer Stecher Installationen: „Alle Anschlüsse werden von hinten zugeführt und über einen Kanal nach vorne weitergeleitet. Somit kann der Anschluss leicht von vorne erfolgen. Nach Abschluss der Installation sind keinerlei Rohre oder Anschlüsse mehr zu sehen. Das Panasonic-Kombi-Hydromodul ist optisch kaum mehr von einem größeren Kühlschrank zu unterscheiden.“
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 28 der aktuellen Ausgabe 7-8/2021!