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Landwirte als ökologische Energieerzeuger

Alle Fotos: © Orben
Das BHKW erzeugt Strom und Wärme für etwa 1.200 Haushalte.
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Normgerecht aufbereitetes Heizungswasser ist auch für Betreiber von Biogasanlagen die Voraussetzung für einen reibungslosen Betrieb.

von: Manfred Strobl

Das Ehepaar Barbara und Michael Weichselbaumer führen den Doimerhof, einen Landwirtschaftsbetrieb im bayrischen Pfaffenhofen. Ökologische Kreislaufwirtschaft ist der Grundgedanke. Alles, was selbst erzeugt werden kann, kommt direkt von den Tieren und die erforderlichen Futtermittel wachsen auf den eigenen Feldern. Nunmehr wurde die landwirtschaftliche Produktion mit Biogas erweitert.

Biogas ist eine ideale Ergänzung zu den regenerativen Energieträgern Wind und Sonne. Im Unterschied zu Wind- und Solarenergie kann Biogas witterungsunabhängig erzeugt und gespeichert werden. Pflanzliches oder tierisches Material, im Falle des Doimerhofes Kleegras, Mais und Mist von der Tierhaltung, werden mit Hilfe von Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff zersetzt, wobei Biogas entsteht. Aus diesem wird direkt vor Ort in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme gewonnen und in das Fernwärme- bzw. Stromnetz eingespeist. Durch die Speicherung von überschüssiger Wärmeenergie kann auf veränderten Energiebedarf reagiert und eine zuverlässige und effiziente Wärme­versorgung sichergestellt werden. Wärmeträger ist in diesem Fall Wasser. Doch es darf nicht einfach Leitungswasserqualität haben, sondern muss durch eine spezielle Aufbereitung zu Heizungswasser werden.

Normgerechtes Heizungswasser

Moderne Heizungsanlagen sind heute hocheffiziente Hightech-Systeme. Im Gegensatz zu früher können vor allem Anlagen mit Hocheffizienzpumpen – also Nassläufer-Umwälzpumpen mit einem Baujahr nach 2013 – oder Anlagen mit modernen Wärmetauschern in Kesseln nicht mehr einfach mit Leitungswasser gefüllt werden. Was alte Heizungen noch vertragen haben, ruiniert moderne Anlagen langsam aber sicher. Normgerecht aufbereitetes Heizwasser ist daher Stand der Technik. Nicht aufbereitetes Heizwasser führt zu Steinbildung, Ablagerungen, Korrosion, diversen Schäden und im Extremfall zum kompletten Ausfall der Anlage. Die Heiz­wasseraufbereitung nach VDI 2035 – bzw. ÖNORM H-5195-1 in Österreich – und deren Dokumentation ist bei vielen führenden Herstellern von Kesseln und hocheffizienten Umwälzpumpen die Voraussetzung für eine Garantie. Entspricht das Heizwasser nicht Norm-konformen Werten, kann die Garantie für Heizwasser berührende Teile entfallen.

Schäden sind vermeidbar

Nicht aufbereitetes Wasser, z. B. Trinkwasser aus der Leitung, enthält – je nach örtlichen Gegebenheiten – zu viel Kalk. Besonders ist das in Süddeutschland der Fall. Kalk lagert sich ab und kann nicht nur den Wirkungsgrad der Wärmetauscher verschlechtern, sondern den Effizienzvorteil der gesamten Anlage zunichtemachen. Im fortgeschrittenen Stadium erzeugen die Ablagerungen in den Leitungen eine isolierende Wirkung oder können durch Spannungsrisse sogar zum Totalausfall des Wärmetauschers oder der Anlage führen.

Direkt nach der Genehmigung zum Betrieb der Biogasanlage in Pfaffenhofen sollte auch gestartet werden. Doch die Befüllung des Pufferspeichers des Herstellers van Bebber aus Straelen, Niederrhein, gestaltete sich nicht so einfach. Wie kommt man an 500.000 Liter aufbereitetes Wasser? Diese Menge entspricht 500 Containern mit jeweils 1.000 Litern oder 35 Tanklastwagen mit 14 m3 Wasser – eine logistische Herausforderung. Liefer­zeiten von sechs bis acht Wochen waren das Ergebnis einiger erster Recherchen und auch die Kostenvorschläge sprengten den angedachten Preisrahmen.


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