5a/2021

60 Jahre und kein bisschen müde!

Quelle /alle Fotos: MKW
Die neue MKW-Firmenzentrale: über 2.000 Quadratmeter Um- und Zubau am Standort Weibern.
Quelle /alle Fotos: MKW

Im Alter von 60 Jahren nochmal umziehen, das wollen die wenigsten. Das Familienunternehmen MKW sieht das etwas anders und „schenkte“ sich und seinen Mitarbeitern gleich ein ganzes Gebäude.

von: Martin Pechal

Das neue Gebäude von MKW wurde im August letzten Jahres bezogen. Höchste Zeit nachzufragen, ob denn alle ­Beteiligten damit zufrieden sind, sich die Investition gelohnt hat und was die wichtigsten Beweggründe neben dem runden Geburtstag für diesen Umzug waren. Wir sprachen dazu mit Ursula Schmierer und Stefan Danner, beide geschäftsführende Gesellschafter bei MKW.

Im Corona-Jahr umziehen ist nur etwas für besonders Mutige – klar, das war in der ­Planung noch nicht absehbar, aber wie haben Sie das alles dennoch gemanagt und zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht?
Danner: Die Umsetzung und Ausführung des 1,5-jährigen Bauprojekts erfolgte ausschließlich mit Betrieben aus der Region ­sowie mit bestehenden Geschäftspartnern der einzelnen Sparten. Das war MKW ein großes Anliegen, um gegenseitige Wertschöpfung zu generieren und um Arbeitsplätze zu sichern. Die Qualität und Zuverlässigkeit unserer Kunden sowie der Firmen unserer Umgebung sind hervorragend. Die kurzen Wege ermöglichten eine schnelle und reibungslose Umsetzung.

Was waren die wichtigsten Punkte, die diesen Umzug notwendig machten?
Schmierer: MKW ist sich seiner Verant­wortung als regionaler Arbeitgeber bewusst. Diese Investition ist auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber unseren Mitarbeitern.
Ein stetiges Firmenwachstum führte dazu, dass immer wieder Produktionshallen mit Büroräumlichkeiten hinzugefügt wurden und verstreute Aufenthaltsbereiche für Mitarbeiter entstanden; jedoch war alles sehr dezentral angelegt. Eine ständig wachsende Mitarbeiteranzahl und das Potential für Wachstumsmöglichkeiten machten den Umbau unumgänglich. Es war an der Zeit, die Organi­sationsabläufe zu optimieren, die Wege zu verkürzen und Optionen nach oben hin zu schaffen, um auch Platz für neue Geschäftsfelder zu haben, z. B. für Start-ups wie ­AISEMO. Wir möchten, dass sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen. Sie sollen die Möglichkeit haben, auch während der Arbeitszeit die Akkus wieder auf­zuladen.
Highlight ist das „MCafe“ – das 200 m2 große Mitarbeiterrestaurant. Es ist zentraler und kulinarischer Treffpunkt für Mitarbeiter und Kunden. Es gibt täglich frisch zuberei­tete Menüs mit Suppe, Salat und Hauptspeise (nach Wahl auch vegetarisch) zum Vorteilspreis. Weiters kann aus einem umfangreichen Snackangebot gewählt werden.

Sind sowohl die Büroräumlichkeiten als auch die Fertigung neu gemacht worden?
Schmierer: Der Neubau bietet Platz für ­Büros, Seminar-, Besprechungs- sowie Umkleide- und Waschräume. Weiters wurde ­darauf geachtet, dass ausreichend Regenerationsplätze im Innen- als auch Außenbereich vorhanden sind. Auf 2.000 m2 entstand auch eine neue Produktionshalle für den Werkzeugbau und eine neue Lagerhalle für die MKW Oberflächen+Draht GmbH.
Ein wesentlicher Punkt für das Unter­nehmen war, dass für den Neubau keine ­weitere Bodenfläche neu versiegelt werden musste. Die genaue Planung im Vorfeld ­ermöglichte, dass alle Zu- und Umbauten auf dem bestehenden Areal in Weibern um­gesetzt werden konnten.

Wurde auch in neue Fertigungsmaschinen investiert? Wenn ja, in welchem Bereich?
Danner: Damit wir die erhöhte Anfrage an Spritzgussteilen weiterhin gut abwickeln ­können, wurde auch die Fertigungshalle im Bereich Spritzguss mit zwei Maschinen ­erweitert.
Um platzsparend und ressourcen­schonend arbeiten zu können, wurde für den Bereich Werkzeugbau ein Kardex-Lager eingeführt. Und auch am Standort Haag/Hausruck wird ständig in die Optimierung von Produktionsabläufen investiert, wie zuletzt 2019 mit einer kompletten Umstrukturierung und Modernisierung der Bereiche Pulverbeschichtung, Holzdekor und Aluverarbeitung.

MKW bietet eine große Range an WC-Sitzen und Badezimmerausstattungen an – welches ist das wichtigste Geschäftsfeld?
Schmierer: Der Sanitärbereich ist ein ­großes und wichtiges Geschäftsfeld seitens MKW. Aber auch die anderen MKW-Kompetenzen spielen eine nicht minder große Rolle. MKW produziert wesentliche Teile einer Vielzahl von Produkten des täglichen Gebrauchs. Wir begleiten meist unbemerkt den Alltag jedes Einzelnen – sei es im Badezimmer, auf der Toilette, wenn man durch das Fenster blickt, auf den Traktor steigt oder etwas aus dem Tiefkühlregal nimmt. Wir sind ein Teil von dir – seit 1960! MKW ist einer der ­führenden WC-Sitz-Hersteller in Europa ­sowie einer der größten Pulverbeschichter Österreichs.

Die wichtigsten neuen Produkte?
Danner: Nach wie vor zählt die MKW-FL-Linie mit ihrem flachen und puristischen ­Design zu den modernsten WC-Sitzen. Im OEM-Bereich passiert gerade einiges an Neuentwicklungen. Wir verraten hier noch nicht allzu viel, jedoch wird MKW im Herbst eine neue Produktserie im Sanitärbereich präsentieren, in der einige Kompetenzen von MKW vereint sind.

Haben Sie die digitale ISH besucht?
Schmierer: Nach reiflicher Überlegung hat sich MKW gegen einen digitalen Messe­auftritt auf der ISH entschieden und möchte, sobald es die Umstände zulassen, die größten Kunden zu einem Besuch in die neue Firmenzentrale einladen. Es war keine leichte Entscheidung, aber für MKW zählt einfach der persönliche Kontakt mit den oft langjährigen Kunden. Das Familienunternehmen bleibt der gelebten Handschlagqualität treu und hat somit das digitale Messeangebot nicht angenommen.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 10 der aktuellen Ausgabe 5a/2021!


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