Die Sanierung von Gebäuden spielt bei der Erreichung der Klimaziele eine wesentliche Rolle. Das größte Potential zur Einsparung von CO2-Emissionen besteht durch die Modernisierung von Heizungsanlagen. Denn veraltete fossile Heizsysteme haben besonders negative Auswirkungen auf die Umwelt. Zudem sind sie langfristig für Konsumenten erheblich kostenintensiver. Neben steuerlichen Anreizen für Eigenheimbesitzer sind auch Investitionsanreize für Vermieter eine wirkungsvolle Möglichkeit, um die Menschen von einer Heizungsmodernisierung zu überzeugen. Nun setzt die Regierung diese im Rahmen der ökologisch-sozialen Steuerreform in die Tat um.
Steuerreform Anker für zukünftige Investitionen
Die angekündigte Steuerreform bietet hinsichtlich der Erhöhung der Sanierungsrate große Chancen, die nicht ungenutzt bleiben dürfen. Andreas Rotter, Obmann des Zukunftsforum SHL, zeigt sich über die angekündigten Änderungen erfreut: „Steuerliche Begünstigungen und die Absetzbarkeit von Sanierungen wie sie nun in der Steuerreform beschlossen wurden, entlasten nicht nur die Bürger, es handelt sich dabei auch um wichtige Investitionsanreize. Diese Anreize werden eine wesentliche Hebelwirkung für die Erhöhung der Quote bei Gebäude- und Heizungsmodernisierungen in den nächsten Jahren haben.” Heizungsmodernisierungen sollen zudem als Sonderausgabe abzugsfähig werden. So können 2.000 Euro p.a. vortragbar auf 10 Jahre abgesetzt werden. Besonders erfreulich ist laut Rotter, dass für Alleinverdiener, Mehrkinderfamilien oder bei besonders ambitionierten Sanierungen, zusätzlich 1.000 Euro zur Verfügung stehen werden.
Gegenwärtige Sanierungsrate zu wenig
Denn bei der Gebäudesanierung müsse laut Martin Hagleitner, Obmann-Stellvertreter des Zukunftsforum SHL, nun Tempo gemacht werden, damit die Zielsetzungen der Bundesregierung auch wirklich erreicht werden können. „Nur etwa 1,4 Prozent Sanierungsrate pro Jahr wie aktuell, sind für die bestehende Zielvorgabe einfach viel zu wenig. Durch die Modernisierungen wird Wohnen leistbarer, regionale Arbeitsplätze werden geschaffen und auch die Umwelt wird geschont. Es ist ein wichtiges Signal, dass nun neben steuerlichen Anreizen für Eigenheimbesitzer auch Investitionsanreize für Vermieter geschaffen werden. Aber um die Energiewende auch zu bewältigen, sind darüber hinaus weitere Reformen notwendig, wenn es beispielsweise darum geht, mehr Facharbeitskräfte gerade im Installateursbereich zu bekommen“, erklärt Hagleitner. Ebenso zeigen laut Hagleitner Berechnungen, dass vor allem Niedrigverdiener und Mieter von der Reform profitieren.
Umsatzsteuersenkung als Vehikel für mehr Handwerksarbeit
Ein weiterer wichtiger Aspekt, um die Sanierungsrate bei Gebäuden in Österreich noch weiter zu erhöhen, ist die Senkung der Umsatzsteuer auf Material und Handwerksarbeiten. „Unsere Forderung sieht hier konkret eine Senkung von 20 auf 10 Prozent vor. Es stimmt uns äußerst positiv, dass dieser Vorstoß bereits auf EU-Ebene unter den Finanzministern der Mitgliedsstaaten diskutiert wurde. Auch hier hoffen wir auf eine baldige Entscheidung”, so Andreas Rotter abschließend.