Hier greift die Mehrwertsteuer-Befreiung der Bundesregierung. Gewerbe und Industrie zögern aktuell, in einem wirtschaftlich angespannten Umfeld, mit Investitionen in eine PV-Anlage. Für eine Fortsetzung der PV-Erfolgsstory in Österreich fordert PV Austria daher neben besseren Rahmenbedingungen für Unternehmen, mehr Tempo durch einheitliche und verkürzte Genehmigungsverfahren, einen raschen Netzausbau und den Beschluss des Elektrizitätswirtschafts-Gesetzes (ElWG) noch in dieser Legislaturperiode.
„Die Energiewende und der PV-Ausbau in Österreich sind ein Langzeitprojekt und brauchen vor allem eines: Stabile und verlässliche Rahmenbedingungen“, sagt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria. „Aktuell sehen wir eine Normalisierung bei der Nachfrage nach PV-Anlagen. Tatsache ist: Die Rezession und die wirtschaftlichen Unsicherheiten bremsen derzeit vor allem Gewerbe-PV-Anlagen und da muss die Regierung gegensteuern.“
Wirtschaftliche Unsicherheiten bremsen Gewerbe-PV-Anlagen
Die Hauptursachen für den Rückgang im Bereich der Gewerbe-PV-Anlagen sind wirtschaftlicher Natur. Österreich befindet sich das vierte Quartal in Folge in einer Rezession, begleitet von hohen Lohnkosten, der zweithöchsten Inflation in der EU und hohen Kreditzinsen. Diese Faktoren führen zu einer spürbaren Investitionszurückhaltung. Erschwerend kommt hinzu, dass Lieferengpässe der vergangenen Jahre zu hohen Lagerbeständen bei den PV-Unternehmen geführt, die nun aufgrund günstiger asiatischer Produkte und sinkender Nachfrage abgewertet werden müssen.
Chancen für Investitionen in die Energiewende
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bieten Investitionen in die Energiewende neue Chancen. Eigenverbrauchsanlagen bringen große Ersparnisse, da keine Netzgebühren, Steuern oder Abgaben anfallen und selbst produzierter PV-Strom kostenlos genutzt wird. Aktuell sind PV-Anlagen so günstig wie nie, die Förderangebote attraktiv und die Preise für Stromspeicher sinken rapide. Zudem sind die Wartezeiten auf eine PV-Anlage dank voller Lager deutlich verkürzt.
PV-Branche fordert neue Impulse
Um den PV-Ausbau in Österreich weiterhin erfolgreich voranzutreiben, fordert PV Austria von der Regierung die Umsetzung folgender Maßnahmen:
- Bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Unternehmen: Wahlweise verkürzte Abschreibungsdauer für neue PV-Anlagen sowie attraktive Finanzierungsmöglichkeiten für Investitionen in PV-Projekte.
- Beschluss des E-Wirtschaftsgesetzes (EIWG): Neue Möglichkeiten für netzdienliche und gewinnbringende Aktivitäten am Strommarkt.
- Beschleunigung des Netzausbaus: Integration von Erneuerbaren Energien und die Verteilung des Stroms sind entscheidend für das Gelingen der Energiewende.
- Ausarbeitung des Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes (EABG): Genehmigungsfreistellung für Gebäude-PV-Anlagen sowie einheitliche und vereinfachte Verfahren für Freiflächenanlagen in den Bundesländern.
- Speicheroffensive: Ausbau intelligenter Stromspeicher im kleinen und großen Maßstab, um Stromerzeugung und -verbrauch zu harmonisieren.
- Elektrizitätswende: Anreize in der Mobilitäts- und Wärmewende hin zur Elektrifizierung – vor allem durch flexiblere Tarife
„Photovoltaik ist der wesentliche Treiber der Energiewende,“ betont Immitzer. „Trotz der günstigen Rahmenbedingungen, wie die sinkenden Preise für PV-Anlagen und Stromspeicher, muss die Bundesregierung die geforderten Impulse ergreifen, um die Nachfrage stabil zu halten und die Energiewende erfolgreich voranzutreiben.“
Hier kann der Bericht der E-Control nachgelesen werden e-control.at.