Eins gleich vorab: Experte bin ich in Energiefragen keiner. Sorry, wenn ich Sie diesbezüglich enttäuschen muss, liebe LeserInnen. Ideen – vornehmlich gute – hätte ich natürlich schon einige … Viele davon finden sich auch auf Seite 66-67 dieser Ausgabe wieder – in einem dankenswerterweise von der ÖVGW zur Verfügung gestellten Artikel rund um deren „Forschungsbericht 2021“. Dessen Thema ist die „Transformation des fossilen Gas-Systems hin zu einem klimaneutralen Grünen Gassystem“. Garniert ist der Beitrag mit Wortmeldungen aus der neu zusammengesetzten Spitze der Bundesinnung, bestehend aus BIM Manfred Denk (NÖ) sowie dessen beiden Stellvertretern Franz D. Schnöller (Wien) und Anton Berger (Stmk.). BIM Denk betont u.a., dass „… wenn wir alle Kräfte bündeln, es gelingen wird, aus grünem Wasserstoff und Kohlenstoff grünes Methan zu erzeugen“. Diese ließe sich mit bereits vorhandenen Gasgeräten einwandfrei und sicher sowohl für die ca. 900.000 heimischen Gasheizungen als auch für Gewerbe und Industrie einsetzen. Seine Kollegen stoßen in eine ähnliche Kerbe: „… ein gewisser Energiemix aus verschiedenen Quellen wird notwendig werden, und das wird sich – ohne Gas vor allem bei bestehenden Anlagen in Ballungszentren – nicht ausgehen“, ist sich Schnöller sicher, und auch Berger unterstreicht diese Ansicht weiter: „Den Weg zum grünen Gas in großen zügigen Schritten zu gehen, ist sicherlich die richtige Richtung.“ Die Lösung müsse aus vielen kleinen Mosaiksteinen bestehen, ist man sich einig – und so geeint erlebt man unterschiedliche Bundesländer in Österreich doch höchst selten … Ein Hoffungsschimmer also? Die aktuellen Preissteigerungen lassen das Volk jedenfalls schwindlig werden – so viel ist sicher. Und ich schreibe hier natürlich nicht von Unwahrheiten, sondern von einer sich breit machenden Übelkeit. In einem interessanten Standard-Artikel (vom 21. August 2022; Autor: Günther Strobl) war vom Merit-Order-Prinzip zu lesen. Im Zuge dieses Artikels wurde auch erklärt, warum das aktuell extrem teure Gas auch die Strompreise (Anm.: und andere) in die Höhe treibt. Dies ist nicht zuletzt der Fall, weil Strom in die Preisgestaltung vieler weiterer Produkte einfließt und so die Inflation angeheizt wird. Diese Erkenntnis schwächt das wachsende Unwohlsein aber wohl nur bedingt, wenn überhaupt.
Blöd nur – wenngleich in Hinblick auf den vorherigen Absatz logisch –, dass auch die Preise für Holz (in welcher Form auch immer) ganz schön explodiert sind. Da weiß kein noch so investitionsfreudiger Kunde mehr, wohin er/sie investieren sollte … Rasche Lösungen und eine ebenso rasche Umsetzung sind gefragt. Einige Möglichkeiten sowie Ideen zur Umsetzung finden sich im aktuellen Heft. Die Welt in allen aktuell brennend wichtigen Punkten zur Vernunft zu bringen, wird wohl nicht so schnell gelingen. Plus: Vernunft sieht ja bekanntlich auch für jede und jeden anders aus. Insofern sollte man vermutlich besser zu einem tunlichst breitenwirksamen bzw. verträglichen Kompromiss kommen – und dies am allerbesten bald.
Bis dahin bleibt uns nur, Energie- (und sonstige) Spar-Tipps anzunehmen, abzuwarten und eventuell noch etwas Tee zu trinken – sowie die vorliegende Ausgabe aufmerksam zu studieren; vielleicht ist ja etwas dabei, womit Sie bei Ihren Kunden punkten können – da bin ich mir eigentlich sicher. Doch nun eine gute Lektüre im Namen des gesamten Teams!
9 Millionen Experten, kein Entscheider ...
Oder: Wie rauskommen, aus der Abwärtsspirale?!
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