Barbara Fürst (c) B&L Wolf
Was zählt, ist das Rüberbringen der eigenen Botschaft um nahezu jeden Preis, nicht das Eingehen auf das vorher Gesagte. Es braucht Zeit und Interesse an der Meinung der anderen, damit sich unter Menschen ein Gespräch entwickeln kann. Oft mangelt es an beidem. Kritik wird, wenn überhaupt, hinter vorgehaltener Hand im Vorfeld, oder im Anschluss formuliert, leider viel zu selten am Podium. Wen wundert es, wenn sich die Zuhörer spätestens nach der ersten Viertelstunde ausklinken, die Zeit nutzen, um am Handy E-Mails abzurufen, oder friedlich wegzudösen.
Es geht aber auch anders, ganz anders. Denn allen, die Ende Juni der Einladung des VFE zum Dialog auf die Burg Deutschlandsberg gefolgt waren, wird die Podiumsdiskussion zum Thema „Welche Zukunft hat die grüne Transformation” noch lange in Erinnerung bleiben. Da standen vier Herren und eine Dame am Podium, die wussten, wovon sie sprachen, ihre klaren Meinungen vertraten, sich kein Blatt vor dem Mund nahmen und frei aus dem Bauch heraus argumentierten. Die zahlreichen Wortmeldungen und Fragen aus dem Publikum waren bester Beweis für die Qualität der Diskussionsrunde.
Die grüne Transformation wird kommen – ganz einfach deshalb, weil es keine Alternative gibt. Warum sie in Österreich nicht und nicht in Schwung kommen will? Gewerbe und Industrie werden von der Bürokratie erdrückt, von Regulatorien erschlagen. Dazu kommen ideologische Lagerdiskussionen und Ausschlussverfahren, die das Nebeneinander verschiedener bereits bekannter Technologien und auch die Entwicklung neuer schlichtweg verhindert. Und dann noch das Förderwesen – einmal mit der Gießkanne querbeet, als gäbe es kein morgen, völlig unkalkulierbar dann das plötzliche Aus aller Maßnahmen. Lobbyismus und Klientelpolitik feiern fröhliche Urständ. Die Diskussion hatte es in sich, grüner Idealismus traf auf knallharte Fakten und Wirtschaftszahlen aus Gewerbe und Industrie und spannende Forschungsansätze. Wenn Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind, dann freuen Sie sich auf unsere nächste Ausgabe, in der Sie einen ausführlichen Nachbericht zur VFE Veranstaltung – mit ausgewählten O-Tönen – lesen können.
Der VFE steht seit Jahren für hochkarätige Veranstaltungen. Planer, Installateure und Indus-trievertreter finden den perfekten, informellen Rahmen, um ins Gespräch zu kommen. Das Vortragsprogramm bringt die aktuellen Themen aufs Podium. Die Burg Deutschlandsberg hat sich dafür als ideale Location etabliert. Der Zuspruch und das Interesse an den Veranstaltungen ist dementsprechend groß. Für einen gelungenen Event, wie diesen braucht es aber des entsprechenden Masterminds und das ist Gustav Gründler, Initiator, Veranstalter und „gute Seele”. Sein Netzwerk und sein Engagement um die Anliegen unserer Branche sind beeindruckend. Höchste Zeit ihn an dieser Stelle vor den Vorhang zu holen – denn, was er auch kann – ist, sich perfekt, in sympathischer Bescheidenheit, in den Hintergrund zu stellen.